Fütterung von Fohlen und Absetzern
Wenn dein Fohlen nach ca. 11 Monaten endlich das Licht der Welt erblickt, beginnt die erste spannende Phase im Leben eines Pferdes. Bei der Geburt wiegt dein Fohlen ca. 10% seines ausgewachsenen Gewichtes.
Es muss in den nächsten Jahren also deutlich an Gewicht zulegen, gleichmäßig wachsen und viel lernen.
Begleite dein Fohlen auf diesem Weg und unterstütze seine Entwicklung mit einer bedarfsgerechten Aufzucht sowie einer optimalen Fütterung.
Vor allem in den ersten Stunden nach der Geburt spielt die Ernährung eine ganz entscheidende Rolle. Wenn Fohlen geboren werden, besitzen sie kein funktionierendes Immunsystem. Dies baut sich erst im Laufe der nächsten 2 Wochen auf.
Um in der Zwischenzeit gegen natürliche Keime und Bakterien, aber auch gegen Krankheitserreger, gewappnet zu sein, ist es besonders wichtig, dass dein Fohlen so schnell wie möglich nach der Geburt das Kolostrum erhält. Als Kolostrum bzw. Biestmilch wird die erste Milch bezeichnet, die deine Stute gibt. Sie enthält eine hohe Konzentration an Antikörpern, wodurch dein Fohlen die sogenannte passive Immunität erwirbt.
Das bedeutet, dass dein Fohlen durch die Antikörper der Mutter vor Krankheitserregern geschützt ist. Außerdem hat es durch das Kolostrum die Möglichkeit, ein eigenes Immunsystem aufzubauen.
Achte daher darauf, dass dein Fohlen diese Milch innerhalb der ersten 4 Stunden nach der Geburt aufnehmen kann. Die Antikörperkonzentration in der Milch sinkt schnell, so dass diese nach 4 bis 8 Stunden nur noch 10 - 20% des Anfangswertes aufweist.
Ist es nicht spannend zu sehen, welche Fortschritte Fohlen vor allem in den ersten 24 Stunden machen? Da Pferde Fluchttiere sind und dieses Verhalten nach wie vor noch fest verankert ist, ist es für dein Fohlen sehr wichtig, so schnell wie möglich fliehen zu können.
Hier einmal ein Entwicklungs-Schnelldurchlauf des ersten Lebenstages eines gesunden Fohlens:
Entwicklung eines gesunden Fohlens
< 1-2 Stunden
Aufstehen / Stehen
< 2-4 Stunden
Trinken
< 4 Stunden
Fortbewegung in allen 3 Gangarten
< 8 Stunden
Verdauung inkl. Urinieren
< 12 Stunden
Routinierte Flüssigkeitsaufnahme
< 12-24 Stunden
Abtreiben des Mekoniums (Darmpechs)
Was kannst du tun, wenn dein Fohlen nach der Geburt nicht trinken kann?
Die Aufnahme des Kolostrums ist für dein Fohlen essentiell. Dennoch gibt es hin und wieder Situationen, in denen das Fohlen von selbst kein Kolostrum aufnimmt. Gründe hierfür können sein:
Dein Fohlen trinkt nicht ausreichend, ist zu schwach zum Trinken oder steht nicht auf.
Die Mutterstute lässt dein Fohlen nicht trinken, ist selbst zu schwach, um aufzustehen oder ist im schlimmsten Fall verstorben.
In diesen Fällen solltest du unverzüglich deinen Tierarzt verständigen. Zusammen könnt ihr verschiedene Möglichkeiten in Erwägung ziehen. Hierbei spielt die Ausgangssituation immer eine entscheidende Rolle.
Mögliche Maßnahmen, um dein Fohlen schnellstmöglich mit Antikörpern zu versorgen:
Mögliche Maßnahmen, um dein Fohlen schnellstmöglich mit Antikörpern zu versorgen:
Antikörper-Schnelltest, um den Status zu bestimmen.
Eingefrorenes Kolostrum einsetzen, das aufgetaut und über eine Flasche gefüttert wird.
Kolostrumpulver, welches angerührt und über eine Flasche gefüttert wird, z.B. Pavo Colostrum.
Das Immunsystem deines Fohlens zusätzlich unterstützen, z.B. mit der Pavo KickStart Immunpaste für Fohlen.
Transfusion von Antikörpern direkt über die Blutbahn.
Vor allem, wenn dein Fohlen älter als 12 Stunden ist, ist die Transfusion von Antikörpern über die Blutbahn die einzige Möglichkeit. Ab diesem Zeitfenster können Antiköper die Darmschranke nämlich nur noch unzureichend passieren.
Nach den erfolgten Erstmaßnahmen kann der Immunstatus deines Fohlens durch den Antikörper-Schnelltest weiter im Auge behalten werden, damit bei Bedarf erneut eingegriffen werden kann. Trotz Startschwierigkeiten gelingt es häufig, auch diese Fohlen innerhalb weniger Tage zu stabilisieren und ihnen einen guten zweiten Start zu ermöglichen.
Sollte die Mutterstute verstorben sein, gibt es auch die Möglichkeit, eine sogenannte Ammenstute zu suchen. Inzwischen gibt es in Deutschland ein gutes Netzwerk und regelrechte Experten in Sachen Ammenstute, auch unterstützt durch die sozialen Medien. Je schneller hier agiert wird, desto höher ist die Chance, dass Fohlen und Stute zusammenfinden.
Wenn Fohlen die Welt entdecken – die Zeit bis zum Absetzen
Die Entwicklung deines Fohlens in den ersten 3 Monaten verläuft besonders schnell. Es legt täglich an Gewicht zu und wächst kontinuierlich. Deshalb werden in dieser Phase auch viele Nährstoffe benötigt. Hierbei spielen vor allem Energie, Eiweiß, Mineralien und Spurelemente eine wichtige Rolle.
Die Stutenmilch ist in der Menge und Zusammensetzung genau darauf ausgelegt. So wird dein Fohlen möglichst optimal versorgt.
Jedoch kann die Stute nur das weitergeben, was sie selbst aufnimmt. Wird die Stute nicht bedarfsgerecht gefüttert, versucht der Körper erstmal die Qualität der Milch aufrecht zu erhalten, was eine Unterversorgung der Stute nach sich zieht.
Darum ist es in dieser Phase extrem wichtig, die Stute bedarfsgerecht zu versorgen. Füttere deine Stute mit Zuchtstutenfutter, z.B. PodoLac als Pellets oder Müsli, um sowohl dein Fohlen über die Milch als auch die Stute selbst optimal zu ernähren.
Bereits ab den ersten Lebenswochen kannst du beobachten, dass dein Fohlen auf spielerische Weise versucht, seine Mutter beim Fressen nachzuahmen. Dies ist der ideale Zeitpunkt, um dein Fohlen ganz langsam an ein Fohlen-Kraftfutter zu gewöhnen. Nach und nach stellt sich so der Stoffwechsel deines Fohlens von Milch auf die ballastreiche Fütterung mit Heu, Stroh und Kraftfutter um. Dieser instinktive Wechsel ist für Fohlen sehr wichtig, denn bereits ab dem 3. Monat ist die Muttermilch nicht mehr ausreichend, um dein Fohlen adäquat versorgen zu können.
Mit einem hochwertigen Fohlenfutter gewährleistest du eine dauerhaft optimale Versorgung mit Aminosäuren, Vitaminen und Mineralstoffen. Achte bei der Wahl deshalb auf hoch aufgeschlossene Rohwaren, Energiewerte um 10 - 11 MJ, Eiweißgehalte um die 16% und die Bioverfügbarkeit der Spurenelemente. Ein kleiner Anteil an Laktose im Fohlenfutter unterstützt nicht nur die Schmackhaftigkeit, es erleichtert auch die Umstellung von Milch auf Kraftfutter.
Mit dem Pavo Podo®System stellst du zudem sicher, dass die Menge der Mineralien genau aufeinander abgestimmt ist, um ein gesundes Knochenwachstum zu gewährleisten. Ein guter Fohlenstarter unterstützt dein Fohlen bei einem gesunden Wachstum der Muskeln, Sehnen, Knochen und Gelenke.
Gerade in den ersten 2 Wochen, wenn sich das Immunsystems deines Fohlens noch entwickeln muss, kann es vorkommen, dass es hin und wieder auch ein wenig Kot von seiner Mutter frisst. Sei in diesem Fall ganz unbesorgt und unterbinde dieses Verhalten nicht. Dein Fohlen nimmt hiermit wichtige B-Vitamine und Darmbakterien auf. Die Ansiedlung von Mikroorganismen im Blind- und Dickdarm ist sehr wichtig, um die Fermentation im Darmtrakt deines Fohlens in Gang zu bringen.
Achte nur darauf, dass du dein Fohlen rechtzeitig entwurmst. Empfehlung: am 10. Lebenstag zum ersten Mal entwurmen.
Fütterungstipps für Fohlen bis zum Absetzen
Fohlen lernen in den ersten Monaten instinktiv. Aber auch durch Nachahmung der Mutter sowie durch die Erziehung anderer Stuten und Fohlen lernen sie die wichtigsten Basics für ein Leben als Jungpferd. Über die Muttermilch wird dein Fohlen in den ersten Monaten mit allen Nährstoffen versorgt und gewöhnt sich nach und nach an neue Nahrungsquellen wie Heu, Stroh und Kraftfutter.
Durch den Sozialverband in der Herde wird nicht nur das Verhalten geschult. Fohlen lernen hier auch selektives Fressen und das „Erkennen“ von Giftpflanzen.
Hier ein paar Tipps, um dein Fohlen in den ersten Monaten optimal zu unterstützen:
Täglicher Weidegang, am besten mit mehreren Stuten und Fohlen, sollte fester Bestandteil in den ersten Monaten sein. Dies fördert das Sozialverhalten, einen gesunden und stabilen Bewegungsapparat und die gesamte Entwicklung deines Fohlens. Sorge dabei für eine „kindersichere“ Weide mit breiten Bändern als Abgrenzung statt schmaler Litzen.
Uneingeschränkter Zugang zu Raufutter ist Pflicht. Fohlen beginnen bereits früh mit dem „Knabbern“ und fördern somit ihr Immunsystem und ihre Entwicklung.
Unterstütze dein Fohlen sobald es zu fressen beginnt mit Pavo Podo®Care. Die darin enthaltenen Mineralien legen einen wichtigen Grundstein für eine gesunde Knochenentwicklung.
Sobald dein Fohlen anfängt, sich für Kraftfutter zu interessieren, starte mit einem vollwertigen Fohlenfutter, z.B. Pavo Podo®Start oder Pavo Podo®Junior. Hierdurch wird die Nährstoffversorgung deines Fohlens optimal gesichert.
Bedarfsgerechte Fütterung von Pavo Podo®Start:
Soll-Gewicht des ausgewachsenen Pferdes:
300kg
600kg
1. Monat
0,45kg/Tag
0,9kg/Tag
2. Monat
0,60kg/Tag
1,2kg/Tag
3. Monat
0,75kg/Tag
1,5kg/Tag
4. Monat
0,90kg/Tag
1,8kg/Tag
5. Monat
1,05kg/Tag
2,1kg/Tag
6. Monat
1,20kg/Tag
2,4kg/Tag
7. Monat
1,20kg/Tag
2,4kg/Tag
Bedarfsgerechte Fütterung von Pavo Podo®Junior:
Soll-Gewicht des ausgewachsenen Pferdes:
300kg
600kg
1. Monat
0,45kg/Tag
0,9kg/Tag
2. Monat
0,60kg/Tag
1,2kg/Tag
3. Monat
0,75kg/Tag
1,5kg/Tag
4. Monat
0,90kg/Tag
1,8kg/Tag
5. Monat
1,05kg/Tag
2,1kg/Tag
6. Monat
1,20kg/Tag
2,4kg/Tag
7. Monat
1,00kg/Tag
2,1kg/Tag
Wie du dein Fohlen nach dem Absetzen richtig fütterst
In der freien Wildbahn bleiben Fohlen in der Regel ein Jahr bei der Stute, wobei sich Stute und Fohlen ab dem 4 Monat immer wieder für kurze Zeit trennen. Dadurch geschieht das Absetzen nach und nach. In der heutigen Pferdezucht ist dieser lange Absetzprozess nicht ohne Weiteres umsetzbar.
In der Regel werden Fohlen hier zwischen ihrem 5. und 7. Lebensmonat abgesetzt. Ein früheres Absetzen ist nicht zu empfehlen und sollte nur im äußersten Notfall geschehen. Erst ab dem 4. Lebensmonat erlernen Fohlen eine gewisse Selbständigkeit und Unabhängigkeit von ihrer Mutter. Auch sind sie in der Regel dann schon an Kraftfutter gewöhnt, so dass der vollständige Milchentzug nach dem Absetzen den Kleinen nicht so schwerfällt.
Sei dir darüber bewusst, dass das Absetzen sowohl für dein Fohlen als auch für die Stute in erster Linie Stress bedeutet. Bereite dein Fohlen daher auf diesen Zeitpunkt optimal vor, um das Absetzen so schonend wie möglich zu gestalten.
Für die körperliche und psychische Entwicklung deines Fohlens ist ein mehrstufiges Absetzverfahren ideal. Hierdurch ist der Stress für beide geringer, als beim abrupten Absetzen. Dafür trennst du Mutter und Absetzer schrittweise voneinander. Reduziere nach und nach den Kontakt zwischen den beiden, bis du das Fohlen endgültig von der Stute trennst.
Sorge dafür, dass dein Fohlen zusammen mit anderen Fohlen abgesetzt wird. So ist dein Fohlen nicht alleine, hat Sozialkontakt und lernt seine neuen Freunde kennen.
Stress und Verlustängste äußern sich bei Absetzern oft in Unruhe und Appetitlosigkeit. Daher kann es in den ersten Tagen nach dem Absetzen erst einmal zu Gewichtsverlust kommen. Gib deinem Fohlen hier einfach etwas Zeit und Ruhe, um die neue Lebenssituation annehmen zu können. Unterstützend kannst du bei ganz unruhigen Fohlen kurzfristig Pavo BeChill einsetzen, um den Stress zu reduzieren.
In der gesamten Fohlenentwicklung sollte ein gleichmäßiges, kontinuierliches und nicht zu schnelles Wachstum angestrebt werden. Diese Aufzuchtsweise reduziert das Risiko für das Entstehen von Knochenproblemen.
Fütterungstipps für Absetzer
Mindestens 12 Stunden Weidegang pro Tag, damit eine positive Entwicklung von Knochen und Gelenken gefördert wird. Ideal ist eine Gruppenhaltung mit anderen Fohlen im Lauf- oder Offenstall. Diese fördert das natürliche Fressverhalten, stärkt soziales Verhalten sowie das Immunsystem.
Raufutter sollte auch bei Weidegang immer zur Verfügung stehen, da so die Wahrscheinlichkeit von Dysbalancen im Darm reduziert wird.
Der Fohlenstarter und die Muttermilch sollten durch ein hochwertiges Aufzuchtfutter für Jungpferde ersetzt werden. Hierzu eignen sich Pavo Podo®Grow oder Pavo Podo®Junior.
Bedarfsgerechte Fütterung von Pavo Podo®Grow:
Soll-Gewicht des ausgewachsenen Pferdes:
300kg
600kg
8. bis 11. Monat
1,00kg/Tag
2,1kg/Tag
12. bis 18. Monat
0,60kg/Tag
1,2kg/Tag
Ab dem 18. Monat
0,75kg/Tag
1,5kg/Tag
Ab dem 30. Monat langsam zur Fütterung für ausgewachsene Pferde wechseln.
Bedarfsgerechte Fütterung von Pavo Podo®Junior:
Soll-Gewicht des ausgewachsenen Pferdes:
300kg
600kg
8. bis 17. Monat
1,00kg/Tag
2,1kg/Tag
18. bis 30. Monat
0,75kg/Tag
1,5kg/Tag
Ab dem 30. Monat langsam zur Fütterung für ausgewachsene Pferde wechseln.
Es ist natürlich schön, die Entwicklung seines Fohlens von Anfang an miterleben zu können. Wenn du wenig Erfahrung in der Fohlenaufzucht hast oder dir unsicher bist, kannst du dich gern mit der Pavo Fütterungsberatung in Verbindung setzen. Wir kennen uns aus und unterstützen dich bei der optimalen Fütterung und Haltung deines Fohlens. Erfahre auch mehr zur richtigen Fütterung und Haltung von Fohlen in unserem Gratis Handbuch für Fohlen.
Das Pavo Podo®Fütterungskonzept für Fohlen und Absetzer
Studien und Untersuchungen haben belegt, dass Fohlen, Absetzer und Jungpferde einen besonderen Bedarf an Nährstoffen haben. Dies hängt mit dem Wachstum und den dafür speziell benötigten Nährstoffen zusammen. Zudem ist das Verhältnis der einzelnen Nährstoffe zueinander wichtig, nicht nur die absolute Menge. Wichtig sind vor allem Calcium, Phosphor und Magnesium. Aber auch essentielle Aminosäuren und Spurenelemente sind entscheidend für ein gleichmäßiges und gesundes Wachstum. Der Energiegehalt sollte eher moderat sein, so dass die Fohlen nicht zu schnell wachsen.
Daher haben wir bei Pavo die Produkte Pavo Podo®Start, Pavo Podo®Grow und Pavo Podo®Junior so konzipiert, dass sie für die Aufzucht jeweils als Alleinfuttermittel eingesetzt werden. Sie enthalten alle nötigen Nährstoffe in definierter Menge, um dein Fohlen optimal zu unterstützen sowie ein langsames, gleichmäßiges und gesundes Wachstum zu fördern. Jedes Pavo Aufzuchtfutter enthält unter anderem organisch gebundene Spurenelemente, die auf den Bedarf der jeweiligen Altersgruppen abgestimmt sind.
Wenn die Produkte entsprechend unserer Fütterungsempfehlungen gefüttert werden, ist auch kein zusätzliches Mineralfutter nötig. Fütterst du neben hochwertigem Raufutter eine geringere Menge oder gar kein Kraftfutter, benötigt dein Fohlen ein spezielles Fohlen-Mineralfutter.
Beachte bei der Umstellung von Futtersorten auch bei Fohlen und Absetzern eine Übergangsphase von 3-4 Wochen, in der das neue Futter langsam eingeführt wird. Zudem sollte das Futter nicht direkt zu einer neuen Phase gewechselt werden. Füttere daher nach dem Absetzen ruhig den Fohlenstarter noch etwas weiter. Alternativ fütterst du von Anfang an Podo®Junior.
Gleiches gilt beim Anreiten. Hier kannst du in der ersten Zeit ruhig bei Pavo Podo®Grow oder Pavo®Junior bleiben und erst bei steigender Arbeitsintensität das Futter umstellen. So hat dein Pferd nicht mehrere Umstellungen zur gleichen Zeit.
Was ist das Besondere an Podo®?
Podo® ist ein einzigartiger Mineralstoffkomplex. Das Geheimnis liegt nicht nur in der richtigen Menge, sondern im richtigen Verhältnis der essenziellen Mineralstoffe und Spurenelemente zueinander. Ein weiterer Vorteil ist, dass alle Stoffe in optimaler Form enthalten sind und somit vom Körper ideal aufgenommen und verwertet werden können.Erfahre in unserem Ratgeber mehr zum Pavo Podo® Konzept.
Text: Pavo Podo®: wissenschaftlich bewährtes Konzept für starke Knochen – Pavo Ratgeber
Das Wirkungsprinzip von Podo® basiert auf folgenden Prozessen:
Aktivierung des Stoffwechsels
Verbesserung der Calciumeinlagerung in den wachsenden Knochen
Unterstützung eines gesunden Knorpelwachstums
Unsere Pavo Podo® Produkte für Fohlen, Absetzer und Jungpferde:
Pavo Podo®Start
Extra kleine Pellets für junge Fohlen ab der 3. Lebenswoche bis zum 8 Lebensmonat (Fohlenstarter)
Reich an hochwertigen Eiweißen
Versorgt junge Fohlen mit allen notwendigen Vitaminen und Mineralstoffen
Ermöglicht einen problemlosen Übergang von der Stutenmilch zu fester Nahrung
Hoher Magnesiumgehalt. Enthält außerdem Kupfer, Zink und Mangan in organisch gebundener Form zur Unterstützung der Knochenentwicklung
Pavo Podo®Grow
Pellets für Jungpferde ab dem 8. Lebensmonat bis zum 3. Lebensjahr
Mit zusätzlichen essentiellen Aminosäuren
Optimales Verhältnis von Magnesium, Calcium und Phosphor für heranwachsende Pferde
Unterstützt eine optimale Entwicklung der Gelenke und Sehnen
Pavo Podo®Junior
Vollwertiges Müsli für Fohlen ab der 3. Lebenswoche und Jungpferde bis 3 Jahren
Fördert ein gleichmäßiges Wachstum und einen gesunden Muskelaufbau
Reich an Ballaststoffen zur Unterstützung der Verdauung
Hoher Energie- und Proteingehalt
Pavo Podo®Care
Vollwertiges Müsli für Fohlen ab der 3. Lebenswoche und Jungpferde bis 3 Jahren
Fördert ein gleichmäßiges Wachstum und einen gesunden Muskelaufbau
Reich an Ballaststoffen zur Unterstützung der Verdauung
Hoher Energie- und Proteingehalt
Durch eine optimale Fütterung von Fohlen das Risiko auf OC/OCD verringern
Im Zeitraum von März 2009 bis September 2011 hat Pavo eine groß angelegte Studie zum Thema OC/OCD durchgeführt. Die Untersuchung wurde 2011 durch den Gesundheitsdienst für Tiere (Deventer) in Zusammenarbeit mit der Fakultät für Veterinärmedizin in Utrecht durchgeführt.
Kernfrage der Studie: Ist es möglich, die Wahrscheinlichkeit einer OC/OCD-Erkrankung zu verringern, wenn junge Fohlen im ersten Lebensjahr ein Nahrungsergänzungsmittel erhalten?
Die Studie wurde unterteilt in:
Studie 1: 63 Warmblutfohlen von Geburt bis zum Alter von 5 Monaten
Studie 2: 52 Warmblutfohlen im Alter von 5 bis 12 Monaten
Die Fohlen waren auf 6 unterschiedlichen Pferdehöfen zu Hause. In jedem Betrieb bekam die eine Hälfte der Fohlen eine Nahrungsergänzung, die andere Hälfte nicht. Die Fohlen wurden geröntgt und auf OC/OCD untersucht. Da bei der Entstehung von OC/OCD mehr Faktoren als nur die Fütterung eine Rolle spielen, können die Ergebnisse nur den Teil der Ernährung und Bewegung abbilden.
Zusammenfassend sind die Ergebnisse der gesamten OC/OCD-Studie:
Eine Zusatzfütterung einer Nahrungsergänzung verringert die Wahrscheinlichkeit von Osteochondrose um einen Faktor 4 bei einem Alter von 12 Monaten.
Bewegung verringert ebenfalls die Wahrscheinlichkeit der Entstehung von OC/OCD.
Alle ausführlichen Wegbnisse findest du hier. Wer Pferde züchtet, weiß, dass eine korrekte Fütterung die Grundlage für eine gesunde Entwicklung ist. Vor allem Fohlen, Jährlinge und junge Pferde benötigen im Wachstum spezifische Nährstoffe. Von bestimmten Vitaminen und Mineralstoffen benötigen sie deutlich mehr als erwachsene Pferde. Andere Nährstoffe dürfen wiederrum nicht in zu großer Menge angeboten werden.
Sorge dich daher gut um dein Fohlen. Dann wirst du auch viel Freude mit ihm haben – es wartet schließlich eine lange gemeinsame Zeit auf euch.
Vorbereitungen für das Abfohlen
Deine Stute ist hochtragend und ihr wartet gemeinsam auf die Geburt. In dieser spannenden Zeit kommen bei Neuzüchtern viele Fragen auf: Wie lange sind Stuten in der Regel überhaupt tragend? Wie kannst du deine Stute und dich selbst am besten auf die bevorstehende Geburt des Fohlens vorbereiten? Woher weißt du, dass es bald soweit ist? Und was genau passiert während der Geburt?
In unserem Ratgeber haben wir für dich alle wichtigen Informationen zusammengefasst, damit du dich auf den großen Tag und die Zeit danach gut vorbereiten kannst.
Wie lange tragen Stuten?
Die Trächtigkeit bei Stuten dauert im Schnitt 336 Tage. Daher wird der errechnete Geburtstermin auf 11 Monate nach der letzten Besamung angesetzt. Die tatsächliche Tragedauer variiert aber zwischen 320 und 355 Tagen. Die längste bekannte Trächtigkeit betrug sogar 446 Tage.
Du kannst also davon ausgehen, dass die Trächtigkeitsdauer deiner Stute um 2-3 Wochen abweichen kann. Dies ist auch völlig normal und kein Grund zur Sorge.
Sollte deine Stute jedoch mehr als 3 Wochen übertragen, dann bitte deinen Tierarzt, die Stute zu untersuchen. Eine Geburtseinleitung, wie das beim Menschen durchaus üblich ist, ist bei Pferden zwar möglich, wird aber nur im äußersten Notfall durchgeführt, da sie sehr viele Risiken mit sich bringt.
Der Geburtstermin ist von mehreren Faktoren wie der Jahreszeit, der Rasse sowie dem Geschlecht oder dem Gewicht des Fohlens abhängig. So tragen z.B. Stuten, die früh im Jahr ein Fohlen bekommen, tendenziell länger als Stuten, die im Frühsommer abfohlen sollen. Zudem gibt es auch Hinweise, dass Dürreperioden während der Trächtigkeit oder Nährstoffmängel die Dauer der Trächtigkeit verlängern.
Es entscheidet also auch die Natur, wann deine Stute das Fohlen zur Welt bringen wird. Ein altes Sprichwort sagt: „Das Fohlen bestimmt den Tag, die Stute die Stunde der Geburt.“ Und das ist tatsächlich in der Regel der Fall. Fohlen mussten in freier Wildbahn bei der Geburt „reif“ sein, d.h. eine gute Lungenfunktion haben und schnell auf den Beinen stehen. Nur dann hatten sie eine realistische Überlebenschance. Dies ist bis heute so geblieben.
Die Stute bestimmt jedoch die Urzeit der Geburt. Sie kann den Geburtsprozess hinauszögern, bis sie ganz ungestört ist. Deshalb kommen die meisten Fohlen zwischen 18 Uhr abends und 6 Uhr morgens zur Welt.
Wichtige Vorbereitungen auf die Fohlengeburt
Die meisten Stuten gebären ihr Fohlen in ihrer Box, da dies ihr bekanntes, geschütztes Umfeld ist. Damit der Stute genügend Platz zur Verfügung steht, sollte die Abfohlbox mindestens eine Größe von (2,3 x Widerristhöhe)2 haben. Für ein Großpferd bedeutet dies eine Boxengröße von 15-20 m².
Rechenbeispiel:
2,3 x 1,70 m = 3,91 m
3,91 m x 3,91 m = 15,29 m²
Wenn deine Stute für die Geburt in eine größere Box umziehen soll, ist es ratsam, sie bereits einige Wochen vor der Geburt umzustellen. Hierdurch vermeidest du unnötigen Stress und bietest ihr genügend Zeit für die Eingewöhnung. Auch muss sich das Immunsystem deiner trächtigen Stute auf das neue Umfeld einstellen. Sowohl für sich selbst als auch später für ihr Fohlen kann deine Stute über das Kolostrum dann auch die richtigen Antikörper bereitstellen.
Achte auf eine besonders gute Hygiene im Stall und auf der Weide, sobald der Geburtstermin näher rückt oder deine Stute erste Geburtssignale zeigt. Die Boxen sollten dann täglich gründlich gemistet und die Weide sowie das Paddock regelmäßig abgeäppelt werden. Als Einstreu empfiehlt sich eine Schicht Sägespäne, die mit einer dicken Strohschicht bedeckt wird. So kann der Urin gut gebunden werden, damit deine Stute und ihr Fohlen nicht ausrutschen und eine weiche Unterlage haben.
Deine tragende Stute sollte in den letzten 14 Tagen der Trächtigkeit auch zusätzlich entwurmt werden. Damit wird eine Übertragung von Wurmlarven über die Muttermilch unterbunden. Impfungen sollten in den gewohnten Abständen und nach Absprache mit deinem Tierarzt gerade auch während der Trächtigkeit erfolgen.
Es ist für tragende Stuten sehr wichtig, sich bis zum Geburtstermin mehrere Stunden am Tag frei bewegen zu können, am besten auf der Weide oder auf großen Sandpaddocks. Das fördert die Durchblutung, die Verdauung und die Beweglichkeit. Der Kreislauf bleibt im Schwung und deine Stute bekommt ausreichend Abwechslung. Bewegung an der frischen Luft wirkt sich zudem positiv auf den gesamten Stoffwechsel aus. Boxenruhe hingegen sorgt für Langeweile, Aggression, Muskelabbau und Kreislaufprobleme. Außerdem benötigt deine Stute eine gute körperliche Kondition für eine leichte Geburt.
Kontakt zu anderen Pferden ist auch für die tragende Stute unerlässlich, wobei Weidegruppen mit tragenden Stuten optimal sind. Die Gruppe hat ein ähnliches Aktivitätsniveau und ähnliche Bedürfnisse. Daher kommt es meist zu weniger Komplikationen als bei gemischten Gruppen.
Spätestens im 7. Trächtigkeitsmonat sollten die Gruppen zusammengeführt werden, um die Rangordnungsfrage zu klären, bevor einzelne Tiere nicht mehr beweglich genug sind. Diese Gruppe kann dann auch später, wenn die Fohlen geboren sind, beibehalten werden. So unterstützen sich die Stuten gegenseitig bei der Aufzucht der Fohlen.
Stelle dir bereits einige Wochen vor dem Geburtstermin eine Kiste mit den Dingen bereit, die du für eine Geburt benötigst. So weißt du während der Geburt genau, wo was zu finden ist. Wichtig ist auch eine Notfall-Liste mit Telefonnummern deines Tierarztes und ggf. auch von Bekannten, die dir bei der Geburt helfen könnten und abrufbereit sind.
10 Dinge, die du bei der Geburt benötigen könntest:
Schweif-Bandage
Einmalhandschuhe
Fieberthermometer
Jodtinktur oder Blau-Spray vom Tierarzt
Nabelbinde falls die Nabelschnur nicht selbst reißt
Abschwitzdecke für den Fall, dass deine Stute stark geschwitzt hat
Eimer warmes Wasser
Schere, Handtücher und Seife
Notfallpackung Fohlenmilch und Kolostrum (Biestmilch), Babyflaschen mit Sauger (Pavo SOS-Kit)
Immunsystem-Booster (Pavo KickStart)
Gerade beim ersten eigenen Fohlen ist es auch ratsam, einen erfahrenen Züchter an der Seite zu haben. Durch die Erfahrung werden Probleme schnell erkannt, so dass auch der Tierarzt rechtzeitig zur Hilfe gerufen wird.
Vorbereitungen der Stute auf das Abfohlen
Zur Sicherheit und für einen optimalen Lebensstart des Fohlens kannst du auch deine Stute auf die bevorstehende Geburt vorbereiten. Sollte deine Stute Hufeisen tragen, ist es ratsam diese aus Sicherheitsgründen einige Wochen vor der Geburt abzunehmen. So kann das Fohlen vor eventuellen Verletzungen geschützt werden.
Wenn deine Stute zum ersten Mal ein Fohlen austrägt, dann gewöhne sie bereits vor der Geburt an Berührungen an ihrem Gesäuge. So kommt es seltener zu Komplikationen, wenn das Fohlen bei der Mutter trinken möchte.
Die Geburt des Fohlens kündigt sich an – Überwachung des Geburtstermins
Behalte deine Stute gut im Auge, wenn der berechnete Geburtstermin näher rückt. Die Geburt kündigt sich mit unterschiedlichen Anzeichen bereits einige Tage zuvor an. Dies ist von Stute zu Stute unterschiedlich, weswegen gerade bei Erstlingsfohlen eine gute Überwachung nötig ist. Folgende Signale kündigen die Geburt des Fohlens an:
Die Beckenbänder fallen ein
Das Euter deiner Stute füllt sich kurz vor der Geburt langsam mit Milch, wird größer und wärmer
Es erscheinen Milchtropfen (Harz) an den Zitzenspitzen
Unruhigeres Verhalten, Scharren und schwankender Gang
Die Scheidenöffnung ist gerötet, geschwollen und wirkt verlängert
Vermehrtes Schwitzen der Stute
Zudem gibt es verschiedene technische Hilfsmittel, um die Überwachung des Geburtstermins zu erleichtern. Hierzu gehören unter anderem Kamerasysteme in den Boxen, die entweder vom Züchter oder von Externen überwacht werden, Überwachungssysteme für Körperfeuchte und Körpertemperatur, Birthalarm-Gurte sowie Scheidenkontrollsysteme. Welches System zu dir und deiner Stute passt, kann nicht pauschal beantwortet werden. Alles hat Vor- und Nachteile. Sprich am besten mit deinem Tierarzt oder tausche dich mit erfahrenen Züchtern aus.
Was passiert während des Abfohlens?
Die meisten Stuten warten mit der Geburt, bis niemand mehr in ihrer Nähe ist und sie sich ganz in Ruhe auf die Geburt konzentrieren können. Wenn der Zeitpunkt der Geburt gekommen ist, ist es deshalb extrem wichtig, die Stute nicht zu stören. Stündliche Kontrollen, Störungen, laute Geräusche, Licht ein- und ausschalten können dazu führen, dass deine Stute die Geburt abbricht, was ein Risiko für sie und das Fohlen bedeuten kann.
Bewährt haben sich für die Überwachung der Geburt Kameras und ein Nachtlicht im Stall, das bereits einige Tage vor der Geburt angeschaltet sein sollte. So kann deiner Stute die Ruhe und Sicherheit gegeben werden, die sie für die Geburt braucht. Gleichzeitig kannst du dennoch schnell eingreifen, sobald es nötig wird.
Die Geburt eines Fohlens kann in 3 Abschnitte unterteilt werden:
1. Öffnungs-Stadium
Deine Stute wird jetzt langsam unruhiger, sie hat bereits Wehen, der Geburtskanal öffnet sich langsam und der innere Muttermund entspannt sich. Sie schaut öfter auf ihren Bauch, stampft auf und flehmt häufig. Meist beginnt deine Stute zu schwitzen und setzt häufiger kleinere Mengen Kot und Urin ab.
In dieser Phase sollte deine Stute nicht zu sehr gestört werden. Die Wehen treiben das Fohlen in den Geburtskanal, die Fruchtblase platzt und es tritt Fruchtwasser aus. Dies sind die Zeichen für den Übergang zur 2. Geburtsphase, dem Austreibungs-Stadium.
2. Austreibungs-Stadium
In der zweiten Phase legt sich deine Stute meist hin. Die Presswehen sind durch das Zusammenziehen der Bauchmuskulatur jetzt deutlich zu erkennen. Dies dauert im Schnitt 10 bis 30 Minuten, selten bis zu 60 Minuten.
Kurz nach dem Abgang des Fruchtwassers erscheint die bläulich-weiße Eihaut und dann, leicht versetzt, die Hufe (Hufsole nach unten). Liegt das Fohlen richtig, sind bald die Karpalgelenke und die Nüstern zu sehen. Wenn der Kopf und die Schultern durch den Geburtskanal sind, kommt der Körper des Fohlens sehr schnell nach.
Sobald das Fohlen geboren ist, steht die Mutter meist auf, zerbeißt die Eihülle und leckt diese vom Fohlen ab. Das ist ein sehr wichtiger Prozess, der maßgeblich für die Beziehung zwischen Mutter und Fohlen ist. Des Weiteren regt dieser Vorgang den Kreislauf des Fohlens durch eine Massage der mütterlichen Zunge an.
Sollte die Eihülle das Maul und die Nüstern des Fohlens bedecken und deine Stute kann dies nicht allein entfernen, ist ein Eingreifen nötig, um dem neugeborenen Fohlen ein freies Atmen zu ermöglichen.
Die Nabelschnur reißt ganz alleine an der Stelle, die die Natur dafür vorgesehen hat. Ein Durchtrennen der Nabelschnur sollte nur im äußersten Notfall erfolgen. Ist die Nabelschnur gerissen, sollte sie beim Fohlen auf Blutungen untersucht und mit einer Jodlösung gründlich desinfiziert werden. Dafür kann die Jodlösung großzügig über den Nabel geträufelt werden. Die Desinfektion sollte aufgrund des großen Infektionsrisikos nach einigen Stunden und in den nächsten Tagen wiederholt werden.
Nach kurzer Zeit wird das Fohlen versuchen aufzustehen und nach dem Euter der Stute suchen. Hierbei kannst du das Fohlen unterstützen, indem du es vorsichtig in Richtung Euter schiebst, sobald es auf den eigenen Beinen steht.
In der Austreibungsphase kann es zu verschiedenen Komplikationen kommen. Beispiele dafür sind das Stocken des Geburtsvorgangs, Anzeichen für eine Fehllage des Fohlens, Probleme bei der Geburt aufgrund der Größe des Fohlens oder die Austreibungsphase dauert länger als 60 Minuten.
Gerade unerfahrene Züchter sollten im Zweifel immer sofort den Tierarzt anrufen. Erfahrene Züchter können vaginal ertasten, ob das Fohlen richtig liegt und die Stute bei der Austreibung unterstützen. Dies erfordert aber jahrelange Übung, perfektes Timing und viel Geschick. Deshalb rufen auch sie im Zweifel den Tierarzt zu Hilfe.
3. Nachgeburts-Stadium
Für das Absetzen der Nachgeburt sind sogenannte Nachwehen nötig. Innerhalb von 30 Minuten bis maximal 2 Stunden nach der Geburt gehen so die Eihäute, Plazenta, Membranen und die Reste der Nabelschnur ab. Sollte deine Stute Probleme mit der Nachgeburt haben, kontaktiere umgehend den Tierarzt. Ist die Nachgeburt nicht vollständig, kann das zu schwerwiegenden Problemen bei der Mutterstute führen.
Eihäute und Nachgeburt sollten vom Tierarzt auf ihre Vollständigkeit überprüft werden. Verbliebenes Gewebe in der Gebärmutter kann zu lebensbedrohlichen Entzündungen führen. Ist der Tierarzt nicht direkt zur Geburt nötig, bewahre alles in einem Eimer auf, bis der Tierarzt am nächsten Morgen das Fohlen untersucht.
Sobald das Fohlen getrunken hat, seinen ersten Stuhlgang gehabt hat, die Nachgeburt bei der Stute abgegangen ist und beide einen ruhigen Eindruck machen, gönne ihnen etwas Ruhe und Zeit zur Erholung.
Mögliche Komplikationen nach dem Abfohlen
Die Stute hat keine oder zu wenig Milch
Immer wieder kommt es vor, dass Stuten direkt nach der Geburt zu wenig oder keine Milch geben. Dies kann unterschiedlichste Ursachen haben, von gesundheitlichen Problemen über eine zu schnelle Geburt bis hin zu genetischen Dispositionen. In diesem Fall ist es wichtig, dass das Fohlen schnell zusätzliche Biestmilch erhält, um genügend Antikörper aufzunehmen.
Die erste Milch, die sogenannte Biestmilch, ist besonders wertvoll für das Fohlen, weil sie eine hohe Konzentration an Antikörpern enthält, die das Fohlen für seinen Immunschutz benötigt.
Wichtig zu wissen: Fohlen werden ohne Antikörper geboren. Sorge darum unbedingt dafür, dass das Fohlen diese Milch auch bekommt und trinken kann. Hier gibt es neben dem Saugen bei der Mutter 2 Möglichkeiten: Eingefrorene Biestmilch von einer anderen Stute oder Ersatzbiestmilch in Pulverform, z.B. Pavo Colostrum, das angerührt werden muss. Beides wird dann über eine Flasche und einen speziellen Sauger dem Fohlen angeboten.
Hat das Fohlen genügend Biestmilch erhalten, deine Stute hat aber immer noch zu wenig Milch, kannst du auf Milchpulver (Pavo FoalMilk) zurückgreifen. Hier kann auch der Einsatz eines zusätzlichen Immunboosters (Pavo KickStart) sehr gut unterstützen.
Die Stute lässt das Fohlen nicht trinken
Vor allem für junge Stuten, die ihr erstes Fohlen bekommen haben, ist das Saugen ungewohnt und eventuell unangenehm. Das Euter ist prall, spannt und ist sehr empfindlich. Deshalb kann es dazu kommen, dass sie ihr Fohlen nicht trinken lässt, sich wegdreht und sogar nach ihrem Fohlen tritt. Versuche in diesem Fall deine Stute zuerst ganz vorsichtig etwas zu melken, um Spannung vom Gesäuge zu nehmen. Sollte dies nicht gelingen, verständige deinen Tierarzt und biete dem Fohlen Ersatz-Kolostrum an.
Das Fohlen ist lebensschwach
Nach einer anstrengenden Geburt oder Komplikationen kommt es immer wieder vor, dass Fohlen lebensschwach geboren werden, d.h. ihnen fehlt die Kraft und Energie aufzustehen, das Atmen fällt schwer und sie wirken letargisch. In diesem Fall muss dringend ein Tierarzt den Gesundheitszustand und die Vitalfunktionen überprüfen und gegebenenfalls das Fohlen behandeln. Nach Absprache mit dem Tierarzt kann hier unterstützend auch ein Immunbooster eingesetzt werden. Er versorgt das Fohlen mit zusätzlichen Antikörpern, einem Energiekick und den wichtigsten Vitaminen und Spurenelementen.
Das Fohlen will nicht stehen
Wenn das Fohlen ziemlich groß ist, hat es oft Mühe, aufzustehen. Biete ihm in diesem Fall einfach etwas Unterstützung an, so dass es seine langen Beine besser sortieren kann. Das Stehen fördert die Durchblutung und das Fohlen kann bei der Mutter trinken. Bleibt das Fohlen dennoch liegen, muss die Stute gemolken werden, denn das Fohlen sollte seine Biestmilch so schnell wie möglich, auf jeden Fall innerhalb der ersten 12 Stunden, bekommen.
Die Stute leidet an Kolik
Manche Stuten bekommen nach der Geburt eine Kolik. Die Gebärmutter schrumpft zu schnell, was starke Krämpfe verursachen kann. Hier sollte auf jeden Fall umgehend der Tierarzt gerufen werden. Wird deine Stute zu wild und unkontrolliert, kann es gegebenenfalls nötig werden, das Fohlen kurzfristig, zum eigenen Schutz, von der Stute zu trennen.
Die Stute verstirbt nach der Geburt
In seltenen Fällen sind die Komplikationen so schwerwiegend, dass die Stute während oder kurz nach der Geburt verstirbt. In diesem Fall sollte das Fohlen umgehend mit Ersatzbiestmilch versorgt werden, falls es diese noch nicht aufgenommen hat. Stelle zudem auch Fohlenmilchpulver für die Anschlussversorgung bereit. Im Idealfall wird eine Ammenstute für das Fohlen gefunden, die es als ihr Fohlen annimmt. Inzwischen gibt es ein gutes Netzwerk über die sozialen Medien und richtige Ammenstuten-Experten in Deutschland, die bei der Vermittlung von Stuten und Fohlen helfen können.
Die erste Zeit nach dem Abfohlen
Die ersten Stunden und Tage sind für alle eine besonders spannende Zeit. Die Stute und das Fohlen müssen nicht lange ausschließlich in ihrer Box verweilen, achte aber in den ersten Tagen darauf, dass es direkt um sie herum nicht zu laut und unruhig ist.
Fütterung der Stute und des Fohlens
Die ersten Stunden und Tage sind für alle eine besonders spannende Zeit. Stute und Fohlen müssen sich kennen lernen. Das Fohlen beginnt auch schon, seine neue Umgebung erkunden. Sorge dafür, dass es nicht zu hektisch und laut ist und die beiden nach wie vor etwas Ruhe haben.
Bereits ein bis zwei Tage nach der Geburt können agile und fitte Fohlen zusammen mit ihrer Mutter auf die Weide. Anfangs alleine auf ein kleineres Stück, um nach ein bis zwei Wochen in eine Stuten-Fohlenherde integriert zu werden. Idealerweise ist es die selbe Stutengruppe, die bereits vor der Geburt zusammen war. So ist das soziale Gefüge bereits geklärt.
Fütterung der Stute und des Fohlens
Stuten produzieren während der ersten 3 Laktationsmonate täglich ca. 3% ihres Körpergewichts an Milch, um ihre Fohlen zu versorgen. Das sind bei einem Warmblut ca. 18 l Milch pro Tag. Da die Milch sehr reich an Energie, Proteinen, Vitaminen und vor allem den Mineralien Calcium, Phosphor und Magnesium ist, hat deine Stute einen deutlich höheren Energie- und Nährstoffbedarf.
Der Energiebedarf steigt im Vergleich zur Erhaltung um das Doppelte. Der Eiweißbedarf steigt sogar, je nach Aminosäuren-Zusammensetzung, um das 3,5-fache an. Das ist allein durch Raufutter nicht zu erzielen. Daher benötigt deine Stute auch nach der Geburt, wie bereits in der Hochträchtigkeit, ein hochwertiges Zuchtstutenfutter, wie z.B. Pavo Podo® Lac als Pellets oder Müsli.
Nach dem 3. Laktationsmonat nimmt auch der Nährstoffgehalt in der Milch langsam wieder ab, so dass du die Menge des Zuchtstutenfutters ebenfalls reduzieren kannst. Achte hier auf die Angaben des Herstellers.
Manche Stuten verlieren in den ersten Laktationsmonaten deutlich an Gewicht, auch wenn die Fütterung optimal ist. Meist geben diese Stuten extrem viel oder sehr hochwertige Milch. Das Ergebnis ist eine magere Stute und ein kräftiges Fohlen. In diesem Fall solltest du bei den ersten Anzeichen reagieren und deine Ration überprüfen. Eventuell macht auch eine Raufutteranalyse Sinn.
Werden die vorgegebenen Mengen des Stutenfutters eingehalten, kannst du versuchen das Stutenfutter über 2 Wochen nach und nach durch ein Sportfutter, z.B. Pavo AllSports oder Pavo Performance zu ersetzen. Energie- und Proteingehalt sind hier ebenfalls hoch. Jedoch wird die Milchproduktion weniger angekurbelt. So kann sich deine Stute erholen und regenerieren.
Bringt diese Veränderung keine Verbesserung, kannst du auch auf Faserprodukte, wie Pavo FibreBeet, zurückgreifen. Sorge für einen langsamen Übergang (über 2 Wochen) und starte parallel bei deinem Fohlen mit der Zufütterung von Podo® Start, Podo® Junior oder Podo® Care. Das Podo®Care Ergänzungsfutter ist in Pelletform oder als Paste erhältlich. Die Paste ist besonders empfehlenswert, wenn Fohlen noch keine Pellets fressen wollen.
Ab wann und wie du dein Fohlen optimal versorgst, erfährst du im ausführlichen Pavo Ratgeber „Fohlen und Absetzer richtig füttern“.
Solltest du dir bei der Fütterung deiner Stute oder deinem Fohlen unsicher sein, kontaktiere die Pavo Fütterungsberatung. Unsere Experten beraten dich individuell und stehen dir gern mit Rat und Tat zur Seite.
Gesundheit der Stute und des Fohlens
Um die Regeneration deiner Stute und deren Gebärmutter zu fördern, sollte sie möglichst schnell nach der Geburt ausreichend freie Bewegung an der frischen Luft bekommen. Dadurch wird die Gebärmutter natürlich gereinigt, die gedehnte Haut bildet sich schnell zurück und geburtsbedingte Blockaden sowie Verspannungen lösen sich schneller.
Um eine Euterentzündung frühzeitig zu erkennen, überprüfe regelmäßig das Gesäuge. Anzeichen für eine Entzündung sind ein heißes, sehr geschwollenes Euter, Berührungen sind schmerzhaft für die Stute, sie lässt das Fohlen nur unwillig trinken oder es wird nicht genügend Milch produziert. Beim Verdacht einer Euterentzündung, kontaktiere schnellstmöglich deinen Tierarzt.
Besprich auch den Impf- und Entwurmungsplan für Fohlen und Stute mit deinem Tierarzt. Es ist ratsam, das Fohlen zwischen dem 4. und 8. Tag zu entwurmen. Dies sollte dann nach 4-6 Wochen wiederholt werden. Danach kannst du nach einem normalen Entwurmungsplan verfahren. Achte auf jeden Fall darauf, dass die Wurmspritze für Fohlen geeignet ist.
Bewegung und Herdenanschluss
Stute und Fohlen können bereits 1-2 Tage nach der Geburt auf die Weide. Erst alleine auf eine kleinere Weide, dann im Herdenverband. Achte darauf, dass der Zaun gut zu sehen ist und verwende am besten breite Strombänder.
Auch wenn gerade die ganz jungen Fohlen sich kaum von der Mutterstute entfernen, kann es immer wieder zu Situationen kommen, in denen das Fohlen abgelenkt ist und der Stute doch nicht folgt. Deshalb ist es am Anfang sinnvoll, wenn eine Person die Stute führt und eine zweite Person von hinten die Wege absichert, um gegebenenfalls das Fohlen wieder auf den richtigen Weg zu lenken. Hier ist vor allem Ruhe angesagt.
Auch wenn Fohlen schon möglichst früh an das Halfter gewöhnt werden sollten, ist doch von einem Führen der Fohlen in den ersten Wochen abzusehen. Wird über den Strick am Halfter zu viel Druck aufgebaut, kann dies das Fohlen schnell aus dem Gleichgewicht bringen und verunsichern.
Wenn die Bindung zwischen Mutter und Fohlen ausreichend gefestigt ist, können beide mit der restlichen Stuten-Fohlen-Herde zusammengeführt werden. Dies ist in der Regel bereits nach ca. 3-4 Tagen der Fall.
Wenn dein Fohlen in der Herde auf der Weide geboren wurde, z.B. weil alle Stuten im Offenstall mit Weidegang gehalten werden, stellt sich diese Frage nicht. In diesem Fall wird das neue Herdenmitglied meist direkt in den Herdenverbund aufgenommen. Instinktiv wird die Stute in den ersten Tagen erfahrungsgemäß dennoch kein anderes Pferd an ihr Fohlen heranlassen.
Fütterung der tragenden Stute
Wenn du mit deiner Stute züchten willst, spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Diese sind entscheidend für eine erfolgreiche Belegung, eine komplikationslose Trächtigkeit und ein gesundes Fohlen. Grundvoraussetzung sollte natürlich ein guter Allgemeinzustand deiner Zuchtstute sein. Sie sollte möglichst normalgewichtig und körperlich fit sein.
Neben einer artgerechten Haltung ist auch eine bedarfsgerechte, auf die Phasen der Trächtigkeit angepasste Fütterung wichtig. Hier können bereits im Mutterleib wichtige Grundsteine für das Fohlen gelegt werden. Auch das Management rund um das Decken und die Geburt sowie eine optimale tierärztliche Betreuung sind wichtige Bestandteile für eine erfolgreiche Zucht.
Wäge bei gesundheitlichen Problemen deiner Stute immer in Rücksprache mit deinem Tierarzt ab, inwieweit eine Trächtigkeit sinnvoll ist. Möglicherweise könnten die Probleme deiner Stute vererbbar sein oder die Trächtigkeit sowie Geburt mit weiteren gesundheitlichen Beeinträchtigungen für die Stute einhergehen.
Auch bei Exterieur- oder Verhaltensmängel ist es wichtig, darüber nachzudenken, ob diese Probleme deiner Stute durch einen Hengst ausgeglichen werden können.
Sei dir als Züchter zudem bewusst, dass vor allem bei älteren, erstgebärdenden Stuten (älter als 16 Jahre) und bei sehr jungen Stuten (unter 3 Jahren) die Zeit der Trächtigkeit, der Geburt und der Laktation sehr viel von deiner Stute abverlangen.
Wird deine Stute rossig, kann die Besamung erfolgen. Die Rosseanzeichen sind je nach Stute mal ausgeprägter, mal schwächer. Deshalb ist es wichtig, deine Stute im Frühjahr gut zu beobachten, um den richtigen Zeitpunkt für die Besamung abzupassen. Der Tierarzt kann den Status des Zyklus auch per Ultraschall kontrollieren.
Wenn das Decken erfolgreich war, entwickelt sich aus dem befruchteten Ei deiner Stute innerhalb von ca. 11 Monaten ein Fohlen. Dieses wiegt bei der Geburt ca. 10% seines ausgewachsenen Gewichtes. Das Geburtsgewicht beträgt bei Großpferdefohlen also ungefähr 60 kg. Die Stute (ca. 600 kg) nimmt während der Trächtigkeit bis zur Geburt im Schnitt ca. 160 kg zu.
Fütterung der Stute vor der Empfängnis
Es gibt einige Nährstoffe, die für deine Stute bereits vor dem Decken eine wichtige Rolle spielen. Dazu zählt unter anderem das Vitamin E, das zur Verbesserung der Fruchtbarkeit deiner Stute sowie zur Reifung der Eizellen beiträgt. Es sollte daher im Futter nicht fehlen.
Auch Beta-Carotin sorgt im Zusammenspiel mit dem Spurenelement Zink für die Bildung der Fruchtbarkeitshormone, welche direkt die Rosse beeinflussen. Zink ist zudem förderlich für die embryonale Entwicklung.
Der Tagesbedarf beträgt ca. 120 mg Beta-Carotin. Dies entspricht etwa 2 kg frisches Weidegras oder 2 kg Karotten (in Kombination mit Öl). Zuchtstuten haben einen erhöhten Beta-Carotin Bedarf von ca. 180 mg pro Tag, was einer Aufnahme von ca. 3 kg frisches Gras oder 3 kg Karotten entspricht.
Während der Weidesaison nimmt deine Stute somit in der Regel ausreichend Beta-Carotin über frisches Gras auf. Jedoch kann es in den Wintermonaten zu einem Mangel kommen. Der Gehalt im Heu schwankt stark und nimmt mit der Dauer der Lagerung ab. Daher ist im Heu meist nicht genügend Beta-Carotin enthalten. Dieser Mangel kann zu verspätetem oder schwachem Rosseverhalten und mangelhafter Folikelbildung bei deiner Stute führen.
In so einem Fall bietet sich die Fütterung von fruchtbarkeitsförderndem Ergänzungsfutter, z.B. Pavo Fertile, an. Dieses spezielle Zusatzfutter für Zuchtstuten fördert die Rosse deiner Stute und versorgt sie mit einer zusätzlichen Portion an Vitamin E, Beta-Carotin und weiteren Spurenelementen. Mit der optimalen Versorgung können so die Aussichten auf eine Trächtigkeit verbessert werden.
Für eine erfolgreiche Belegung ist auch der Ernährungszustand deiner Stute wichtig. Über- oder untergewichtige Stuten haben meist mehr Probleme mit dem Zyklus und der Aufnahme als normalgewichtige Stuten. Passe die Fütterung deshalb rechtzeitig an, so dass deine Stute möglichst mit Optimalgewicht in die Zuchtsaison startet.
Für Stuten, die unter Zyklusstörungen leiden, z.B. zu stark rossen, dauerrossig sind oder für einen Zyklus sehr lange benötigen, haben sich auch Kräutermischungen mit Mönchspfeffer bewährt. Die Fütterung einer entsprechenden Kräutermischung über einen Zeitraum von ca. 3 Wochen ist meist ausreichend, um den Zyklus der Stute wieder zu stabilisieren.
Niederträchtige Phase (4. bis 7. Trächtigkeitsmonat)
In der frühen Phase der Trächtigkeit ändert sich der Nährstoffbedarf deiner Stute nicht. Neben dem Weidegang sollte sie qualitativ hochwertiges Heu und ein gutes Zucht-Mineralfutter bekommen. Damit ist sie während dieser Phase bereits optimal versorgt.
Achte bei der Wahl des Mineralfutters vor allem auf die Verfügbarkeit der Spurenelemente und auf den Gehalt an Calcium, Phosphor und Magnesium. Bezüglich des täglichen Bedarfs an Calcium, Phosphor und Magnesium gelten in der Gesamtration für ein 600 kg schweres Pferd folgende Richtwerte: der Calciumbedarf liegt bei 20 g, der Phosphorbedarf bei 14 g und der Magnesiumbedarf bei 6,5 g.
Bei begrenztem Weidegang kann eine zusätzliche Fütterung von Beta Carotin sinnvoll sein, weil gerade dieses Vitamin die Bildung vom Hormon Progesteron fördert. Hierdurch wird das Überleben des Embryos in der frühen Phase der Trächtigkeit unterstützt.
Solltest du Zweifel haben, ob deine tragende Stute in den ersten Monaten optimal versorgt ist, frage deinen Tierarzt oder unsere Pavo Fütterungsberatung um Rat.
Hochträchtige Phase (9. bis 11. Trächtigkeitsmonat)
Ab dem 8. Trächtigkeitsmonat beginnt die „heiße Phase“ und die Fütterung deiner Stute wird etwas aufwändiger.
Das Fohlen wächst in dieser Phase schnell und nimmt deutlich an Gewicht zu. Während dieser Wachstumsphase benötigt es deutlich mehr Nährstoffe von der Mutterstute als in der niederträchtigen Phase. So steigt der Energie- und Eiweißbedarf deiner Stute auf das 1,25- bis 1,4-fache des Erhaltungsbedarfs an.
Daher sollte deine tragende Stute neben qualitativ sehr hochwertigem Raufutter spätestens zu Beginn des 8. Trächtigkeitsmonats langsam an ein hochwertiges Zuchtfutter gewöhnt werden. Ein gutes Zuchtfutter enthält alle wichtigen Nährstoffe im richtigen Verhältnis und verfügt zudem über eine sehr gute Eiweißqualität. Es sollte demnach reich an essentiellen Aminosäuren sein.
Durch die Eiweißmenge und Eiweißqualität wird der Hormonhaushalt deiner Stute positiv beeinflusst. Neben einer Verbesserung der Fruchtbarkeit sind die essentiellen Aminosäuren in den letzten 3 Monaten der Trächtigkeit für die Entwicklung des Fohlens verantwortlich. Während der Laktation sorgt hochwertiges Eiweiß zudem für eine ausreichende Milchproduktion.
Auch der Bedarf deiner Stute an Mineralstoffen, die für den Knochenaufbau des Fohlens verantwortlich sind, nimmt zu. Die Richtwerte für den Calciumbedarf liegen im 9. und 10. Trächtigkeitsmonat bei ca. 37 g, für den Phosphorbedarf bei 26 g und der Magnesiumbedarf liegt bei 6,7 g. Im 11. Trächtigkeitsmonat liegt der Bedarf bei 60 g Calcium, 43 g Phosphor und 7,5 g Magnesium.
Für eine gute Entwicklung von Knorpel, Sehnen und Bänder des heranwachsenden Fohlens sorgen die Spurenelemente Zink, Selen und Kupfer. Diese sollten als gut verfügbare Mikronährstoffe dem Zuchtfutter zugefügt sein.
Der tatsächliche Bedarf deiner tragenden Stute hängt davon ab, wie die Entwicklung von Fohlen und Stute in dieser späten Phase der Trächtigkeit ist. Beobachte die Entwicklung deiner Stute deshalb genau und passe gegebenenfalls die Fütterungsmenge an.
Achte bei der Fütterung deiner hochtragenden Stute vor allem darauf, dass die Versorgung nicht den tatsächlichen Bedarf deiner Stute übersteigt. Das Fohlen könnte dann zu schnell wachsen, was wiederum eine Beeinträchtigung der Qualität des Knochenwachstums begünstigen kann. Auch der Stoffwechsel deiner Stute wird mit einer „Überfütterung“ nur unnötig belastet.
Kurz vor dem Abfohlen
Kurz vor dem Abfohlen kann es nötig sein, dass die Tagesration auf mehrere kleine Portionen verteilt werden muss, da deine Stute pro Mahlzeit nicht mehr so viel aufnehmen kann. Zudem kann es sinnvoll sein, die Ration vor dem Geburtstermin etwas zu reduzieren. Dies kann die Geburt unter Umständen erleichtern.
Vor allem die ausreichende Versorgung mit Magnesium und Selen ist nun wichtig, um frühzeitige Wehen zu verhindern und den erhöhten Magnesiumbedarf bei der Geburt zu decken. Ein Mangel an Magnesium und Selen erhöht die Gefahr, dass der Abgang der Nachgeburt ausbleibt. Eine gute Ablösung der Plazenta wird zudem durch eine ausreichende Versorgung mit Vitamin E unterstützt.
Das optimale Futter für Zuchtstuten - Die Pavo Podo Linie
Pavo hat seit Jahren ein erfolgreiches Konzept für tragende und laktierende Stuten sowie heranwachsende Pferde im Sortiment: das Pavo Podo Konzept. Es beruht auf wissenschaftlichen Untersuchungen und Erfahrungen von hunderten Züchtern.
„Pferdehalter und Züchter müssen darauf vertrauen können, dass sie das Beste geben, wenn sie Pavo füttern. Daran arbeiten wir kontinuierlich”, so Rob Krabbenborg, Produktmanager bei Pavo. Er ist davon überzeugt, dass die Forschung für die optimale Fütterung von Pferden eine hohe Bedeutung hat.
Gerade der Fütterung von tragenden Stuten sollte viel Aufmerksamkeit geschenkt werden, da mit den Fohlen die Zukunft heranwächst. Deswegen investiert Pavo kontinuierlich in die Forschung, entwickelt daraufhin neue Produkte und passt die Rezepturen von bestehenden Produkten immer wieder neu an.
Schon seit Jahren untersucht Pavo auch zahlreiche Raufutterproben aus den Niederlanden, Belgien und Deutschland, um auch hier bei Veränderungen entsprechend reagieren zu können.
„Das Futter für Pferde besteht zu einem Großteil aus Raufutter. Die Daten über die jeweiligen Anteile benötigen wir, um zu erfahren, was wir mit unseren Kraftfuttersorten ergänzen müssen. Diese Daten sind somit wichtig, damit wir von Pavo wissen, welche Inhaltsstoffe im idealen Zuchtfutter relevant sind.” so Rob Krabbenborg.
Krabbenborg kann hier ganz klar eine Tendenz beobachten: „Eine besorgniserregende Tendenz würde ich sogar sagen. Der Eiweiß- und Energiegehalt im Raufutter sinkt immer weiter. Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente unterliegen hohen Schwankungen. Für Freizeitpferde mit Heu ad libitum ist das nicht ganz so problematisch, für Zuchtstuten und Sportpferde hingegen schon.“
Gerade in der Phase der Hochträchtigkeit erhalten die meisten Stuten Raufutter, da die Weidesaison noch nicht begonnen hat. Krabbenborg: „Die Grundlage für ein gesundes Fohlen wird in den letzten 3 Monaten der Trächtigkeit und in den ersten beiden Monaten nach der Geburt geschaffen. Gras enthält die idealen Nährstoffe für Stuten. Aber die meisten Stuten können erst ab April wieder auf die Weide. Davor erhalten sie Raufutter.”
Das Raufutter kommt oft von Extensivflächen oder von Wiesen, die wenig bis gar nicht gedüngt werden. „Das spiegelt sich natürlich in den Nährstoffen wieder. Auch die Gräserzusammensetzung der Weiden spielt eine große Rolle, wenn es um die Nährstoffmenge und Nährstoffqualität geht. Deshalb sollten auch Pferdeweiden und Heuwiesen regelmäßig mit passendem Saatgut und Dünger gepflegt werden.“
Pavo hat schon viele wissenschaftliche Untersuchungen in Bezug auf das ideale Zuchtfutter in Auftrag gegeben. Das führte zu der Entwicklung des Pavo Podo-Konzepts. Hierbei lieferten vor allem die Ergebnisse einer ausführlichen Studie zur Vorbeugung von OC/OCD (Osteochondrose/Osteochondrose dissecans) die ausschlaggebenden Argumente. Es konnte hierbei klar gezeigt werden, dass durch eine optimierte Fütterung, vor allem mit Mineralien und Spurenelementen, die Häufigkeit von OC/OCD signifikant verringert werden kann. Aus dem Pavo Podo-Konzept heraus wurde eine komplette Futterlinie für hochtragende und laktierende Stuten, für Saugfohlen und für Jungpferde entwickelt.
Da bei Pavo neben der Qualität und Forschung auch die Erfahrungen in der Praxis wichtig ist, wurde entschieden, eine Testreihe in 6 großen Zuchtbetrieben durchzuführen. Die Ergebnisse waren verblüffend.
Bert Poppelaars, einer der teilnehmenden Züchter, ist sehr begeistert. „Unseren Fohlen ging es phantastisch, nachdem wir den tragenden Stuten Pavo PodoLac gegeben hatten. Es gab keinerlei gesundheitliche Probleme, die Fohlen haben trockene Gelenke und wachsen gleichmäßig. Dabei ist auch die Kondition der Stuten hervorragend geblieben. Das ist für uns auch genauso wichtig, denn die Stuten dürfen nicht zu sehr unter der Trächtigkeit und Laktation leiden.”
Zudem wurden die bewährten Podo Produkte durch 2 Müsli-Varianten ergänzt. Hierbei wurden altbewährte Rezepte und Konzepte mit neuen Rohwaren kombiniert, um die Fütterung von Stute, Fohlen und Jungpferd noch optimaler zu gestalten. Rob Krabbenborg ist sich sicher, dass auch in Zukunft die Produkte ständig optimiert und angepasst werden, um die Gesundheit unserer Fohlen weiterhin zu verbessern.
Hat eine Stute auch Anrecht auf „Mutterschutz“?
Klingt etwas komisch, macht aber gerade in den ersten 30 Tagen nach der Besamung tatsächlich Sinn. Hier sollte die Stute ruhig ein wenig geschont werden, denn die Gefahr einer Fruchtresorption ist in dieser Zeit hoch. Gestalte diese Zeit für deine Stute so angenehm wie möglich, gönne ihr viel Weidegang und vermeide Stress sowie zusätzliche Belastungen.
Ist die erste, schwierige Phase überstanden, kannst du deine Stute wieder wie gewohnt arbeiten und reiten. Hochleistungen oder ungewohnte Beanspruchung solltest du aber in jedem Fall vermeiden. Überlege dir im Vorfeld, ob es nicht sinnvoller ist, die Stute vor der Besamung kontrolliert abzutrainieren, um ihr während der Trächtigkeit genug Ruhe und freie Bewegung zu gönnen.
Während der gesamten Trächtigkeit sollte deine Stute die meiste Zeit des Tages auf einer Weide oder einem großzügigen Paddock (in den Wintermonaten) verbringen. Die möglichst kontinuierliche Bewegung während der Trächtigkeit ist gut für die Mutter und das ungeborene Fohlen. Dieses kann sich dadurch im Mutterleib optimal entwickeln.
Durch ausreichend Bewegung beugst du Konditions- und Muskelabbau bei der Mutterstute vor. Zudem wird der Stoffwechsel angekurbelt, das Risiko einer Kolik wird verringert und der Verdauungstrakt wird stimuliert. Auch wenn deine Stute Probleme mit angelaufenen Beinen hat, fördert Bewegung die Blutzirkulation.
Worauf sollte bei einer trächtigen Stute zusätzlich geachtet werden?
Während der Trächtigkeit nimmt deine Stute natürlich an Gewicht zu. Auch ihre Bewegungen werden etwas träger und enge Wendungen fallen ihr zunehmend schwer. Berücksichtige das im Stall und auf der Weide, vermeide Engstellen im Stall und sorge für ein optimales Management. Dies beinhaltet eine ausreichend große, trockene und gut eingestreute Box mit rutschfestem Boden, eine ausgewogene Ernährung (angepasst an den Trächtigkeitsverlauf), viel Tageslicht, frische Luft und Bewegung sowie eine optimale Versorgung durch den Tierarzt.
In den letzten Monaten vor der Geburt kann man häufig beobachten, dass das Bedürfnis der Stute nach Ruhe ansteigt und sie sich an einen ruhigen Ort zurückzieht. Überprüfe hier gegebenenfalls nochmals die Haltungsform und die Boxengröße. Das Vermeiden von Stress und Unruhe sind in dieser Zeit dann besonders wichtig.
Absolut selbstverständlich sollte die gute und gründliche Pflege der Stute sein. Durch das regelmäßige Putzen können Veränderungen oder Verletzungen sofort erkannt und behandelt werden, was gerade in der Phase der Trächtigkeit äußerst wichtig ist.
Biete deiner Stute auch nach der Geburt ausreichend Bewegung, damit sich die Gebärmutter auf natürliche Weise reinigen und regenerieren kann.
Fohlen ohne Mutter aufziehen
Leider kommt es hin und wieder während oder nach einer Fohlengeburt zu Komplikationen. Die Stute nimmt ihr neu geborenes Fohlen nicht an oder verstirbt sogar. Dies sind zum Glück Einzelfälle.
Jedoch sollte sich jeder Züchter vor der Geburt des Fohlens einmal mit diesem Thema auseinandergesetzt haben. So kannst du im Ernstfall schnell und besonnen reagieren.
Das Wichtigste in solchen Situationen ist es, Ruhe zu bewahren. So kannst du die ersten, sehr wichtigen Lebensstunden deines Fohlens gut managen. Deshalb haben wir dir in diesem Artikel die wichtigsten Punkte zusammengefasst.
Die kritische Phase: die ersten 24 Stunden nach der Geburt
Die ersten Lebensstunden deines Fohlens sind immer entscheidend für sein Überleben. Im Normalfall regeln die Natur und der Instinkt von Stute und Fohlen die ersten Lebensstunden. Der Mensch muss dann meist nicht mehr groß eingreifen.
Anders sieht es aus, wenn die Stute ihr Fohlen nicht annimmt oder bei bzw. nach der Geburt gestorben ist. Dann musst du deinem Fohlen über seine erste Lebenszeit helfen, ein gesundes, vitales Fohlen zu werden.
Rufe in jedem Fall deinen Tierarzt zu einer Geburt:
wenn es Komplikationen gibt,
wenn die Stute stirbt,
wenn die Stute ihr Fohlen nicht annehmen will.
Dein Tierarzt hat nicht nur das Fachwissen und die medizinische Ausstattung, sondern oft auch gute Kontakte zu Züchtern mit Biestmilch oder Ammenstuten.
Die 1. Stunde nach der Geburt:
Wichtig ist es, dein Fohlen genau zu beobachten und alle Veränderungen zu dokumentieren. Eine gute Idee sind z.B. Sprachnachrichten im Smartphone mit zusätzlichen Bildern. So kannst du deinem Tierarzt beim Eintreffen den bisherigen Verlauf genau schildern.
Etwa 60 Sekunden nach der Geburt:
sollte die Atmung deines Fohlens ruhig und regelmäßig sein,
sollte der Plus bei 60 bis 80 Schlägen pro Minute liegen,
sollten die Augen geöffnet und die Schleimhäute rund um die Augen rosafarben sein.
Üblicherweise leckt die Mutterstute das Fohlen nun trocken. Bei mutterlosen Fohlen ist das deine Aufgabe. Am besten reibst du dein Fohlen kräftig mit Stroh ab. Decke es anschließend mit Stroh zu, damit es nicht auskühlt.
Optimal ist eine Umgebungstemperatur von 25°C. Wenn die Außentemperatur sehr niedrig ist, z.B. im Winter, kannst du dein Fohlen auch mit einer Decke zudecken. Kontrolliere auch regelmäßig rektal die Temperatur deines Fohlens, um sicherzustellen, dass es nicht unterkühlt. Die ideale Körpertemperatur eines jungen Fohlens liegt zwischen 37,2°C und 38,9°C.
1 bis 3 Stunden nach der Geburt:
Innerhalb von 3 Stunden muss dein Fohlen Colostrum (auch Biestmilch genannt) bekommen. Über die Biestmilch nimmt dein Fohlen die ersten Antikörper auf, die sein Immunsystem aufbauen. Außerdem führt das Colostrum deinem Fohlen erste Energie, lebenswichtige Eiweiße, Mineralstoffe und Vitamine zu.
Einige Züchter haben für Notfälle Colostrum von Stuten eingefroren. Dieses kann dann langsam aufgetaut, erwärmt und mit einer Flasche verfüttert werden.
Du kannst aber auch auf Colostrum-Pulver zurückgreifen, wie z.B. Pavo Colostrum. Dieses findest du auch im Pavo SOS Kit. Das Notfall-Kit versorgt dein mutterloses Fohlen in den ersten 24 Stunden nach der Geburt mit Colostrum. Es enthält aber auch die erste „normale“ Fohlenmilch sowie eine spezielle Flasche mit Nuckel. So hast du alles für den ersten Lebenstag deines Fohlens griffbereit.
Es ist grundsätzlich empfehlenswert, Colostrum oder ein SOS Kit im Stall zu haben. Wenn die Mutterstute unerwartet verstirbt oder kein Colostrum produziert, ist schnelles Handeln gefragt, um deinem Fohlen einen guten Start ins Leben bieten zu können.
Natürlich ist das Colostrum der Stute speziell auf die Bedürfnisse des Fohlens abgestimmt und ruft eine spezifischere Immunantwort beim Fohlen hervor.
Wissenschaftliche Studien haben aber ergeben, dass das Colostrum-Pulver von Pavo ebenfalls einen guten Immunglobulin-Status aufbaut. So ist dein mutterloses Fohlen in den ersten Tagen und Wochen vor Infektionen geschützt.
Zusätzlich kannst du deinem Fohlen einen extra Immun-Kick mit dem Pavo KickStart geben. Die enthaltenen Immunglobuline, Mineralien, Spurenelemente sowie Energie unterstützen dein Fohlen zusätzlich zum Colostrum. Die erste Spritze gibst du eine Stunde nach der Colostrumaufnahme ins Maul. Die zweite ungefähr 12 Stunden später.
Nach spätestens einer Stunde sollte dein Fohlen zum ersten Mal aufstehen. Du kannst dein Fohlen dabei sanft unterstützen und ihm etwas Halt geben. Es ist ganz normal, dass ein neugeborenes Fohlen am Anfang sehr wackelig auf den Beinen ist und sich schnell wieder hinlegt. Animiere dein Fohlen aber immer wieder aufzustehen, um seinen Kreislauf in Schwung zu bekommen. Bald wird es auch eigenständig gut und sicher stehen.
Nach 8 Stunden:
Innerhalb der ersten 8 Stunden nach der Geburt uriniert ein gesundes Fohlen zum ersten Mal. Nun kann der Tierarzt auch feststellen, ob dein Fohlen genügend wichtige Antikörper über das Colostrum aufgenommen hat. Eventuell ist noch eine Immuninfusion nötig. Zudem wird er das Fohlen nochmal genau untersuchen.
Biete deinem Fohlen auch immer wieder Fohlenmilch an, denn gerade die ersten Lebensstunden kosten viel Energie und Kraft. Am besten hältst du dich genau an die Vorgaben des Herstellers. Gönne deinem Fohlen aber auch immer wieder Ruhephasen.
Nach 12 bis 24 Stunden:
Achte darauf, dass das sogenannte Darmpech, also der erste Stuhlgang, binnen 24 Stunden abgeht. Der Name Darmpech kommt von der dunkelbraunen bis schwarzen Farbe. Da der erste Kot sehr hart ist, haben Fohlen, vor allem Hengstfohlen, manchmal Probleme, ihn abzusetzen.
Solltest du Probleme bemerken oder dir nicht sicher sein, ob das Darmpech schon abgegangen ist, konsultiere deinen Tierarzt. Dieser kann bei Bedarf deinem Fohlen z.B. einen Einlauf geben.
Innerhalb der ersten 12 Stunden solltest du auch die zweite Spritze von Pavo KickStart verabreichen. Dann haben die Immunglobuline noch die Möglichkeit, die Darmwand zu passieren und deinem Fohlen beim Aufbau seines Immunsystems zu helfen.
Aufzucht eines mutterlosen Fohlens: Flasche oder Ammenstute
Nachdem die ersten kritischen Stunden überstanden sind und das kleine Fohlen wohlauf ist, liegt nun eine wichtige Entscheidung vor dir:
Möchtest du dein Fohlen mit der Flasche aufziehen? Oder versuchst du eine Ammenstute zu finden, die dein verwaistes Fohlen annimmt?
Auch eine Kombination der beiden Optionen ist denkbar und in manchen Situationen sogar unumgänglich.
Eine Ammenstute ist für dein Fohlen meist die beste Lösung. Jedoch ist es nicht immer einfach, eine geeignete Stute zu finden, die das Fohlen auch annimmt.
Inzwischen gibt es regelrechte Experten für Ammenfohlen und Ammenstuten. Auch in den sozialen Netzwerken gibt es verschiedene Gruppen, in denen Ammenstuten gemeldet werden. In der Regel muss dein Fohlen mehrere hundert Kilometer zur Stute transportiert werden. Dann wird geschaut, ob die Stute das Fohlen annimmt. Dies kann gut und einfach funktionieren, aber auch gar nicht. Sollte die Stute dein Fohlen annehmen, bleibt es bis zum Absetzen bei der Stute.
Die Aufzucht per Flasche ist die zweite Möglichkeit. Hier bleibt dein Fohlen bei dir im Stall und du versorgst es mit angerührtem Fohlenmilchpulver. Gerade in der ersten Zeit ist dies ein 24-Stunden-Job. Alleine ist dies auf Dauer nicht zu stemmen, auch wenn die Häufigkeit nach und nach abnimmt. Für eine gesunde Entwicklung solltest du dein Fohlen mindestens 4 Monate mit Fohlenmilch versorgen.
Besonders wichtig ist in beiden Fällen der Kontakt zu Artgenossen. Dies gilt besonders bei Flaschenfohlen. So kann dein Fohlen vieles schnell lernen: Sozial-, Komfort-, Spiel-, Ruhe-, Bewegungs- aber vor allem auch das Ernährungsverhalten.
Schon nach der ersten Woche kannst du deinem Fohlen neben der Milch auch Raufutter und Kraftfutter anbieten. Dein Fohlen orientiert sich an den Fressgewohnheiten der Ammenstute oder der anderen Pferde und versucht, dasselbe Futter zu fressen. Dies führt dazu, dass andere Futtermittel einen immer höheren Stellenwert als die Stutenmilch oder Milchersatzprodukte aus der Flasche erhalten.
Die Fütterung deines Fohlens verändert sich also mehr und mehr von flüssiger zu fester Nahrung. Vor allem bei einer zeitaufwendigen Flaschenaufzucht hilft dir eine Gewöhnung an Kraftfutter. Dann kannst du auch eine ausgewogene Versorgung an Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und Baustoffen wie essentiellen Aminosäuren sicherstellen. Damit unterstützt du ein gesundes Wachstum und die Entwicklung der Knochen, Gelenke und Sehnen.
Fohlenaufzucht mit der Flasche
Falls du dich dafür entscheidest, dein Fohlen mit der Flasche großzuziehen, musst du dir über eines im Klaren sein: Für eine Flaschenaufzucht brauchst du viel Zeit, Geduld und Hilfe. In unserem Ratgeber findest du viele Tipps. Diese dienen dir zur Orientierung, ersetzen aber niemals den Rat eines Tierarztes. Es ist wichtig, dass du regelmäßig mit deinem Tierarzt Rücksprache hältst und er die Entwicklung deines Fohlens aus medizinischer Sicht begleitet.
Das Fohlen braucht in den ersten Lebenswochen Stutenmilch
Besonders in den ersten Lebenstagen ist Stutenmilch mit all ihren Nährstoffen für den besten Start ins Leben eines Fohlens essentiell.
Für mutterlose Fohlen gibt es vollwertige Alternativen zur Stutenmilch, wie z.B. Pavo FoalMilk. Sie ist der Zusammensetzung der Stutenmilch nachempfunden und deckt den täglichen Bedarf an allen Nährstoffen ab.
Es konnte gezeigt werden, dass die Entwicklung von Fohlen, die mit Pavo FoalMilk aufgezogen werden, normal verläuft. Es sind keine Defizite im Vergleich zu Fohlen festzustellen, die mit der Stutenmilch ihrer Mutter versorgt werden.
Die tägliche Trinkmenge für ein junges, neugeborenes Fohlen beträgt mindestens 10% seines Gewichts in Litern. Bei der Flaschenaufzucht fütterst du in der Regel nach einem festen Schema. Hierbei beginnst du mit ca. 18 Fütterungen, die gleichmäßig über den Tag verteilt werden, also ca. alle 1-1,5h im Schnitt. Eine genaue Anleitung findest du in den Gebrauchsinformationen des jeweiligen Fohlenmilchersatzes. Auch dein Tierarzt gibt dir sicher wertvolle Tipps.
Achte darauf, die Fohlenmilch körperwarm anzurühren und zu füttern. Gehe sowohl bei der Zubereitung als auch mit dem Equipment möglichst hygienisch vor. Halte die Saugflasche immer sauber und frei von Rückständen. Sterilisiere beides regelmäßig (z.B. in einem Sterilisator für Babyflaschen), um Infektionen und Krankheiten vorzubeugen.
Wichtig kann auch die Wahl des Wassers sein, mit welchem die Milch angerührt wird. Kommt das Wasser im Stall aus einem Brunnen, solltest du lieber Leitungswasser mitnehmen. Bei Brunnenwasser kann es hin und wieder zu Verunreinigungen oder zu hohen Gehalten an z.B. Eisen kommen.
Wenn dein Fohlen nicht trinken möchte, die Flasche nicht annimmt oder keinen ausreichenden Saugreflex hat, dann berate dich umgehend mit deinem Tierarzt. In diesen Fällen muss der Gesundheitszustand des Fohlens schnellstmöglich abgeklärt und schnell Alternativen gefunden werden. Vor allem in den ersten Lebenswochen ist die Versorgung mit Stutenmilch oder hochwertigen Stutenmilchersatzprodukten essentiell wichtig für eine gesunde Entwicklung deines Fohlens.
Tipps & Tricks zur Fütterung von Fohlenmilch mit der Flasche
Die Fohlenmilch kannst du mit einer handelsüblichen Flasche mit Sauger oder der Flasche aus dem SOS Kit verabreichen. Halte die Öffnung des Saugers zu Anfang eher klein. Wenn das Fohlen schon länger auf der Welt ist und großen Hunger hat, erweiterst du die Öffnung, indem du den Sauger etwas weiter unten aufschneidest.
Für eine optimale Fütterung, positioniere den Fohlenkopf unter deiner Achselhöhle und unterstütze den Kiefer leicht mit deiner Hand. Die Flasche bietest du dann mit der anderen Hand an. Halte die Flasche und Kopf möglichst horizontal.
WICHTIG: Du darfst den Fohlenkopf nicht zu weit nach hinten lehnen, ansonsten könnte die Milch in die Luftröhre geraten kann. Das Fohlen muss aktiv saugen.
Als Alternative zur Flasche mit Sauger gibt es spezielle Eimer mit einer künstlichen Saugzitze, die in Höhe eines Stuteneuters aufgehängt werden.
In den ersten Tagen benötigt das mutterlose Fohlen Kot von einem gesunden Pferd
Fohlen von gesunden Stuten fressen in den ersten Tagen oft den Kot ihrer Mutter. Das ist ganz normal und auch notwendig. Der Kot enthält wichtige B-Vitamine und Darmbakterien, die für den Aufbau einer gesunden Darmflora und das Immunsystem deines Fohlens essentiell sind.
Ein mutterloses Fohlen hat diese Möglichkeit nicht. Du kannst deinem Fohlen aber etwas Kot von einem anderen gesunden Pferd anbieten.
Beachte hierbei, dass das Fohlen nur maximal bis zur 3. Lebenswoche Interesse am Kotfressen zeigen sollte. Wenn das Kotfressen anhält, ist dein Handeln gefragt. In unserem Ratgeber „Das Pferd frisst Sand und Kot“ kannst du dich tiefer mit dieser Thematik beschäftigen.
Schon ab der 1. Lebenswoche kannst du Raufutter und Wasser anbieten
Ein Fohlen zeigt schon in den ersten Tagen spielerisches Interesse an Raufutter, Gras und Wasser. Deshalb kann in der Box deines Fohlens neben Stroh als Einstreu auch immer etwas Heu liegen.
Ist in der Box kein Wassertrog in der entsprechenden Höhe, kann auch immer wieder ein Wassereimer angeboten werden. Hier hilft auch der Kontakt mit Artgenossen. Dein Fohlen ahmt das richtige Verhalten nach und erlernt das eigenständige Fressen und Trinken.
Diese Eigenständigkeit ist wichtig. Schon ab dem Ende des 2. Lebensmonats reicht die Energie- und Eiweißversorgung über die Milch für eine bedarfsgerechte Versorgung und ein gesundes Wachstum allein nicht mehr aus.
Deshalb sollten Fohlen spätestens ab dem 2. Lebensmonat ein spezielles Fohlen-Kraftfutter angeboten bekommen. Wichtig sind hier vor allem ein moderater Energie- und Eiweißgehalt sowie ein abgestimmtes Verhältnis zwischen Calcium, Magnesium und Phosphor, um ein gesundes Wachstum fördern zu können. Des Weiteren benötigt dein Fohlen hochwertige Spurenelemente und Vitamine.
Mehr Informationen zur richtigen Fütterung von Fohlen findest du in unserem Ratgeber „Fütterung von Fohlen und Absetzern“.
Vermeide es, deinem Fohlen einen Salzleckstein anzubieten. Zu viel Salz kann für junge Fohlen schnell schädlich werden.
Ein Fohlen benötigt Kontakt zu Artgenossen
Kontakt zu den Artgenossen ist sehr wichtig. Nur wenn dein Fohlen in eine Herde integriert wird, lernt es das „Pferdsein“ mit all seinen Verhaltensweisen und Fähigkeiten. Für die Entwicklung deines Fohlens wäre es absolut ideal, wenn es in einer Stuten-Fohlen-Herde mit Gleichaltrigen aufwachsen kann.
Die Stuten tragen aktiv zur Fohlenaufzucht bei, indem sie ihm ein korrektes Sozialverhalten beibringen und klare Grenzen setzen, wenn es sich ungezogen oder respektlos einem ranghöheren Pferd gegenüber benimmt.
Das Spielen mit gleichaltrigen Fohlen fördert nicht nur die Bewegung und das Spielverhalten, dein Fohlen kann dabei auch die eigenen Stärken und Schwächen austesten.
Fohlenaufzucht mit einer Ammenstute
Eine geeignete Ammenstute zu finden ist oft nicht ganz einfach. Die Stute sollte vor nicht allzu langer Zeit ihr Fohlen verloren haben. Dann ist die Chance auf Erfolg am höchsten. In seltenen Fällen können erfahrene Zuchtstuten auch ein zweites Fohlen annehmen.
Wie schon erwähnt gibt es inzwischen Experten, die gute Erfolge mit der Zusammenführung von Stuten und Fohlen erzielen und denen Ammenstuten gemeldet werden. In den sozialen Netzwerken werden auch immer wieder Ammenstuten angeboten.
Meist ist es jedoch schwierig, eine Ammenstute in der direkten Umgebung zu finden. Da der Erfolg einer Zusammenführung jedoch größer ist, wenn die Stute in ihrer gewohnten Umgebung bleibt, ist oft ein langer Transport schon in der ersten Lebenszeit nötig. Dies ist auch mit viel Stress für das junge Pferd verbunden.
Das Fohlen und die Ammenstute zusammenbringen
Wenn du eine passende Ammenstute gefunden hast, werden die Stute und dein mutterloses Fohlen vorsichtig zusammengebracht. Der Bindungsprozess zwischen Pflegemutter und Fohlen braucht sehr viel Ruhe, Feingefühl, Erfahrung und Knowhow. Bereits kleinste Fehler können den Erfolg der Zusammenführung gefährden. Deshalb solltest du dir immer den Rat eines Tierarztes oder eines Ammenexperten einholen.
Wenn die potentielle Ammenstute erst vor kurzem ihr Fohlen verloren hat und die Nachgeburt sowie das Fruchtwasser noch zur Verfügung stehen, wird das Pflegefohlen damit eingerieben. Dabei nimmt es einen bekannten Geruch an und erleichtert der Stute die Akzeptanz des Fohlens. Wenn es nicht möglich ist, das Fruchtwasser und die Nachgeburt zu nutzen, kannst du es auch mit Urin oder Stutenmilch versuchen.
Ob eine Ammenstute das Fohlen annimmt, ist oft eine Charakterfrage. Manche Stuten sind sehr liebevoll. Andere hingegen kümmern sich lieber um ihr eigenes Fohlen und verstoßen das fremde Pflegekind.
Begleite die Zusammenführung am besten für mindestens 3 Tage. So lange braucht üblicherweise die „Prägung“ von Mutterstute und Fohlen. So kannst du auch aufpassen, dass die Ammenstute nicht aggressiv wird und dein Fohlen verletzt.
Erzwinge nichts bei der Zusammenführung. Manchmal will die Chemie zwischen Ammenstute und Pflegefohlen einfach nicht stimmen. In diesem Fall kannst du es mit einer zweiten Ammenstute versuchen oder du wählst doch die Aufzucht mit der Flasche.
Wenn das Fohlen von der Ammenstute getrennt werden soll
Üblicherweise werden auch bei der Ammenaufzucht die Fohlen mit ca. 6 Monaten abgesetzt. Der genaue Zeitpunkt muss zusammen mit dem Besitzer der Stute abgestimmt werden. Es ist jedoch nicht ratsam, dein Fohlen zu früh abzusetzen (z.B. vor Vollendung des 4. Lebensmonats), um eine weitere gesunde Entwicklung nicht zu gefährden. Lass dich hierzu ebenfalls von dem betreuenden Tierarzt beraten.
Zusätzlich solltest du im Vorfeld mit dem Halter der Stute abstimmen, wie dein Fohlen auf das Absetzen vorbereitet werden soll. Ein langsames Absetzen ist für dein Fohlen, aber auch für die Stute, mit weniger Stress verbunden als ein abruptes Absetzen. Informiere dich vorab auch über die richtige Fütterung von Absetzern.
Tipps & Tricks zur Aufzucht eines mutterlosen Fohlens mit einer Ammenstute
Eine laktierende Ammenstute, die neben dem Pflegekind auch noch ihr eigenes Fohlen großzieht, muss nun Milch für 2 produzieren. Daher ist es sehr wichtig, dass die Stute in einem sehr guten Zustand ist und ihre Milchgabe optimal unterstützt wird. Pavo Podo®Lac ist ein hochwertiges Zuchtstutenfutter, welches die Ammenstute mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt und ihre Milchgabe unterstützt.
Wenn die Milch der Ammenstute nicht ausreicht und dein Fohlen noch zu klein ist, um ausreichend Nährstoffe über feste Nahrung aufzunehmen, dann füttere deinem Fohlen einen Stutenmilchersatz. Hierdurch kannst du vermeiden, dass durch Milchknappheit Stress oder Unruhe bei Mutter und Pflegekind entstehen. Auf diese Weise und förderst du auch ihre Zufriedenheit.
Die Fohlenaufzucht auf einem Blick
Im nachfolgenden Schema findest du alle wichtigen Punkte für die Aufzucht von neugeborenen Pferden auf einen Blick zusammengefasst. Was musst du direkt nach der Geburt und dem Verlust einer Mutterstute beachten? Welche Möglichkeiten gibt es, wenn du das mutterlose Fohlen mit einer Flasche oder einer Ammenstute großziehen möchtest?
Du kannst dir das Schema hier downloaden und ausdrucken. So bist du für jede Situation gewappnet.
Das Aufziehen eines mutterlosen Fohlens, ob mit der Flasche oder mit einer Ammenstute, ist ein langer und verantwortungsvoller Prozess. Es erfordert viel Geduld und Durchhaltevermögen, lohnt sich aber in jedem Fall.
Mit der nötigen Hilfe wird aus dem kleinen mutterlosen Fohlen ein gesundes und leistungsbereites Pferd, mit dem du viel Freude haben wirst. Ziehe dein mutterloses Fohlen unbedingt mit dem qualifizierten Rat eines Tierarztes groß. So bist du immer auf der sicheren Seite.
Du möchtest einen individuellen Fütterungsplan für dein mutterloses Fohlen, Informationen zur Fütterung deiner Ammenstute oder weitere Ratschläge für die Aufzucht von Pferden? Unsere Pavo Fütterungsberatung hilft dir gern!
Fohlen auf Körung oder Auktion vorbereiten
Wenn dein Fohlen nach 11 Monaten das Licht der Welt erblickt, ist das nicht nur für die Stute ein aufregender Moment. Als neuer, stolzer Besitzer eines Fohlens stehst auch du jetzt vor neuen, spannenden Herausforderungen. Hast du dir vielleicht schon überlegt, was du später mit dem Fohlen machen möchtest? Möchtest du es behalten? Soll es später in der Zucht eingesetzt werden? Oder soll es verkauft werden, z.B. bei einer Fohlen-Auktion? Ist dein Fohlen ein Hengst, den du später auf der Körung vorstellen möchtest? Dir stehen zunächst noch alle Türen offen. Wichtig ist, dass du dir bereits im Vorfeld Gedanken machst, welchen Weg dein Fohlen gehen soll. Damit fängt die optimale Vorbereitung schon an.
Körnung und Auktion
Viele Fohlen werden für eine Auktion und/oder Körung vorbereitet. Klären wir zunächst einmal die Unterschiede zwischen den beiden Begriffen.
Körung
Auf der Körung werden junge sowie ausgebildete Hengste, die zur Zucht eingesetzt werden sollen, nach sehr konkreten Richtlinien vorgestellt, beurteilt und ausgezeichnet. Dabei werden die Hengste nach den festgelegten Rassemerkmalen der Zuchtverbände sowie in ihren Grundgangarten Schritt, Trab und Galopp, Schwung der Gangarten, Sprungtechnik sowie dem Körperbau, der Feststellung der Gesundheit und Zuchtfähigkeit bewertet. Im Anschluss erfolgt eine Auszeichnung, die auch mit einem Qualitätsmerkmal gleichzusetzen ist. Ist dein Hengst gekört, kann er an der Hengstleistungsprüfung teilnehmen und in das Hengstbuch eingetragen werden.
Bei einer Körung ist eine gute Vorbereitung das A und O, da die Ergebnisse der Beurteilung den Wert deines Fohlens beeinflussen. Für Züchter, die ihr Fohlen verkaufen möchten, ist das natürlich sehr wichtig. Wenn die Körentscheidung „vorläufig nicht gekört“ lautet, kannst du deinen jungen Hengst bis zur nächsten Körung weiter ausbilden und es noch einmal versuchen. „Nicht gekörte“ Hengste dürfen kein zweites Mal teilnehmen.
Wichtig: Bei einer Körung gelten gewisse Mindestaltersgrenzen. Diese unterscheiden sich je nach Zuchtverband. Die meisten Verbände lassen Junghengste ab 2 Jahren zur Körung zu.
Auktion
Eine Auktion ist ein sehr dynamischer Pferdekauf, wo du dein junges Fohlen (oder auch ein ausgewachsenes Pferd) präsentieren kannst. Interessenten können die große Auswahl an Pferden jeglicher Rasse, jeglichen Geschlecht und aus jeglicher Altersklasse begutachten und für sie bieten. Anders als bei einem „normalen“ Pferdekauf, wo du vielleicht dein Pferd im Internet für einen festen Preis anbietest, wird bei einer Auktion ein Mindest-Startpreis festgesetzt. Während der Vorstellung deines Fohlens treibt der Auktionsleiter den Preis nach oben. Käufer können dann in vorher festgelegten Beträgen höher bieten, bis kein neues Angebot mehr gemacht wird. Das Spannende: wie sich der Preis entwickelt, ist vorher nicht absehbar. Auszeichnungen, wie z.B. ein gekörter Hengst, können den Preis aber positive beeinflussen.
Pferdeauktionen sind sehr professionell organisiert und durchgeplant. Dein Fohlen oder Pferd wird im Vorfeld klinisch untersucht. Die Ergebnisse der Untersuchung werden in einem Gutachten festgehalten, welches Interessenten auf der Auktion einsehen können. Neben der Präsentation deines Fohlens während der Auktion gibt es also auch immer noch ein paar „Hintergrundinformationen“ für potentielle Käufer.
Viele verschiedene Pferdezuchtverbände organisieren Auktionen in ganz Deutschland. Einige Ausbildungsställe oder private Pferdeställe organisieren auch private Auktionen, die aber genau so professionell organisiert sind, wie die Auktionen der großen Zuchtverbände. Wenn du dich für eine Auktion interessierst, solltest du im Vorfeld recherchieren, welche Richtlinien zu beachten sind. Diese können sich je nach Veranstaltung unterscheiden.
Wichtig: An Auktionen können Züchter mit ausgebildeten Pferden oder Fohlen teilnehmen. Im Spätsommer und Herbst finden oft Fohlenauktionen mit den Jungpferden aus dem aktuellen Jahrgang statt. Diese werden mit der Mutterstute gemeinsam vorgestellt, um den Stress auf der Veranstaltung für Stute und Fohlen möglichst gering zu halten. Eine konkrete Altersgrenze nach unten ist nicht genau definiert. In den Regelwerken der jeweiligen Veranstalter findest du die Voraussetzungen für die Teilnahme an der Auktion.
8 Tipps zur Vorbereitung deines Fohlens auf die Körung und Auktion
Damit die Körung erfolgreich wird oder du dein Fohlen mit einem guten Preis bei einer Auktion verkaufen kannst, ist eine sehr gute Vorbereitung ganz wichtig.
1. Geduld und Zeit sind essentiell
„Das perfekte Pferd“ oder „der perfekte Zuchthengst“ – nicht selten ist so ein Satz die Motivation bei der Zucht. Diese hohen Ziele sind löblich, können aber auch großen Druck auf dich und ganz besonders auf dein junges Fohlen ausüben. Zu viel Druck löst nur Stress aus.
Ermögliche deinem Fohlen nach der Geburt eine artgerechte und gesunde „Kindheit“, die nicht schon von Beginn an durch stressige Trainingseinheiten geprägt ist. Wähle stattdessen altersgerechte Übungen für dein Fohlen, damit die Vorbereitung auch gelingt.
Darüber hinaus wird dein Pferd nicht über Nacht perfekt. Nimm dir daher auch die Zeit, um mit deinem jungen Pferd zu trainieren.
2. Definiere deine Ziele
Bevor es überhaupt mit der konkreten Vorbereitung losgeht, solltest du dir über deine Motivation Gedanken machen. Frage dich z.B. warum du deinen jungen Hengst kören möchtest. Ist deine Motivation die Zucht und Zuchterhaltung? Möchtest du den Wert durch eine Auszeichnung steigern und deinen Hengst nach der Körung verkaufen? Oder handelt es sich um eine „Liebhaberkörung“ als ganz persönlichen Ansporn? Auch bei der Auktion stehen verschiedene Motivationen im Mittelpunkt. Ist die Zucht dein Herzensprojekt und möchtest du für die Erhaltung einer bestimmten Rasse sorgen? Oder ist dir das Finanzielle wichtig?
Wenn du dir klare Ziele definierst, kannst du super auf ein konkretes Ergebnis hinarbeiten, auf das du später stolz sein kannst.
3. Informiere dich über die Voraussetzung bei einer Körung oder einer Auktion
Jeder Zuchtverband und jeder Auktionsveranstalter haben verschiedene Richtlinien definiert. Einige Punkte sind einheitlich, andere hingegen unterscheiden sich je nach Verband und Veranstalter. Überprüfe z.B. welche Dokumente du mitbringen musst, welche Voraussetzungen bei der Körung wichtig sind oder wie eine Auktion genau abläuft. Natürlich solltest du auch mögliche Gebühren recherchieren.
Informiere dich genau im Vorfeld und frage bei Unklarheiten nach, damit dein Pferd an der Körung oder Auktion teilnehmen kann.
4. Die richtige Haltung
Wenn du deine Ziele definiert hast und du das Formelle geklärt hast, geht es an die konkrete Vorbereitung, die Hand in Hand mit der Aufzucht des Fohlens zusammenhängt. Bei der Fohlenaufzucht ist die richtige Haltung natürlich immer essentiell. Gerade wenn dein Ziel eine Körung bzw. eine Auktion ist, können schon kleine Veränderungen Berge versetzen.
Ein junges Fohlen benötigt viel Auslauf, damit es sich austoben und gut entwickeln kann.Eine große, gut gepflegte Weide ist dabei das Beste für dein Fohlen. Auch ist es wichtig, dass es viel Zeit mit seiner Mutter und idealerweise mit anderen Fohlen verbringen kann. Eliminiere darüber hinaus mögliche Gefahrenquellen auf der Weide. Halte die Weide instand und prüfe diese regelmäßig auf Giftpflanzen. Vergiss dabei nicht den Check von Zäunen und Ställen. Entferne Giftpflanzen von der Weide und vermeide offene, spitze Nägel.
Werden die Nächte kälter, ist es empfehlenswert, Stute und Fohlen über Nacht im Stall zu halten. Sorge für eine saubere und warme Einstreu. Damit reduzierst du das Risiko, dass kalte Nächte die Gesundheit von Mutter und Fohlen belasten und z.B. Husten auslösen.
5. Die optimale Fütterung
Gerade die Fütterung von Fohlen und Jungpferden ist entscheidend für eine gute Entwicklung. Eine optimale Fütterung sorgt für ein gesundes und gleichmäßiges Knochenwachstum und fördert die Entwicklung des Stoffwechsels sowie des Immunsystems. Denke hierbei nicht nur an die Versorgung des Fohlens nach der Geburt, sondern auch an die Fütterung deiner Stute während der Trächtigkeit und Laktation mit einem hochwertigen Zuchtfutter (Stufe 1 der Fohlenfütterung).
Gewöhne dein Fohlen bereits ab der 4./5. Lebenswoche an Pavo Podo®Start. Die kleinen Pellets sind reich an essentiellen Aminosäuren, Vitaminen und Eiweißen. Erhöhe die Futtermenge schrittweise auf etwa 1 kg pro Tag. Wenn dein Fohlen weniger als 1 Kilo frisst, ist eine Ergänzung mit speziellem Fohlenmineralfutter, wie Pavo Podo®Care, empfehlenswert, um dein Fohlen mit allen wichtigen Nährstoffen für ein gesundes Knochenwachstum zu versorgen (Stufe 2 der Fohlenfütterung).
Tipp: Wenn dein Fohlen sein Kraftfutter gut frisst, kannst du zusätzlich eine kleine Handvoll (ca. 50 g) Pavo MultiVit15 unter sein Futter mischen. Diese Ergänzung enthält die 15 wichtigsten Vitamine für Pferde und sorgt für das gewisse Extra an Fellglanz und Vitalität.
Ab dem 6. Monat findet in der Regel die Trennung von Mutter und Fohlen statt. Stelle deinen Absetzer dann auf Pavo Podo®Grow um. Der Nährstoffbedarf dieses Kraftfutters ist optimal auf die Entwicklung von Jungpferden bis zum 3. Lebensjahr abgestimmt (Stufe 3 der Fohlenfütterung).
Möchtest du mehr wissen über die optimale Fütterung von jungen Fohlen und Absetzern? Dann erfahre mehr in unserem ausführlichen Ratgeber „Fütterung von Fohlen und Absetzern“.
6. Die Entwurmung
Junge Fohlen sind besonders häufig vom sogenannten Spulwurm betroffen. Die Larven des Wurmes werden unbemerkt über das Futter aufgenommen und können sowohl in die Lunge wandern als auch den Darm belasten und sich dort einnisten. In der Lunge lösen die Larven starken Husten und Nasenausfluss aus, im Darm Durchfall oder Verstopfungen. Begleitende Symptome wie Lustlosigkeit, Fieber, Fellprobleme oder Koliken treten bei betroffenen Fohlen mit Würmern häufig auf.
Eine optimaler Entwurmungsplan ist daher ganz wichtig. Informiere dich am besten bei deinem Tierarzt, der dir genaue Empfehlungen und Tipps geben kann.
Tipp von Linda van den Wollenberg, Internistin für Pferde beim Gesundheitsdienst für Tiere (Gezondheidsdienst voor Dieren GD): „Fohlen sind nicht so resistent gegen Wurminfektionen. Deswegen ist es ratsam, Fohlen im ersten Lebensjahr regelmäßig zu entwurmen. Eine Untersuchung der Pferdeäpfel, die bei ausgewachsenen Pferden üblich ist, ist dabei nicht notwendig. Darüber hinaus ist es wichtig, dass kleine Fohlen im „sensiblen“ Alter auf sauberem Land weiden. Das heißt, dass Fohlen am besten auf Weiden stehen, die gemäht sind oder seit längerer Zeit nicht für Pferde genutzt wurden. Tägliches Abäppeln der Weiden ist ebenfalls empfehlenswert. Würmer wie Strongyliden (einschließlich des roten Blutwurms) und Bandwürmer treten besonders häufig auf ungepflegten Weiden auf. Spulwurminfektionen sind auch im Stall zu finden, daher ist eine gute Stallhygiene ebenfalls essentiell.“
GD hat einen groben Zeitplan für die optimalen Entwurmungskuren erstellt. Aber Achtung – der Plan ist keine garantierte Richtlinie, denn je nach Entwicklung deines Fohlens kann sich der Plan unterscheiden. Besprich den richtigen Entwurmungsplan immer direkt mit deinem Tierarzt.
Alter des Fohlens
Würmer
Wirkstoff Wurmkur
3 Monate
Spulwurm
Pyrantel / Fenbendazol
5 bis 6 Monate (vor dem Absetzen)
Spulwurm & Strongyliden
Auswahl Wirkstoff auf Basis der Mistuntersuchung
ca. 9 Monate (Ende September)
Strongyliden + evtl. Bandwurm
Ivermectin, Praziquantel
12 Monate (vor der Weidesaison)
Strongyliden
Ivermectin, Moxidectin
Tipp: Hat dein Fohlen bereits eine Wurminfektion überstanden, gesundheitlich ist es aber noch etwas schwach? Dann unterstütze das junge Fohlen 2 bis 3 Wochen mit etwa 100 g Pavo HealthBoost täglich.
7. Die Fellpflege
Nicht erst, wenn der große Tag der Körung oder Auktion bevorsteht sollte die Fellpflege auf dem Programm stehen. Achte darauf, dass sowohl bei der Stute als auch dem Fohlen das Fell immer schön glänzt, die Hufe gut aussehen und Mähne und Schweif gepflegt sind. Aber natürlich gibst du dir am Tag der Auktion oder Körung noch mal richtig viel Mühe, damit dein Fohlen noch schöner glänzt als es sowieso immer tut – und alle sehen: du hast das schönste Fohlen!
Eine eingeflochtene Mähne ist bei Körungen und je nach Alter der Vorstellung deines Pferdes auch bei Auktionen eine Voraussetzung.
8. Üben, üben, üben
Übung macht den Meister und eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete. Das ist hier auch nicht anders. Simuliere viele neue, ungewohnte Situationen, damit dein Fohlen bei der Körung bzw. bei der Auktion möglichst relaxed ist.
Beginne Zuhause und übe auf der Wiese. Klappen Zuhause die Übungen sehr gut, weite deinen Radius aus und übe an fremden Stellen, vielleicht auch mit „Publikum“, bestehend aus deinen Stallfreunden. Nutze eine benachbarte Reithalle oder einen Stall in deiner Umgebung, wenn es möglich ist.
Lebt dein Fohlen mit anderen Fohlen und Pferden zusammen, wird Trennungsangst sicherlich ein großes Thema sein. Gewöhne es daher daran, auch mal länger von seinen Freunden getrennt zu sein.
Der Transport ist ein weiterer Knackpunkt. Der Pferdeanhänger ist für einige Fohlen ein großes, gruseliges Etwas. Aber mit einer guten und spielerischen Gewöhnung ist auch der Anhänger nicht mehr so schlimm. Du kannst dein Fohlen z.B. für ein paar Minuten in den Anhänger stellen. Sobald dein Fohlen seine Angst davor verloren hat und ruhig steht, wage den nächsten Schritt, indem du den Motor deines Wagens anstellst und später auch eine Runde mit Anhänger fährst. Bis der Transport für kleine Pferde Routine wird, dauert es seine Zeit. Aber mit viel Geduld lernt dein Fohlen, dass von einem Anhänger keine Gefahr ausgeht.
Viel Erfolg bei deiner anstehenden Körung oder Auktion!
Stute wird nicht tragend
Wenn du dich dafür entscheidest, ein Fohlen aus deiner Stute zu ziehen, liegt eine spannende, aber auch verantwortungsvolle Zeit vor dir. Bis ein Fohlen das Licht der Welt erblickt, gilt es nämlich noch einige Hürden zu nehmen. Sowohl die Besamung als auch die Trächtigkeit benötigen ein gutes Management.
Informiere dich im ersten Schritt genau darüber, welche Bedürfnisse deine Stute hat, um tragend werden zu können. Dazu gehören zum Beispiel das Monitoring vom Zyklus, die Nährstoffzufuhr über die Fütterung, die Haltung sowie die Bewegung. Aber auch die Auswahl eines passenden Hengstes gehört zu den wichtigen Aufgaben.
Was aber, wenn es trotz sorgfältiger Vorbereitung und Planung mit der Bedeckung nicht klappen will? Es gibt tatsächlich verschiedene Faktoren, die mit verantwortlich sind, ob eine Stute tragend werden kann oder nicht. Hier heißt es: Ursachenforschung betreiben und die optimalen Umstände für deine Stute schaffen. Den Rest regelt dann meist die Natur selbst.
Warum deine Stute nicht tragend wird – mögliche Ursachen
Die Trächtigkeit einer Stute ist fast schon mit einem Sechser im Lotto zu vergleichen. Anders als bei anderen Säugetieren, die oftmals in 90% der Fälle trächtig werden, liegt die Trächtigkeitsrate bei Pferden nämlich „nur“ zwischen 60 und 65%. Daher ist es gar nicht so unüblich, wenn deine Stute nicht direkt beim ersten Versuch tragend wird.
Natürlich ist es frustrierend, wenn es trotz guter Vorbereitungen, gutem Management und nach mehrmaligen Besamungen zum optimalen Zeitpunkt immer noch nicht klappt. Aber dann heißt es: nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern den Ursachen auf den Grund gehen.
Im Grunde lassen sich die möglichen Ursachen in 3 Kategorien einteilen:
1. Probleme mit der Stute
Es gibt einige Faktoren bei deiner Stute, die du überprüfen lassen kannst, um herauszufinden, warum sie nicht trächtig wird. Ziehe hier auch immer deinen Tierarzt zu Rate.
Alter deiner Stute
Üblicherweise sind Stuten ab den 18. Lebensmonat bereits geschlechtsreif. Eine Zucht in so einem jungen Stadium ist aber absolut nicht empfehlenswert. Diese ersten Jahre benötigt deine Stute für ihre eigene körperliche und charakterliche Entwicklung. Somit hat sie mit sich und ihrem Erwachsenwerden schon genug zu tun.
Je nach Rasse deiner Stute erreicht sie daher ihre tatsächliche Zuchtreife durchschnittlich erst mit mindestens 3 Jahren. In diesem Alter werden die Stuten auch frühestens ins Zuchtbuch eingetragen.
Umgekehrt sollte deine Stute aber auch nicht zu alt sein, wenn sie ihr erstes Fohlen bekommen soll. Mit steigendem Alter lassen nämlich nicht nur die Fruchtbarkeit und die Rosse nach, sondern es steigt auch das Risiko, dass während der Trächtigkeit und der Geburt Probleme auftreten.
Was das genaue Höchstalter einer Stute für eine Trächtigkeit ist, ist jedoch sehr individuell. Man geht aber von ca. 20 bis 22 Jahren aus. Wenn du deine Stute im höheren Alter besamen lassen möchtest, besprich das am besten mit deinem Tierarzt. Er kann die Stute untersuchen und eine Empfehlung aussprechen.
Optimalerweise bekommt deine Stute mit 4-6 Jahren ein Fohlen. Dies gilt vor allem, wenn du sie auch im höheren Alter (ab 16 Jahre) nochmal decken lassen möchtest. Dadurch kennt deine Stute diesen Zustand der Trächtigkeit schon und es fällt ihr leichter, wieder tragend zu werden. Auch sind die Rosse und Fruchtbarkeit dann meist im höheren Alter etwas stärker ausgeprägt.
Positive Tupferprobe
Mit einer Tupferprobe wird während der Rosse ein Abstrich aus dem Gebärmutterhals, eventuell auch aus der Klitoris, deiner Stute entnommen. Diese Probe wird im Labor auf Krankheiten, Keime, Viren, Bakterien und Pilze untersucht. Die Tupferprobe wird für alle Stuten empfohlen, die ein Fohlen bekommen sollen. Sie ist jedoch nur Pflicht, wenn deine Stute zur Besamung auf die Deckstation kommt.
Bei einem positiven Befund können durch gezielte Behandlungen die Krankheitserreger eliminiert werden, wodurch die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Bedeckung deutlich steigt.
Erkrankungen der Gebärmutter
Kommt es zu Entzündungen, Krankheiten oder Zysten in der Gebärmutter, wird das Sperma des Hengstes nicht aufgenommen oder gelangt nicht in die Eizelle deiner Stute.
Erkrankungen der Gebärmutter sind vielfältig. Uteruszysten können ab den 15. Lebensjahr deiner Stute auftreten. Diese können ihre Fruchtbarkeit beeinträchtigen oder verhindern. Sie bereiten deiner Stute in der Regel aber keine Schmerzen.
Darüber hinaus kann sich die Schleimhaut der Gebärmutter durch Viren oder Fremdkörper entzünden. Entzündungen, Infektionen oder Verunreinigungen müssen vor einer Besamung von einem Tierarzt behandelt werden. Erst wenn deine Stute gesund ist, kann sie auch ein gesundes Fohlen austragen.
2. Probleme in der Fütterung und den Haltungsbedingungen
Ist deine Stute gesund und fruchtbar, wird aber dennoch nicht tragend, können auch in der Fütterung und/oder Haltung mögliche Ursachen gefunden werden.
Nährstoffbedarf
Um die Rosse sowie die Fruchtbarkeit einer Stute positiv zu unterstützen, ist eine ausreichende Zufuhr an bestimmten Nährstoffen essentiell. Dazu gehören z.B. Vitamin E, Vitamin C, Vitamin B11 (Folsäure), beta-Carotin (β-Carotin) sowie die Spurenelemente Kupfer, Zink und Mangan.
Diese Vitalstoffe im richtigen Verhältnis kombiniert fördern den Zyklus und unterstützen eine gesunde Eizellentwicklung.
Haltung
Gerade während der Bedeckungszeit ist es für deine Stute wichtig, ausreichend freie Bewegung zu haben, möglichst viel Sonnenlicht zu bekommen und frisches Gras zu fressen. Alles lässt sich optimal auf den Frühjahrsweiden kombinieren.
Die Bewegung sorgt neben der Ausschüttung von Hormonen für einen stabilen Kreislauf und für ein Voranschreiten der Rosse. Das durch Sonnenlicht von der Haut produzierte Vitamin D steigert das Wohlbefinden deiner Stute und unterstützt ebenfalls die Rosse.
Im frischen Gras ist natürlicherweise viel beta-Carotin enthalten, welches für die Fruchtbarkeit essentiell ist. Fehlt dem Körper beta-Carotin, bzw. Vitamin A, verkleinern sich die Keimdrüsen (Eierstöcke), was zu einer verminderten Fruchtbarkeit führt. Auch für die Entwicklung des Fohlens spielt es eine große Rolle, um Missbildungen und Fehlgeburten vorzubeugen.
Falls deine Stute Probleme mit der Trächtigkeit hat, überprüfe auch einmal das Trinkwasser. Hohe Eisengehalte oder Verunreinigungen des Wassers in der Tränke können ebenfalls die Fruchtbarkeit negativ beeinflussen.
Stress
Kurzfristiger, aber vor allem langanhaltender Stress kann deine Stute körperlich und mental stark belasten und zu Unsicherheit und Überforderung führen. In diesem Zustand wird sich der Körper nicht auf eine Trächtigkeit einstellen können.
Der Stress kann vielfältig sein. Unruhe in der Herde, ein neuer Boxennachbar, Druck bei der Arbeit, keine Ruhe beim Fressen, aber auch noch nicht festgestellte Krankheiten oder der veränderte Hormonhaushalt in der Rosse können Stress auslösen.
Überprüfe deshalb einmal genau das Umfeld deiner Stute und eliminiere alle Störfaktoren.
Reflektiere auch einmal deine eigene Körpersprache gegenüber deiner Stute: bist du vielleicht selbst gestresst, weil deine Stute nicht tragend wird? Oder nerven dich ganz andere Situationen? Bereits feinste Signale können von deinem Pferd wahrgenommen werden und möglicherweise Stress oder Unwohlsein hervorrufen.
Wichtig ist, dass du für deine Stute eine gelassene und routinierte Atmosphäre schaffst, in der sie sich auch sicher und wohlfühlen kann.
Behalte auch im Hinterkopf, dass vor allem der Anfang einer Trächtigkeit Stress auslösen kann. Besonders für eine junge Stute ist es alles andere als ein normaler Alltag, wenn sich ihr Körper plötzlich verändert und ein zweites Leben in ihr heranwächst. Damit es hier nicht zu Problemen oder gar einer Fehlgeburt kommt, sind auch hier Ruhe und Routine essentiell.
Fehlerhaftes Zuchtmanagement
Planung ist während der Zucht das A und O. Eine Besamung „auf gut Glück“ verspricht keinen Erfolg.
Die Zuchtsaison beginnt in der Regel im Februar und reicht bis in den Hochsommer hinein. Der optimale Befruchtungszeitraum ist zwischen April und Juni, da hier die Stuten bereits auf der Weide sein können und die Rosse optimal gefördert werden kann.
Mit den Vorbereitungen solltest du jedoch schon im Winter beginnen. Suche dir einen passenden Hengst aus, z.B. auf einer der zahlreichen Hengstvorführungen. Sprich auch immer einmal mit dem Hengsthalter über deine Wahl und frage ihn um Rat, wenn du dir unsicher bist. Sie haben viel Erfahrung, wissen wie sich ihre Hengste vererben und können dir wertvolle Tipps geben.
Wenn du noch keine Erfahrung mit der Rosse deiner Stute hast, dann beobachte sie am besten schon ab Februar ganz genau. Viele Stuten sind während der Rosse empfindlicher, nervöser, gereizter oder zickiger. Am Höhepunkt der Rosse stellen sich viele Stuten hinten breitbeinig auf und schleimiger Ausfluss tritt aus der Scheide. Die Konsistenz, Geruch und Farbe unterscheiden sich dabei vom Urin.
Auch drängen sich einige Stuten in dieser Zeit sogar den Wallachen stark auf. Dies ist dann ein typisches Anzeichen dafür, dass die Stute bereit für die Deckung ist. Dokumentiere die Veränderungen mit den entsprechenden Tagen. So kannst du den Zyklus ganz gut vorhersagen.
Sobald der Zyklus beginnt, in welchem deine Stute besamt werden soll, wird dein Tierarzt die Stute regelmäßig und zum Schluss engmaschig mit dem Ultraschallgerät kontrollieren. Hierbei wird dann die Entwicklung des Follikels und die Reifung dokumentiert. Nur so kann der optimale Besamungszeitraum ermittelt werden.
Je nach Hengstwahl stehen unterschiedliche Anzahlen an Portionen pro Rosse zur Verfügung. Wähle gerade beim ersten Fohlen keinen Hengst mit einer Begrenzung aus. Oftmals werden mehrere Portionen pro Rosse benötigt, bis der optimale Zeitpunkt getroffen wird.
3. Probleme mit dem Hengst
Wenn du bei deiner Stute alles überprüft und optimale Fütterungs- und Haltungsbedingungen geschaffen hast, deine Stute aber trotzdem nicht tragend wird, lohnt sich auch der Blick auf den Hengst.
Kompatibilität Hengst und Stute
Auch in der Welt der Pferde ist es möglich, dass Stute und Hengst nicht miteinander harmonieren. Die genaue Ursache, warum manche Stuten von manchen Hengsten nicht tragend werden, ist nicht geklärt. Aber es kommt immer wieder vor. Hier hilft nur ein Hengstwechsel. Dies bieten die meisten Hengststationen auch problemlos an. Empfehlenswert ist ein Hengstwechsel, wenn nach 2-3 Rossen mit optimalem Management keine Trächtigkeit festgestellt werden kann.
Qualität des Spermas
Bei einer künstlichen Besamung wird der Hengst auf der Hengststation abgesamt, das Sperma verdünnt und als Frisch- oder Tiefgefriersperma an den Tierarzt oder Stutenbesitzer versendet.
Dieses Verfahren ist heute der Standard, da es eine unkomplizierte und hygienische Art ist, Stute und Hengst zusammen zu bringen. Zudem hast du so einen besseren Einfluss auf den Zeitpunkt der Besamung, da dein Tierarzt diesen per Ultraschall kontrollieren kann.
Durch den weltweiten Versand von Hengstsperma hast du zudem eine viel größere Auswahl an Vatertieren. Jedoch ist auch bei der künstlichen Besamung die Trefferquote nicht 100%. Dafür gibt es zu viele Einflussfaktoren auf eine erfolgreiche Bedeckung.
Bei der Absamung der Hengste auf der Hengststation wird selbstverständlich die Qualität des Spermas überprüft und die Mindestmenge an fortbeweglichen Spermien eingehalten. Das gilt sowohl für Frisch- als auch für Tiefgefriersperma. Jedoch kann durch den Transport, eine Unterbrechung der Kühlkette, falsche Lagerung oder sonstige Einflussfaktoren die Qualität des Spermas leiden und somit eine Befruchtung der Eizelle erschweren.
Beim Natursprung ist nichts über die Spermaqualität des Hengstes bekannt, da dies nicht vor der Besamung der Stute getestet wird.
Unfruchtbarer Hengst
Auch Hengste können während der Zuchtsaison ihre Problemchen entwickeln. Standardmäßig werden Hengste vor der Zuchtsaison auf ihre Zuchttauglichkeit hin untersucht. Jedoch gibt es Faktoren, die die Spermienqualität auch langfristig negativ beeinflussen können, wie das Alter, eine lange Decksaison, häufige Transporte, Stress oder gesundheitliche Gründe. Zudem kann eine fehlerhafte Fütterung des Hengstes die Spermienanzahl mindern. Durch die regelmäßigen Kontrollen nach der Absamung fällt dies jedoch schnell auf und der Hengst wird aus der Decksaison genommen.
Qualität des Spermas
Bei einer künstlichen Besamung wird Versand- bzw. Tiefgefriersperma genutzt. Diese Art der künstlichen Befruchtung wird in der Pferdewelt häufig durchgeführt, da du einen besseren Einfluss auf den Zeitpunkt der Besamung hast. Dein Tierarzt kann so den passenden Zeitpunkt der Besamung optimal zur Rosse bestimmen. Aber eine künstliche Besamung verspricht auch nicht immer Erfolg.
Es ist möglich, dass die Qualität des Spermas allgemein niedrig ist oder dass bei Tiefgefriersperma die Kühlkette unterbrochen wurde. Dies vermindert die Anzahl der Spermien und so auch gleichzeitig die Chance, dass ein Spermium die Eizelle der Stute befruchtet. Es ist daher essentiell, dass das genutzte Sperma von der Abnahme bis zum Einsetzen „frisch“ bleibt.
Worauf du in der Fütterung und Haltung einer Problemstute achten solltest
Wenn deine Stute aufgrund der oben genannten Gründe nicht oder nur sehr schwer tragend wird, gilt es die Probleme so gut es geht zu beseitigen. Sollte auch dann der Erfolg ausbleiben, muss das nicht sofort das Ende deines Züchtertraums sein. Hier ein paar Tipps, wie du deine Stute in dieser Situation optimal unterstützen kannst:
Tipps zur Fütterung
Wie in so vielen Dingen, ist auch bei der Zucht die Fütterung ein ganz wichtiger Bestandteil. Zuchtstuten benötigen neben qualitativ hochwertigem Kraftfutter und Raufutter vor allem ausreichend Aminosäuren, Vitamine und Mineralstoffe, die den Zyklus fördern und die Eizellenentwicklung optimal unterstützen.
Hat deine Stute Probleme mit der Rosse oder mit der Reifung der Eizellen, eignet sich die Fütterung von einem zyklusfördernden Ergänzungsfutter, wie z.B. Pavo Fertile. Der hohe Gehalt an Vitamin E, Vitamin C und dem Fruchtbarkeitsvitamin B11 (Folsäure) ist optimal auf die Bedürfnisse deiner Stute angepasst.
Für einen angeregten Stoffwechsel vor und während der Befruchtung sorgen beta-Carotin (β-Carotin) sowie die Spurenelemente Kupfer, Zink und Mangan. Zudem unterstützt die Zusammensetzung die Einnistung des befruchteten Follikels.
Mit der Fütterung von Pavo Fertile kannst du direkt während einer schwachen Rosse starten. Das Ergänzungsfutter wirkt sich dann positiv auf die nächste Rosse aus. Optimalerweise sollte Pavo Fertile bis 4 Wochen nach der Bedeckung gefüttert werden.
Tipps zur Haltung
Neben einer ausgewogenen und optimalen Fütterung bestimmen auch die Haltungsbedingungen im Stall und auf der Weide das Wohlbefinden deiner Stute. Schon ein paar kleine Veränderungen können dazu beitragen, für deine Stute eine angenehmere und stressfreiere Umgebung zu schaffen.
Sorge für einen routinierten, ruhigen und stressfreien Tagesablauf.
Lass auch du dich nicht stressen und vermeide negative Emotionen. Dies gilt vor allem, sollte es bei den ersten Deckanläufen noch nicht mit der Trächtigkeit klappen.
Gehe besonders behutsam und geduldig mit sensiblen, nervösen und unsicheren Stuten um. Sie benötigen einfach mehr Zeit, um sich an diese neue Situation zu gewöhnen.
Sorge für einen ausgeglichenen Herdenverband und trenne deine Stute auf keinen Fall von ihrer Herde. Auch wenn sie trächtig ist oder werden soll, braucht sie immer noch den Kontakt zu ihren Artgenossen und das ganz besondere Herdengefühl, in dem sie sich wohlfühlt.
Sorge für ausreichend und angemessene Bewegung. Lange Weidezeiten schaffen Zufriedenheit. Die Arbeit im Sattel oder vom Boden sorgt für Abwechslung und hält deine Stute mental und körperlich fit.
Stall- und Wiesenhygiene sind das A und O und sollten niemals vernachlässigt werden.
Weitere Tipps
Setze zur Zucht nur eine reife und gesunde Stute ein. Beides beeinflusst den Erfolg der Besamung und der Trächtigkeit.
Du überlegst, ob deine Stute zur Zucht geeignet ist? Bevor du konkreter in die Planung gehst, ist eine Beurteilung der Zuchttauglichkeit empfehlenswert. Dein Tierarzt wird deine Stute untersuchen, die Krankheitsgeschichte beurteilen und dir einige Tipps für die kommende Zuchtsaison geben.
Sollte deine Stute trotz Optimierung der Fütterungs- und Haltungsbedingungen immer noch nicht trächtig werden, lasse sie erneut von deinem Tierarzt untersuchen. Vielleicht ist deine Stute in der Zwischenzeit doch erkrankt oder hat zu viel Stress. Gemeinsam mit deinem Tierarzt erstellst du dann einen Aktionsplan für die kommenden Wochen.
Hilft alles nichts, gönne deiner Stute unbedingt eine Pause. Manchmal soll es eben nicht sein. Versuche es dann einfach nächstes Jahr in Absprache mit deinem Tierarzt noch einmal.
Hat die Zucht bei dir geklappt? Herzlichen Glückwunsch! Nutze jetzt die 11 spannenden Monate Trächtigkeit, um dich und deine Stute vorzubereiten. In unserem Ratgeber „Fütterung der tragenden Stute“ kannst du dich ausführlich zur Fütterung und Haltung einer tragenden Stute informieren. Zum Ende der Trächtigkeit beginnt für dich und deine Stute die heiße Phase. Auch hier ist eine optimale Vorbereitung auf das Abfohlen essentiell, damit das Fohlen einen perfekten Start ins Leben bekommt.
Und dann folgt die schöne Zeit, in der aus einem süßen Fohlen, ein aufgewecktes Kerlchen und später ein stattliches Pferd wird!
Dein Fohlen auf sein Leben vorbereiten
Dein Fohlen hat das Licht der Welt erblickt und die ersten kleinen Hürden sind gemeistert. Nun hast du als Züchter Zeit, den Nachwuchs, vielleicht sogar zusammen mit einem Experten, genau unter die Lupe zu nehmen. Wie ist das Exterieur? Gibt es Auffälligkeiten? Wie sind die Bewegungen?
Hast du dir vielleicht schon überlegt, was du später mit deinem Fohlen machen möchtest? Möchtest du es behalten oder soll es verkauft werden? Soll es eher ein Freizeitfreund oder ein Sportpartner werden? Eignet sich dein Fohlen für den Zuchteinsatz, z.B. als Zuchtstute oder Hengst?
Diese Fragen sind wichtig, um dein Fohlen und sein Potential zu erfassen und mit deinen Vorstellungen abzugleichen. Prinzipiell stehen dir und deinem Fohlen natürlich viele Möglichkeiten offen.
Mache dir am besten bereits im Vorfeld Gedanken über eine mögliche Laufbahn deines Fohlens. Für die Gesunderhaltung und Langlebigkeit deines Fohlens ist es wichtig, seine anstehenden Aufgaben mit seinem Potential in Einklang zu bringen. Damit fängt die optimale Vorbereitung schon an.
Die Beurteilung
Fohlen zu beurteilen ist gar nicht so einfach. Sie sind noch voller Energie und Tatendran, wachsen ständig und verändern sich. Deshalb ist es hilfreich, eine Unterstützung bei der Beurteilung zu haben.
Doch wann ist der richtige Zeitpunkt? Unter Züchtern gibt es das geflügelte Wort, dass man Fohlen nach 3 Tagen, 3 Wochen und 3 Jahren begutachten sollte:
Mit 3 Tagen kannst du das Exterieur und die ersten Bewegungen gut analysieren.
Mit 3 Wochen ist der erste Wachstumsschub getan und dein Fohlen hat sich weiterentwickelt.
Und mit 3 Jahren siehst du dann genauer, wo die Reise hingeht.
Daran kannst du dich grob orientieren, auch wenn du als Pferdezüchter den Nachwuchs und deren Entwicklung natürlich immer im Auge hast. Auch die Begutachtung durch Profis bei der Fohlenschau ist eine gute Option, um eine objektive Beurteilung des Nachwuchses zu bekommen. Die Richter sehen hunderte Fohlen pro Jahr und können daher dein Fohlen gut einordnen.
Die ersten Entscheidungen in der Laufbahn deines Fohlens: Aufziehen oder Verkaufen
Werden bei der Begutachtung keine größeren Mängel oder Probleme festgestellt, stehen deinem Fohlen eigentlich alle Türen offen. Die erste Entscheidung ist dann, ob du dein Fohlen behalten willst oder es verkauft werden soll. Solltest du es behalten wollen, steht die Suche nach einem geeigneten Aufzuchtplatz im Vordergrund.
Ein guter Aufzuchtplatz zeichnet sich durch diese Faktoren aus:
Gruppenhaltung im Laufstall oder Ofenstall
Täglicher Weidegang mit viel freier Bewegung
Gute Fütterung mit ausreichend qualitativ hochwertigem Heu
Fütterung von hochwertigem Aufzuchtfutter, das auf die Bedürfnisse abgestimmt ist
Eine möglichst stressfreie und sichere Umgebung
Je nach geplanter Nutzung sind die Fohlen zwischen 2 bis 4 Jahren in der Aufzucht. Danach geht es entsprechend ihrer Qualität und anstehenden Aufgaben in passende Ausbildungsbetriebe weiter.
Entscheidest du dich, dein Fohlen zu verkaufen, gibt es auch mehrere Möglichkeiten:
Privatverkauf über Annoncen oder Kontakte
Fohlen-Auktionen
Kleine Verkaufsshows für Fohlen und Jungpferde
Was für dich und dein Fohlen passend ist, hängt ein bisschen von dem Einsatz und der Qualität deines Fohlens ab.
Ein Privatverkauf ist die einfachste Variante. Hier können auf bekannten Plattformen Verkaufsanzeigen mit selbst gemachten Fotos erstellt und geteilt werden. Dein Fohlen muss nicht aus seiner gewohnten Umgebung und hat wenig Stress. Dafür bist du für die Koordination des Verkaufs verantwortlich.
Bei kleinen Verkaufsshows kann jeder mit seinem Fohlen an den Veranstaltungsort kommen, sein Fohlen vorführen und sich dann privat mit dem Interessenten einigen. Hier ist etwas mehr Aufwand nötig. Auch gibt es nicht sehr viele dieser Verkaufsveranstaltungen.
Bei Auktionen hingegen wird eine Vorauswahl der Fohlen von einem Expertenteam getroffen. Es werden also nur die besten Fohlen zum Verkauf akzeptiert. Die Vorbereitung zur Auktion ist mit viel Aufwand verbunden, bringt aber oft höhere Preise, wenn dein Fohlen denn angenommen wird.
Wie läuft eine Auktion ab?
Eine Auktion ist ein sehr dynamischer Pferdekauf, wo du je nach Auktionsausrichtung dein Fohlen oder Jungpferd präsentieren kannst. Interessenten können dann die Pferde im Vorfeld und bei der Präsentation im Vorführring begutachten und auf sie bieten.
Anders als bei einem „normalen“ Pferdekauf, wird bei einer Auktion ein Mindest-Startpreis vom Veranstalter festgesetzt. Während der Vorstellung deines Fohlens treibt der Auktionsleiter den Preis dann in die Höhe. Käufer können in vorher festgelegten Beträgen höher bieten, bis kein neues Angebot mehr gemacht wird.
Das Spannende: wie sich der Preis entwickelt, ist vorher nicht absehbar. Es ist auch wichtig zu wissen, dass der Verkäufer nicht den gebotenen Gesamtbetrag erhält. Es gehen Gebühren sowie eine Provision für den Veranstalter ab.
Einer Auktion geht immer eine sogenannte Vorauswahl voraus, bei dem ein Expertenteam potentielle Auktionsfohlen begutachtet und für die Auktion zulässt oder nicht. Zudem wir dein Fohlen im Vorfeld untersucht. Die Ergebnisse werden dann in einem Protokoll festgehalten. Es ist also sowohl für den Besitzer als auch für das Fohlen deutlich aufwendiger als der Privatverkauf.
Pferdeauktionen sind sehr professionell organisiert und durchgeplant. Die einzelnen Zuchtverbände bieten zahlreiche Auktionen in ganz Deutschland an. Im Spätsommer und Herbst finden oft Fohlenauktionen aus dem aktuellen Jahrgang statt. Diese werden mit der Mutterstute gemeinsam vorgestellt, um den Stress auf der Veranstaltung für Stute und Fohlen möglichst gering zu halten.
Eine konkrete Altersgrenze nach unten ist nicht genau definiert. Wenn du dich für eine Auktion interessierst, solltest du im Vorfeld recherchieren, welche Auktion zu dir und deinem Fohlen passt und welche Richtlinien zu beachten sind. Diese können sich je nach Veranstaltung unterscheiden.
Nutzungsrichtung
Freizeit- und Sportpartner
Die meisten Fohlen eines Jahrgangs werden eine Laufbahn als Freizeit- und/oder Sportpartner einschlagen. Je nachdem welche Abstammung und Veranlagung dein Pferd hat und zeigt, eignet es sich für den vielseitigen Einsatz oder als Disziplinspezialist. In beiden Fällen steht nach der Aufzucht die alters- und fachgerechte Ausbildung im Vordergrund.
In Ausbildungsbetrieben können Profis deinem Pferd das 1 x 1 des Reitens und Fahrens beibringen und es, je nach deinen Ansprüchen und Wünschen, weiter ausbilden. Achte bei der Wahl des Ausbildungsbetriebes sowohl auf das Haltungs- und Umgangsmanagement der Pferde als auch auf die Ausbildungsweise. Ein junges Pferd braucht auch in der Ausbildung genügend freien Auslauf und Sozialkontakte, sollte nie überfordert werden und alters- und entwicklungsgerecht trainiert werden.
Die ersten Turnierstarts sollte auch ein Profi übernehmen, um deinem Pferd die nötige Sicherheit zu geben. Der erste Start mit dem eigenen, selbstgezogenen Pferd ist auch für den Reiter aufregend. Diese überträgt sich dann gerne auf das Pferd und verunsichert, wo es gar nicht nötig wäre.
Hast du schon Erfahrung mit der Ausbildung junger Pferde? Dann kannst du die Arbeit der Profis in Abstimmung bestimmt unterstützen oder die ersten Schritte der Arbeit selbst übernehmen. Im Zweifel sollte aber immer ein Profi die Arbeit begleiten.
Zuchtpferd
Bei einem Stutfohlen besteht auch bei der vorherigen Nutzung als Freizeit- und Sportpartner natürlich immer die Möglichkeit, sie als Zuchtstute zu nutzen. Achte hier jedoch darauf, dass der Einsatz als Zuchtstute nur bis zum ca. 20. Lebensjahr sinnvoll ist. Die Trächtigkeit und Geburt verlaufen einfacher, je jünger deine Stute ist.
Oft hört man auch „Als Zuchtstute geht sie noch“, wenn Stuten aus gesundheitlichen Gründen oder aufgrund ihres Verhaltens nicht mehr als Reitpferd nutzbar sind. Hier solltest du jedoch gründlich darüber nachdenken, inwieweit ein Zuchteinsatz sinnvoll ist. Bei vielen Erkrankungen und Verhaltensauffälligkeiten ist eine genetische Komponente mit ausschlaggebend. Hierdurch besteht somit die Gefahr, dass das Fohlen dieselben Probleme bekommt.
Entscheidest du dich bei deiner Stute für die Nutzung als Zuchtpferd, muss sie zunächst in das Stutenbuch eines Pferdezuchtverbandes eingetragen werden. Nur dann erhalten auch die Nachkommen eine Zuchtbescheinigung. Dafür reicht die Vorstellung der Stute bei einer Stuteneintragung des Verbandes sowie die Mitgliedschaft des Besitzers im Zuchtverband aus.
Hier wird deine Stute an der Hand im Dreieck in den Gangarten Schritt und Trab vorgeführt, so dass ihr Exterieur, Typ und Gesamteindruck beurteilt werden kann. Danach erfolgt die Eintragung. Stuten müssen dafür mindestens 3 Jahre alt sein und spätestens in dem Jahr eingetragen werden, in dem ihr Fohlen geboren wird. Sinnvoll ist es jedoch, die Eintragung vor der Bedeckung machen zu lassen.
Anders sieht es bei den Hengsten aus. Ist dein Hengstfohlen besonders auffällig und hat bei der Fohlenschau eventuell sogar das Prädikat „Hengstanwärter“ bekommen? Dann kannst du dir überlegen, dein Fohlen auf die Körung vorzubereiten. Das ist jedoch ein langer und harter Weg, der dem Pferd viel abverlangt.
Da Hengste in der Regel viel mehr Nachkommen haben als Stuten, ist hier die Selektion sehr viel schärfer. Nur die Besten der Besten bestehen diese Selektion. Es wird nur ein Bruchteil der für die Körung vorbereiteten Hengste zur Körung angenommen und dann schließlich auch gekört. Wäge also gut ab, ob du dir und deinem Hengst das sowohl psychisch als auch finanziell zumuten willst.
Solltest du dich für eine Vorbereitung zur Körung entscheiden, ist es sinnvoll, dein Fohlen direkt bei einem sogenannten „Hengstaufzüchter“ aufziehen zu lassen. Da die Aufzucht von Hengsten und die Vorbereitung zur Körung seit Jahren ein absolutes Profigeschäft ist, ist es wenig erfolgsversprechend, die Vorbereitung alleine zu versuchen.
Exkurs Körung
Auf der Körung werden junge Hengste, die zur Zucht eingesetzt werden sollen, nach sehr konkreten Richtlinien über mehrere Tage vorgestellt und beurteilt. Dabei werden die Hengste nach diesen Standards zur Feststellung ihrer Gesundheit und Zuchtfähigkeit bewertet:
Festgelegte Rassemerkmale der Zuchtverbände
Grundgangarten Schritt, Trab und Galopp
Schwung der Gangarten
Sprungtechnik
Körperbau
Im Anschluss werden die besten Hengste eines Jahrgangs mit dem Prädikat „gekört“ ausgezeichnet. Ist dein Hengst gekört, kann er weiter ausgebildet werden, an der Hengstleistungsprüfung teilnehmen und in das Hengstbuch eingetragen werden.
Der Körung voran geht immer die Vorauswahl, bei der in einer ersten Selektionsstufe entschieden wird, welche Hengste überhaupt zur Körung zugelassen werden. Daher ist eine gute Vorbereitung das A und O. Vertraue hier den Hengstaufzüchter, der viel Erfahrung in der Ausbildung der „jungen Wilden“ hat. Er wird dich auch beraten können, wenn es darum geht, inwieweit eine Vorstellung erfolgsversprechend ist. Auch bei der Vorstellung vor Ort, beim Gesundheitscheck, den Fototerminen und weiteren Punkten ist es empfehlenswert, einen Profi an der Hand zu haben.
8 Tipps zur Vorbereitung deines Fohlens auf seine spätere Laufbahn
Damit die Laufbahn deines Fohlens vielversprechend beginnt und es lange gesund und einsatzbereit bleibt, solltest du die einzelnen Schritte gut planen und vorbereiten. Wäge verschiedene Möglichkeiten ab und schaue nach den Bedürfnissen deines Pferdes, um die beste Entscheidung zu treffen. Wir geben dir 8 Tipps mit, wie du den Start deines Pferdes gut vorbereiten kannst:
1. Geduld und Zeit sind essentiell
„Das perfekte Pferd“ oder „der perfekte Zuchthengst“ – nicht selten ist so ein Satz die Motivation bei der Besamung der Stute. Es werden Top-Hengste mit hohen Erwartungen an das Fohlen eingesetzt.
Es sollte zwar immer das Ziel einer Anpaarung sein, die Stute verbessern zu wollen und ein optimales „Zuchtprodukt“ zu erhalten. Jedoch ist dies nicht planbar. Zu hohe Ziele bauen auch einen großen Druck auf dich und auf dein junges Fohlen aus, was für beide Stress bedeutet.
Ermögliche deinem Fohlen nach der Geburt eine artgerechte und gesunde Kindheit, die nicht schon von Beginn an durch stressige Trainingseinheiten geprägt ist. Wähle stattdessen altersgerechte Übungen für dein Fohlen, z.B. Hufe auskratzen, Aufhalftern und Anbinden. Spektakuläre Sprünge oder viele Runden an der Hand im Fohlenalter schaden der Gesundheit, haben kaum Aussagekraft und machen wenig Sinn.
Nimm dir Zeit bei der Ausbildung deines Pferdes, überfordere es nicht und überprüfe regelmäßig, ob es die gesetzten Ziele überhaupt erfüllen kann. Nicht jedes Pferd muss ein internationaler Grand Prix Star werden und ist trotzdem wunderbar.
2. Definiere deine Ziele
Bevor es überhaupt mit der Ausbildung deines Pferdes losgeht, solltest du deine Ziele definieren. Möchtest du dein Fohlen behalten und als Nachwuchspferd heranziehen? Willst du mit deinem Fohlen jemand anderen eine Freude machen und es verkaufen?
Wenn du es behältst, soll es ein Allrounder werden mit dem du in deiner Freizeit vielseitig Spaß haben kannst? Oder möchtest du ambitioniert in den Turniersport einsteigen? Soll dein junger Hengst gekört werden? Hat er das Potential dazu?
Ist deine Motivation die Zucht und Zuchterhaltung? Möchtest du den Wert durch eine Auszeichnung steigern und deinen Hengst nach der Körung verkaufen? Handelt es sich um eine Liebhaberkörung? Oder ist die Zucht dein Herzensprojekt und möchtest du für die Erhaltung einer bestimmten Rasse sorgen? Oder ist dir das Finanzielle wichtig?
Wenn du dir klare Ziele definierst, kannst du auf ein konkretes Ergebnis hinarbeiten, auf das du später stolz sein kannst. Achte aber darauf, die Ziele nicht zu eng zu setzen. Rechne auch mit Rückschlägen.
Das Wichtigste ist aber: Schaue auf dein Fohlen bzw. Jungpferd und darauf, ob sein Potential und seine Freude mit deinen Zielen kompatibel sind. Es bringt nichts, einem Dressurpferd auf Biegen und Brechen das Springen beibringen zu wollen oder aus einem Freizeitpferd einen Sportler zu machen.
Nimm dein Pferd wie es ist und fördere seine Stärken. Nur so vermeidest du Über- oder Unterforderung, Frustration und die Entwicklung von Verhaltensauffälligkeiten.
3. Informiere dich über die Aufzuchts-, Verkaufs- und Eintragungsmöglichkeiten
Bereits im Vorfeld der Fohlengeburt oder aber sogar bevor du deine Stute decken lässt, solltest du dir über ein paar Fragen Gedanken machen:
Gibt es einen Aufzuchtbetrieb bei dir in der Nähe und hat dieser Kapazitäten?
Kannst du dein Fohlen vielleicht sogar auf dem gleichen Betrieb wie die Stute aufziehen?
Wo finden die Eintragungen und Fohlenschauen in deiner Nähe statt?
Bei welchem Zuchtverband möchtest du dein Fohlen eintragen lassen?
Welche Formalitäten musst du beachten?
Was für Möglichkeiten gibt es, wenn du dich für einen Verkauf entscheidest?
Welche Bedingungen sind bei einem Verkauf zu erfüllen?
Wie teuer wird die Aufzucht und Ausbildung deines Pferdes?
Informiere dich so gründlich wie möglich, um nach der Fohlengeburt keine unnötige Zeit zu verlieren oder Stress zu haben. Gerade wenn du dein Fohlen aufziehen lassen möchtest, ist es für die Aufzuchtbetriebe immer schön, schon im Vorfeld Bescheid zu wissen.
4. Die richtige Haltung
Für ein gesundes, langlebiges Pferd, das Spaß an seiner Aufgabe hat, ist bereits die Wahl der Fohlenaufzucht entscheidend. Nicht nur dein Pferd muss sich wohlfühlen, auch du musst ein gutes Gefühl haben, egal ob du dein Fohlen zu einem großen Jungpferdeaufzüchter gibst, einen kleinen Zuchtbetrieb auswählst oder Zuhause eine kleine Jungpferdegruppe zusammenstellst.
Ein junges Fohlen benötigt viel Auslauf, damit es sich frei bewegen und gut entwickeln kann. Es sollte bis zum Absetzen viel Zeit mit seiner Mutter und idealerweise mit anderen Fohlen verbringen.
Danach sollte dein Fohlen mit mindestens zwei weiteren Fohlen eine Gruppe bilden. So kann dein Fohlen die natürlichen Verhaltensmuster ausleben und dadurch lernen. Ob dein Fohlen in einer reinen Außenstallhaltung mit Offenstall aufwächst oder in einem Gruppenlaufstall mit täglichem, mehrstündigem Auslauf auf der Weide, ist nicht so entscheidend. Absetzer und Jungpferde gewöhnen sich schnell an die Gegebenheiten.
Ein windgeschützter und trockener Bereich sollte ebenso gewährleistet sein wie Einzelfutterplätze und genügend Platz für jedes Fohlen. Wichtig ist, dass die Fohlen nicht in Einzelboxen mit wenig freier Bewegung gehalten werden. Genauso wichtig ist aber auch eine stabile Gruppe, um ein stabiles Sozialgefüge zu erhalten.
Eine oder mehrere, der Anzahl der Pferde entsprechende, gut gepflegte Weide ist essentiell für eine gesunde Pferdeaufzucht. Eliminiere mögliche Gefahrenquellen auf der Weide, halte sie instand, dünge sie bedarfsgerecht und überprüfe sie regelmäßig auf Giftpflanzen. Vergiss dabei nicht den Check von Zäunen und Ställen.
5. Die optimale Fütterung
Die Fütterung von Fohlen und Jungpferden ist auch entscheidend für die Entwicklung eines gesunden, langlebigen Pferdes. Durch den Einsatz der richtigen Nährstoffe in definierten Mengen kann ein gesundes und gleichmäßiges Knochenwachstum sowie die Entwicklung des Stoffwechsels und des Immunsystems gefördert werden. Denke hierbei nicht nur an die Versorgung des Fohlens nach der Geburt, sondern auch an die Fütterung deiner Stute während der Trächtigkeit und Laktation mit einem hochwertigen Zuchtfutter. Mit der Stutenfütterung beginnt nämlich die Stufe 1 der Fohlenfütterung.
Gewöhne dein Fohlen bereits ab der 4./5. Lebenswoche an ein hochwertiges und vollwertiges Aufzuchtfutter (Stufe 2 der Fohlenfütterung).
Frisst dein Fohlen weniger als die vom Hersteller angegebene Menge, ist eine Ergänzung mit speziellem Fohlenmineralfutter, wie Pavo Podo®Care, empfehlenswert. Hierdurch wird dein Fohlen mit allen wichtigen Nährstoffen für sein gesundes Knochenwachstum versorgt.
Ab dem 6. Monat findet in der Regel die Trennung von Mutter und Fohlen statt. Stelle deinen Absetzer dann langsam, über ca. 2-3 Wochen, auf Pavo Podo®Grow um.
Wenn du von Beginn an Pavo Podo®Junior füttest, kannst du dies bis zum 3. Lebensjahr durchfüttern und brauchst nicht auf Podo®Grow umstellen.
Der Nährstoffbedarf dieser beiden Kraftfuttersorten ist optimal auf die Entwicklung von Jungpferden bis zum 3. Lebensjahr abgestimmt (Stufe 3 der Fohlenfütterung).
Möchtest du mehr wissen über die optimale Fütterung von jungen Fohlen und Absetzern? Dann schau dir unseren ausführlichen Ratgeber „Fütterung von Fohlen und Absetzern“ an.
6. Die Entwurmung
Junge Fohlen sind besonders häufig vom sogenannten Spulwurm betroffen. Die Larven des Wurmes werden unbemerkt über das Futter aufgenommen. Sie können sowohl in die Lunge wandern als auch den Darm belasten und sich dort einnisten.
In der Lunge lösen die Larven starken Husten und Nasenausfluss aus, im Darm Durchfall oder Verstopfungen. Auch begleitende Symptome wie Lustlosigkeit, Fieber, Fellprobleme oder Koliken treten bei betroffenen Fohlen häufig auf.
Gerade bei jungen Pferden kann eine Schädigung der Lunge oder des Darmtraktes durch Würmer langfristige gesundheitliche Folgen nach sich ziehen. Deshalb ist ein optimaler Entwurmungsplan extrem wichtig. Informiere dich am besten bei deinem Tierarzt, der dir genaue Empfehlungen und Tipps geben kann.
Tipp von Linda van den Wollenberg, Internistin für Pferde beim Gesundheitsdienst für Tiere (Gezondheidsdienst voor Dieren GD):
„Fohlen sind nicht so resistent gegen Wurminfektionen. Deswegen ist es ratsam, Fohlen im ersten Lebensjahr regelmäßig zu entwurmen.
Um einen Wurmbefall vorzubeugen sollten junge Fohlen auf sauberem Land weiden. Das heißt, dass Fohlen am besten auf Weiden stehen, die seit längerer Zeit nicht für Pferde genutzt wurden. Tägliches Abäppeln der Weiden ist ebenfalls empfehlenswert. Würmer wie Strongyliden (einschließlich des roten Blutwurms) und Bandwürmer treten besonders häufig auf ungepflegten Weiden auf.
Spulwurminfektionen sind auch im Stall zu finden, daher ist eine gute Stallhygiene ebenfalls essentiell.“
Eine Empfehlung zur optimalen Entwurmungsstrategie bei Pferden findest du auch HIER.
Tipp: Hat dein Fohlen bereits eine Wurminfektion überstanden, gesundheitlich ist es aber noch etwas schwach? Dann unterstütze dein junges Fohlen 2 bis 3 Wochen mit etwa 100 g Pavo HealthBoost täglich.
7. Handling der Fohlen von klein auf
„Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nicht mehr“ – das alte Sprichwort trifft bei Fohlen ganz gut zu. Je früher sie an Halfter, Hufe geben und auskratzen, putzen, anbinden, am Strick gehen und Anhänger fahren gewöhnt werden, desto einfacher ist das Handling der Jungpferde später. Wenn du dein Fohlen zur Eintragung oder Auktion vorstellst, tragen all diese Situationen zu seiner Gelassenheit bei. Auch die Behandlungen durch den Tierarzt und Hufschmied solltest du regelmäßig mit deinem Fohlen üben.
8. Üben, üben, üben
Damit dein Fohlen neue Situationen so entspannt wie möglich kennenlernt, probiere möglichst viele Situationen bereits im jungen Alter Zuhause aus. Nutze die Neugierde der Fohlen und die Beziehung zur Stute gezielt aus, um deinem Fohlen Neues beizubringen.
Klappt es Zuhause entspannt und gut, versuche die Übungen auch mal an einem anderen Ort. Aber überfordere dein Fohlen nicht. Es reicht, wenn es die Basics beherrscht und in verschiedenen Situationen ruhig und vertrauensvoll reagiert.
Wenn du dein Pferd eintragen oder bei einer Auktion vorstellen möchtest, solltest du im Vorfeld auf jeden Fall die Trennung von der Herde, den Transport und den Ablauf der Veranstaltung üben. Auch hier beginnst du am besten Zuhause. Übe dann auch noch ein paar Mal in fremder Umgebung, falls das möglich ist.
Vor allem die Trennung von der Herde ist am Anfang eine große Herausforderung für dein Fohlen und die Stute. Auch der Transport bzw. das Einsteigen in den Pferdeanhänger muss geübt werden. Mit viel Geduld gelingt es aber immer, die Fohlen an den Anhänger zu gewöhnen.
Generell wird es deinem Fohlen durch gezieltes, wohl dosiert eingesetztes Training einfacher fallen, sich in entsprechenden Situationen zu entspannen. So brauchst du dir keine Sorgen zu machen, ob dein Fohlen und die Stute am Tag X brav auf den Hänger gehen und sich gut auf der Veranstaltung präsentieren.
Üben, üben, üben ist dann auch wieder das Motto, wenn es an die Ausbildung deines Fohlens geht. Aber mit Geduld, geschulten und sensiblen Ausbildern, viel Ruhe und Zeit wird dein Fohlen das gut meistern. Dann wirst du später ein tolles Freizeit-, Sport- oder Zuchtpferd im Stall haben.
Trächtigkeit bei Pferden
Wenn deine Stute trächtig ist und ihr Fohlen erwartet, ist die Vorfreude groß. Aber gleichzeitig ist auch die Wartezeit lang, denn von der erfolgreichen Besamung bis zur Fohlengeburt vergehen durchschnittlich 11 Monate.
Damit deine Stute vor und während der Trächtigkeit optimal versorgt ist, gibt es einige Punkte zu beachten. Erfahre in unserem Ratgeber alles über die Haltung, die Fütterung und das Management in dieser besonderen Lebensphase.
Worauf solltest du vor der Besamung achten?
Bevor deine Stute das erste Mal besamt werden kann, sollte sie die sogenannte „Zuchtreife“ erreichen, die ab ca. 3 Jahren eintritt. Das ist auch der Zeitpunkt, an dem die Zuchtverbände frühestens Zuchtstuten in ihr Zuchtbuch aufnehmen. Die Zuchtreife unterscheidet sich von der Geschlechtsreife, die mit ca. 18 Monaten bei Pferden erreicht ist. Jedoch sind Stuten mit nicht mal 2 Jahren körperlich und psychisch noch kaum in der Lage, ein Fohlen auszutragen, weswegen man die Zuchtreife eingeführt hat.
Stuten werden im Durchschnitt 7-mal pro Jahr rossig. Deutliche Rossezeichen sind in der Regel von Frühjahr bis Spätsommer erkennbar. Durchschnittlich haben Stuten einen Zyklus von ca. 21 Tagen, während die Rosse etwa 5 Tage andauert. Zum Ende der Rosse findet dann der Eisprung statt, so dass in dieser Zeit die größte Chance auf eine erfolgreiche Befruchtung besteht.
Vor der Besamung muss dein Tierarzt deine Stute untersuchen und die sogenannte Tupferprobe nehmen. Hiermit können Genitalinfektionen in der Gebärmutter und im Muttermund festgestellt werden, was bei ca. 1/4 aller Stuten der Fall ist. Durch solche Infektionen wird nicht nur der Besamungserfolg deutlich reduziert, sondern auch die Gesundheit von Stute und Fohlen beeinträchtigt.
Erst wenn die Tupferprobe unauffällig ist bzw. nach einer erfolgreichen Behandlung, kann zur nächsten Rosse der gewünschte Samen bei der entsprechenden Besamungsstelle bestellt werden. Dein Tierarzt kann dann die Besamung durchführen.
In der Regel wird dein Tierarzt um den 18. Tag nach der Besamung eine Trächtigkeitsuntersuchung durchführen. Sollte deine Stute nicht tragend sein, kann dein Tierarzt bei der Untersuchung feststellen, wie weit die neue Rosse fortgeschritten ist, um gleich den nächsten Zeitpunkt für eine erneute Besamung nutzen zu können.
Überprüfe bereits vor der Besamung auch die Fütterung. Deine Stute sollte nicht zu dünn oder zu dick sein, da beides die Erfolgschancen der Besamung reduziert. Ausreichend Raufutter (1,5 kg je 100 kg Körpergewicht) und Mineralfutter reichen in der Regel aus. Bei Bedarf kannst du ein leichtes Kraftfutter füttern.
Zudem kannst du deine Stute mit ß-Carotin (Pavo Fertile) unterstützen. Es sorgt dafür, dass die Hormonsynthese im Eierstock stimuliert wird, was einen regelmäßigen Zyklus und eine gute Rosse fördert. Vor allem wenn deine Stute noch nicht regelmäßig auf frischem Gras steht, ist diese Ergänzung sinnvoll.
Deine Stute ist tragend, was nun?
Zu Beginn der Trächtigkeit wirst du bei deiner Stute kaum eine Veränderung feststellen. Vielleicht merkst du nach und nach, dass sich ihr Verhalten etwas wandelt, sie träge oder unruhig wird und sich ihr Körperbau sowie ihr Bauchumfang mit zunehmender Trächtigkeit ändert. Wann diese Veränderungen eintreten und wie sie sich bei deiner Stute äußern, ist aber individuell sehr unterschiedlich. Ein paar allgemein gültige Punkte gibt es jedoch:
Mehr Ruhe
Trächtige Stuten erbringen Höchstleistungen. Daher haben sie auch oft ein erhöhtes Bedürfnis nach Ruhe und wirken müder. Gönne deiner Stute die Ruhe und schaffe ihr ein Umfeld, in dem sie sich ausruhen kann. Trainiere, wenn überhaupt, nur so, wie es dein Pferd anbietet, und übertreibe es nicht mit der Arbeit.
Erhöhter Fressbedarf
In den ersten 7 Monaten der Trächtigkeit kannst du die Fütterung deine Stute so gestalten, wie vor der Trächtigkeit. Wichtig ist vor allem genügend Raufutter, ein hochwertiges Mineralfutter und bei Bedarf ein leicht verdauliches Kraftfutter.
Ab dem 8. Trächtigkeitsmonat erhöhen sich der Bedarf an bestimmten Nährstoffen und eine Anpassung des Fütterungsmanagements ist nötig. Sollte deine Stute phasenweise weniger Appetit haben, ist das auch normal. Biete ihr dann schmackhafte Alternativen wie z.B. Mash an, um die Versorgung mit Nährstoffen zu gewährleisten.
Routinen und Gewohnheiten
Tragende Stuten reagieren meist sensibler auf Änderungen in ihrem Umfeld und auf ungewohnte äußere Einflüsse. Entscheide deshalb frühzeitig, wo deine Stute ihr Fohlen zur Welt bringen soll und bereite einen eventuellen Stallwechsel gut vor. Die Herde sollte für tragende Stuten möglichst konstant sein, um Stress und Aufregung zu vermeiden.
Was passiert in den einzelnen Phasen der Trächtigkeit und was ist wichtig?
Die Tragezeit bei Pferden wird in 3 Phasen eingeteilt und beträgt durchschnittlich ca. 11 Monate, wobei sie zwischen 320 und 360 Tagen variieren kann. Man geht davon aus, dass es verschiedenste individuelle, aber auch äußere Faktoren wie Temperatur, Ruhe/Unruhe im Stall und Wetter gibt, welche bei einem geburtsreifen Fohlen die tatsächliche Tragedauer bestimmen.
Stuten haben auch die Fähigkeit die Geburt eine gewisse Zeit zurückzuhalten, wenn die äußeren Umstände nicht passen. Was genau die Geburt tatsächlich auslöst, ist nach wie vor nicht genau geklärt.
Die erste Phase der Trächtigkeit bei Pferden (0.-3. Monat)
Die Eizelle einer Stute bleibt in der Regel für etwa 8 bis maximal 12 Stunden befruchtungsfähig. Daher ist es entscheidend, dass die Besamung in dieser Zeit stattfindet. Durch regelmäßige Ultraschallkontrollen kann der Tierarzt den Zeitpunkt des Eisprungs jedoch gut abschätzen und die Besamung entsprechend einplanen. Beim Natursprung, der inzwischen jedoch nur noch vereinzelt durchgeführt wird, muss man sich hingegen auf die Natur und den Instinkt des Hengstes verlassen.
Nach erfolgreicher Befruchtung wandert die befruchtete Eizelle innerhalb von 5 bis 6 Tagen durch den Eileiter zur Gebärmutter und nistet sich in der Gebärmutterschleimhaut nach ca. 36 Tagen ein. Ab dem 16. Tag kann man bereits das Fruchtsäckchen erkennen, welches dann etwa die Größe eines Hühnereis hat und bis zum 3. Monat auf die Größe eines Brotleibes anwächst.
Besonders in den ersten 30 Tagen besteht die Möglichkeit eines Frühaborts, weshalb eine zweite Ultraschalluntersuchung ca. 42 Tagen nach der Besamung empfohlen wird. Hier sollte auch eine eventuelle Zwillingsträchtigkeit erkannt werden.
Zwillingsträchtigkeiten kommen bei Pferden sehr selten vor (1-2% aller Trächtigkeiten). Sie sind beim Pferd ein hohes gesundheitliches Risiko, sowohl für die Stute, als auch für die Fohlen. In den meisten Fällen kommt es zu einem Abort beider Embryonen. Dies liegt daran, dass Stuten nur eine Plazenta ausbilden, wodurch kaum zwei Fohlen ernährt werden können.
Sollten doch zwei Fohlen geboren werden, ist eines meist viel kleiner, lebensschwach und sehr anfällig für Krankheiten. Aus diesem Grund wird bei Zwillingsträchtigkeiten in der Regel ein Embryo durch den Tierarzt entfernt, um dem zweiten eine deutlich größere Entwicklungs- und Lebenschance zu bieten.
Um die Einnistung des Embryos zu unterstützen, sollte deine Stute in den ersten 30 Tagen möglichst wenig Stress, viel frische Luft und freie Bewegung, im Idealfall auf der Weide, haben. Die Haltung, Fütterung und das Management sollten so konstant wie möglich sein. Achte vor allem bei der Fütterung darauf, dass es keine Umstellung mehr gibt. Wichtig ist eine ausreichende Versorgung mit hochwertigen Mineralien, Spurenelementen und Vitaminen.
Vermeide anstrengende sportliche Leistungen, wie lange Transporte oder sonstige Stressfaktoren. Im Idealfall ist deine Stute bereits vor der Trächtigkeit abtrainiert und in eine konstante Herde aus Zuchtstuten integriert.
Die mittlere Phase der Trächtigkeit bei Pferden (4.-7. Monat)
Sofern bei den vorangegangenen Ultraschalluntersuchungen keine Probleme festgestellt wurden und deine Stute gesund ist, sind keine weiteren Untersuchungen geplant. Hier geht man davon aus, dass sich der Embryo normal weiterentwickelt.
Ab dem 4. Monat tritt das "Ballstadium" ein, in dem erste Bewegungen beobachtet werden können. Zwischen dem 5. und 8. Monat senkt sich die Gebärmutter unter die Baucheingeweide und der Embryo wächst in der Plazenta weiter heran.
In der 2. Phase der Trächtigkeit sind in der Regel keine großen Änderungen in Haltung und Fütterung nötig. Deine Stute sollte sich idealerweise mehrere Stunden am Tag auf der Weide in einer konstanten Herde gleichmäßig bewegen können und die Möglichkeit haben, sich zurückzuziehen.
Wenn du überlegst, dein Pferd zur Geburt des Fohlens in einen anderen Stall zu stellen, ist jetzt die Möglichkeit dazu, falls es nicht schon vor Beginn der Trächtigkeit zu einem Stallwechsel kam. Im letzten Drittel würde das zu viel Stress bedeuten und kann zu Problemen führen.
Leichte Bewegung unter dem Sattel ist möglich, solange der Bauch deines Pferdes nicht zu groß wird und es für deine Stute angenehm ist. Sobald du merkst, dass sich deine Stute beim Reiten nicht mehr wohl fühlt, solltest du sofort mit dem Reiten aufhören.
Die letzte Phase der Trächtigkeit bei Pferden (8.-11. Monat)
Deine Stute wird spätestens jetzt einen Fohlenbauch bekommen und sich auch im Bereich der Kruppe verändern. Die Bänder dehnen sich hier langsam und bereiten den Geburtskanal auf die bevorstehenden Ereignisse vor. Kurz vor der Geburt dreht sich das Fohlen um die Längsachse, mit dem Kopf zwischen den Vorderbeinen, die zum Geburtskanal hinzeigen.
Das ungeborene Fohlen wächst während des letzten Trächtigkeitsdrittels bei einem Warmblutpferd von ca. 7 kg am 200. Tag auf etwa 50 kg bei der Geburt heran. Es wächst also 7-mal so viel wie in den ersten 200 Tagen, was eine enorme Leistung für das Fohlen, aber auch für deine Stute ist.
Dementsprechend benötigt deine Stute nun auch mehr Nährstoffe, um die Entwicklung des Fohlens optimal unterstützen zu können und gleichzeitig genügend Reserven für die Geburt und die Laktation zu haben.
Deine Stute wird sich wahrscheinlich mit zunehmender Trächtigkeitsdauer schwerfälliger bewegen und auch langsamer werden. Achte deshalb in der Haltung darauf, dass es genügend Rückzugsmöglichkeiten gibt und deine Stute möglichst wenig Stress hat. Drei bis vier Wochen vor dem Abfohlen werden die Stuten meist in sogenannte Abfohlboxen aufgestallt. So kann sich das Immunsystem deiner Stute an die Umgebung der Box gewöhnen und entsprechende Antikörper bilden, die sie dann ihrem Fohlen weitergeben kann.
Probleme vor und während der Trächtigkeit bei Pferden
Bereits vor der Trächtigkeit kann es einige Probleme geben, warum deine Stute nicht tragend wird. Erfahre mehr zu diesem Thema in unseren Ratgeber „Stute wird nicht tragend“.
Auch während der Trächtigkeit besteht in jeder Phase das Risiko von Störungen und einem Abbruch der Schwangerschaft. Jedoch ist im ersten Drittel die Wahrscheinlichkeit am Größten. Tritt eine Resorption des Embryos innerhalb der ersten 42 Tage auf, zerfällt die Frucht und wird im Blutkreislauf abgebaut. Deshalb ist eine Trächtigkeitsuntersuchung nach dem 42 Tag wichtig. Eventuell kann sogar noch ein neuer Besamungsversuch erfolgen.
Nach dem 42. Trächtigkeitstag spricht man bei der frühzeitigen Beendigung der Trächtigkeit von einem Abort. In diesem Fall wird die unreife und nicht lebensfähige Frucht abgestoßen und „tot geboren“.
Ursachen für einen Abort können infektiös (Viren, Bakterien, Pilze oder Parasiten) oder nicht infektiös (Nabelschnurverdrehungen, Mangelernährung, Gebärmutterschleimhautveränderungen, Plazentafunktionsstörungen oder Stress) sein. Bei frühgeborenen Fohlen kommt es auf das entsprechende Stadium der Schwangerschaft an, inwieweit das Fohlen eine wirkliche Überlebenschance hat.
Fütterung der trächtigen Stute
Die richtige Haltung und Fütterung während der Trächtigkeit sind entscheidend für die Gesundheit und Entwicklung des Fohlens. Bevor deine Stute besamt wird, überprüfe ihren Gesundheitszustand und lasse eine Tupferprobe nehmen.
Ebenso ist es sinnvoll, das Gewicht und den Body Condition Score zu bestimmen und die Fütterung zu kontrollieren. So können Komplikationen während der Trächtigkeit vermieden werden und deine Stute in einem optimalen Zustand in die Trächtigkeit und Laktation gehen.
Achte bei der Fütterung auf hochwertiges, hygienisch einwandfreies Raufutter mit Energie- und Eiweißwerten im mittleren bis oberen Bereich, ein gut verfügbares Mineralfutter und bei Bedarf ein leicht verdauliches Kraftfutter.
Wie bereits erwähnt ist eine Anpassung der Fütterung erst im letzten Trächtigkeitsdrittel nötig, da der Energiebedarf zu diesem Zeitpunkt um ca. 25%, der Eiweißbedarf sogar um ca. 40% erhöht ist. Auch der Bedarf an Mineralien, Vitaminen und vor allem Spurenelementen steigt deutlich an.
Um eine optimale Entwicklung des Fohlens zu gewährleisten, stelle deine Stute rechtzeitig auf ein qualitativ hochwertiges Stutenzuchtfutter mit angepasster Vitamin- und Mineralstoffzusammensetzung um. Besonderes Augenmerk gilt insbesondere der leichten Verdaulichkeit der Nährstoffe sowie bedarfsgerechten Mengen an essentiellen Aminosäuren, Vitamin A, Calcium, Phosphor, Zink, Selen und Kupfer.
Achte bei der Umstellung der Fütterung unbedingt darauf, dass das neue Futter rechtzeitig und langsam, über mindestens 6 Wochen, eingeführt und nach und nach größere Mengen mit dem bisherigen Futter gemischt werden. So vermeidest du Stress bei der Futterumstellung. Deine Stute und das ungeborene Fohlen können sich langsam auf das neue, reichhaltigere Futter einstellen.
Mehr Tipps findest du in unserem Ratgeber „Fütterung der tragenden Stute“.
Vorbereitung der trächtigen Stute auf das Abfohlen
Wenn die Fohlengeburt ansteht und es auf die Zielgerade zugeht, solltest du einige wichtige Punkte beachten:
Vermeide bei deiner trächtigen Stute Stress und übermäßige körperliche Anstrengung, da dies eine Frühgeburt auslösen könnte.
Stelle sicher, dass der Impfschutz deiner Stute ausreichend ist, insbesondere die Tetanusimpfung sollte überprüft werden.
Verabreiche deiner Stute in Absprache mit deinem Tierarzt etwa 7 Tage vor der Geburt eine Wurmkur, um einen möglichen Parasitenbefall des Fohlens zu vermeiden.
Bereite rechtzeitig eine Abfohlbox für deine Stute vor und gewöhne sie bereits etwa 4 Wochen vorher daran. Reinige die Abfohlbox vor der Geburt gründlich und streue diese mit ausreichend frischem Stroh ein.
Lasse gegebenenfalls die Hufeisen deines Pferdes entfernen, um Verletzungen während der Geburt zu vermeiden.
Halte eine Liste mit allen wichtigen To-Dos vor der Geburt bereit und installiere ein entsprechendes Überwachungssystem, um bei Bedarf bei der Geburt unterstützen oder rechtzeitig den Tierarzt informieren zu können.
Wenn du dir unsicher bist, lasse dich von deinem Tierarzt beraten oder stelle deine Stute rechtzeitig in einen auf Zuchtstuten spezialisierten Stall.
Sollte die Geburt anstehen, kannst du deiner Stute auch Mash anbieten. Das ist leichter zu verdauen und der Verdauungstrakt ist nicht so voll.
Anzeichen für die bevorstehende Fohlengeburt
Da die Tragzeit bei Stuten variieren kann (zwischen 320 und 360 Tagen), ist die Bestimmung des genauen Geburtstermins schwierig. Achte daher bei deinem trächtigen Pferd auf einige spezifische Anzeichen, die auf die bevorstehende Fohlengeburt hindeuten.
Vor dem Einsetzen der Geburt treten einige deutliche Veränderungen am Körper deiner Stute auf. Dazu gehört auch die Bildung von Ödemen am Unterbauch, im Bereich des Euters und an den Hintergliedmaßen. Auch eine geschwollene Scham und eine erweiterte Schamspalte sowie Harztropfen am Euter gehören zu den Geburtsanzeichen. Kurz vor der Geburt kann eine geringe Menge Schleim abfließen. Bei vielen Stuten beginnt mit dem Einsetzen der Wehen auch der Milchfluss.
Zusätzlich zu diesen körperlichen Veränderungen zeigen Stuten ein bis vier Stunden vor der Geburt oft Anzeichen von Unruhe wie Umherlaufen, Nervosität und Scharren, was von den einsetzenden Wehen ausgelöst wird. Ein weiteres deutliches Signal ist das Drehen des Halses zum Bauch. Wenn dann das Anheben des Schweifs für mehrere Minuten, starkes Schwitzen, Kotabsatz und häufiges Aufstehen und Hinlegen einsetzen, sind die Wehen im vollen Gange und die Geburt steht unmittelbar bevor. Zu diesem Zeitpunkt benötigt deine Stute vor allem Ruhe und eine kontinuierliche Überwachung aus der Distanz.
Die eigentliche Fohlengeburt, die sogenannte Austreibungsphase, dauert im Durchschnitt etwa 30 Minuten, obwohl einige Stuten bis zu 60 Minuten benötigen können. Im Anschluss leckt die Stute das Fohlen trocken, das Fohlen versucht aufzustehen und trinkt das erste Mal. Innerhalb der ersten Stunde sollte auch die Nachgeburt der Stute abgegangen sein. Bewahre die Nachgeburt bis zum Eintreffen des Tierarztes auf, so dass dieser sie kontrollieren kann.
Die Fohlengeburt ist gut gelaufen? Stute und Fohlen sind wohlauf? Herzlichen Glückwunsch! Jetzt ist es wichtig, auch dem Fohlen einen guten Start ins Leben zu bieten. Erfahre mehr dazu in unserem Ratgeber „Fütterung von Fohlen und Absetzern“.