Wenn der Frühling vor der Tür steht, die Temperaturen wärmer werden und das Gras wieder zu wachsen beginnt, ist genau der richtige Zeitpunkt, um die Weiden für die Pferde vorzubereiten.
Damit die Weide den Pferden auch über die gesamte Weidesaison nachhaltig als Futter- und Bewegungsfläche dienen kann, ist ein sorgfältiges Weidemanagement besonders wichtig.
Darum sollten Pferde auf die Weide
Wusstest du, dass dein Pferd unter den Weidetieren den größten Bewegungsdrang hat? Es ist ein Flucht- und Lauftier und nutzt somit den Weidegang nicht ausschließlich zur Futtersuche, sondern auch zur Fortbewegung, für Sozialkontakte und zum Spielen. Ein Pferd kann pro Tag 15 bis 20 km auf der Weide zurücklegen. Zum Vergleich: eine Kuh kommt pro Tag auf 2 bis 3 km.
Pferde müssen täglich die Möglichkeit haben, sich frei zu bewegen. Vor allem von Frühjahr bis Herbst bietet sich hier die Weide optimal an. Die konstante Fortbewegung beim Fressen und der soziale Aspekt der Weidehaltung sind für eine dauerhafte physische und psychische Gesunderhaltung der Pferde unerlässlich.
Die optimale Pferdeweide
Das Flächenangebot für Pferdeweiden ist begrenzt. Weide- und Grünland stehen in erster Linie für die Futtergewinnung für Kühe und Rinder zur Verfügung, da diese Teile die menschliche Ernährung sichern.
Pferde werden deshalb meist auf kleineren Weideflächen gehalten, die für Nutztiere wenig attraktiv sind, z.B. aufgrund der Bodenqualität. Auch die Besatzdichte ist bei Pferden oft zu hoch. Laut der Leitlinien zur Beurteilung von Pferdehaltungen unter Tierschutzgesichtspunkten vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) soll ein Auslauf für zwei Pferde mindestens 150 qm haben. Für jedes weitere Pferd braucht es zusätzlich 40 qm.
Dieses Mindestmaß erlaubt aber nur bedingt eine freie Bewegung in allen 3 Grundgangarten und kann kaum als Nahrungsgrundlage dienen. Um dies sicherzustellen solltest du besser von einem Hektar je Pferd ausgehen. Natürlich ist das nicht immer realisierbar. Wichtig ist dann, dass du auch während der Weidesaison auf zusätzliche Bewegung und entsprechende Fütterung achtest und gegebenenfalls sowohl Rau- als auch Kraftfutter ergänzt.
Gerade bei begrenztem Platzangebot ist die Pflege und das Management der Weiden essentiell. Pferdeweiden zeichnen sich demnach durch eine optimale Kombination aus strukturreichen Raygräsern, Rotschwengel, Wiesenrispengras und Timothee Gras aus. Gut bewirtschaftete Pferdeweiden enthalten zudem viele verschiedene Kräuter. Dieser Weidetyp ist energieärmer und speziell auf den Nährstoffbedarf deines Pferdes angepasst.
Neben der Saat einer speziell auf Pferde zugeschnittenen Grasmischung sollten Pferdeweiden regelmäßig gemulcht und gedüngt werden. Die Nutzung einer Umtriebsbeweidung sorgt dafür, dass der Pflanzenbestand geschützt wird, geben den Flächen Zeit zur Regeneration und legen so die Basis für ein reichhaltiges Nährstoffangebot.
Welche Herausforderungen müssen Pferdeweiden standhalten?
Pferdeweiden sind sowohl Futterquellen als auch Bewegungsfläche, wodurch sie auch einer starken Trittbelastung ausgesetzt sind. Vor allem bei sehr lauffreudigen und temperamentvollen Pferden, die das Rennen, Stoppen und Wenden lieben, ist die Schädigung der Grasnarbe besonders groß.
Darüber hinaus muss das Gras der besonderen Beweidung durch Pferde standhalten, weil sie das Gras sehr kurz abweiden. Kühe nehmen das Gras nur mit der Zunge auf.
Pferde hingegen fressen das Gras millimeterweise mit ihren Zähnen ab. Oftmals fressen Pferde dabei den sogenannten Wachstumspunkt ab, aus dem die Blätter und Stängel wachsen. Wenn jedoch der Wachstumspunkt abgefressen wird, kommt das Graswachstum nur schwerlich wieder in Gang.
Das optimale Management einer Pferdeweide: Nutzung und Pflege
Auch wenn Standort und Größe einer Weide nicht immer optimal sind, kannst du dennoch mit der richtigen Pflege das Beste herausholen.
Sorge für eine intakte und geschlossene Grasnarbe
Eine geschlossene Grasnarbe ist das A und O einer gepflegten und gesunden Weide. Durch gezieltes Management, d.h. durch regelmäßiges Nachsähen, Düngen, Abschleppen, Striegeln, Walzen und Mulchen der Weiden ist es möglich, die Grasnarbe und den Boden zu schützen und zu unterstützen.
Im Frühjahr beginnst du mit dem Abschleppen der Weiden zum Einebnen von Trittschäden und dem Striegeln zur Belüftung des Bodens. Anschließend kann gesät und gedüngt werden. Im Idealfall walzt du die Weide hinterher.
Während der Saison kann die Weide bei größeren Trittspuren oder Löchern regelmäßig abgeschleppt und zur Förderung des Wachstums gemulcht werden. Auch die Regeneration von Weideflächen sorgt für eine intakte Grasnarbe.
Sorge für eine saubere Weide
Zum guten Weidemanagement gehört auch das regelmäßige Abäppeln. Die Reinhaltung der Weide sorgt dafür, dass weniger Geilstellen entstehen und das Risiko von Wurmbefall beim Pferd reduziert wird.
Wechsle die Weideflächen und Mähe die abgeweideten Flächen aus
Um eine nahrhafte und widerstandsfähige Pferdeweide zu erhalten, ist es ratsam, sie nicht bis auf die Grasnarbe abweiden zu lassen. Wechsle die Weideflächen regelmäßig und lasse sowohl Gras als auch Boden Zeit zur Regeneration.
Nach dem Wechsel der Fläche sollte die abgegraste Weide gemäht bzw. gemulcht werden. Dies sorgt für ein gleichmäßiges Kürzen der Weide, wodurch das Wachstum des Grases gefördert wird und unerwünschte Beikräuter unterdrückt werden können.
Manchmal ist eine Neusaat der Pferdeweide erforderlich
Versuche deine Weide alle 10 Jahre neu einzusäen. Beim neuen Einsäen wird die Grasfläche umgepflügt und meist nach einer (Wiederherstellungs-)Düngung neu eingesät. Vor allem, wenn die Gräserzusammensetzung nicht mehr optimal ist, sich mehr und mehr unerwünschte Pflanzen auf der Fläche verbreiten oder der Graswuchs unzureichend wird, ist dies eine hervorragende Möglichkeit, die Weide aufzuwerten. Sind nur kleine Stellen betroffen, hilft meist auch eine Nachsaat, um die Weide zu pflegen.
Für Pferdeweiden benötigst du starke Grassorten mit viel Struktur, wie z.B. Pavo Grassamen, die dem Beweiden durch Pferde standhalten können und für eine dichte Grasnarbe sorgen. Pavo Grassamen haben einen niedrigen Wachstumspunkt und sind somit widerstandsfähiger gegen das kurze Abweiden. Es hat einen niedrigen Fruktan-Index und enthält außerdem spezielle Kräuter, die die Gesundheit deines Pferdes und den Geschmack des Grases verbessern.
Tipp: Der beste Zeitpunkt für das Ein- oder Durchsäen von Grasnarben ist im März/April oder zwischen Mitte August und Mitte Oktober. Für das Einsäen benötigst du 45-60 kg/ha, zum Nachsäen reichen 30 kg/ha.
Wichtig für die Erhaltung der Qualität: die Düngung der Pferdeweide
Dem Düngen von Pferdeweiden wird im Allgemeinen nicht viel Beachtung geschenkt. Um aber langfristig gerade bei „schwierigen“ oder kleinen Weideflächen eine gute Grasqualität erhalten zu können, sollte die Pferdeweiden-Düngung ein fester Bestand des Weidemanagements sein. Diese sollte jedoch nur nach analysierter Bodenprobe erfolgen, denn „Düngen nach Gefühl“ schadet am Ende mehr als es tatsächlich nutzt. Durch Überprüfung des Düngegrades kann dann ein Düngeplan erstellt werden, der speziell auf den Bedarf deiner Pferdeweide abgestimmt wird.
Genauso wie eine Überdüngung ist der Verzicht auf eine Düngung ebenfalls nicht anzuraten. Dies erzeugt langfristig keine „natürlichen“ Weideflächen für Pferde, sondern nur ungepflegten Unkrautwuchs mit für die Fütterung von Pferden nicht geeigneten Pflanzen.
Was sollte bei der Düngung der Pferdeweide beachtet werden?
Dem Düngen von Pferdeweiden wird im Allgemeinen nicht viel Beachtung geschenkt. Bei vielen Pferdehaltern ist es sogar verpönt, weil irrtümlich davon ausgegangen wird, dass es Stoffwechselerkrankungen fördert. Um aber langfristig eine gute Grasqualität, eine geschlossene Grasnarbe und einen gesunden, widerstandsfähigen Boden erhalten zu können, sollte die Pferdeweiden-Düngung ein fester Bestand des Weidemanagements sein.
Die Dünung sollte kurz vor Beginn der Vegetationsperiode im März bis April erfolgen. Optimalerweise wird ein Düngeplan nach einer analysierten Bodenprobe erstellt, der speziell auf den Bedarf deiner Pferdeweide abgestimmt wird. Eine Düngung „nach Gefühl“ ist nicht nur ökonomisch wenig sinnvoll, es kann auch nachhaltig den Boden, das Ökosystem der Weide und das Grundwasser schädigen.
Genauso verhält es sich mit dem Verzicht auf eine Düngung. Dies erzeugt langfristig keine „natürlich“ gesunde Weidefläche für Pferde, sondern nur ungepflegten Unkrautwuchs mit Pflanzen, die für Pferde ungeeignet sind.
Was solltest du bei der Düngung der Pferdeweide beachtet werden?
Nutze auch Jauche als Düngemittel
Tierischer Mist (Jauche) hat außerordentlich gute Düngewerte und kann durchaus auf Pferdeweiden eingesetzt werden. Der Vorteil von tierischem Mist ist, dass die Düngestoffe verteilt über die Weidesaison freigesetzt werden. Nach Möglichkeit sollte bevorzugt Rinderjauche eingesetzt werden.
Alternativ ist auch Schweinejauche verwendbar. Die meisten Lohnunternehmer fahren 10-20 m3/ha aus. Im Allgemeinen ist das für eine Pferdeweide sehr gut und sorgt für eine Basisversorgung der Fläche.
Nutze Kunstdünger speziell für Pferdeweiden
Kunstdünger beinhaltet meist die drei Elemente Stickstoff (N), Phosphat (P) und Kalium (K), weshalb er auch N-P-K-Dünger genannt wird. Der Stickstoff ist so gebunden, dass er nach Ausbringung innerhalb weniger Tage freigesetzt wird. Das Gras erhält dadurch einen enormen Wachstumsschub. Dies ist vor allem für Flächen interessant, die intensiv zur Futtergewinnung (Silage, Heulage, Heu) genutzt werden.
Auf Pferdeweiden ist es hingegen viel sinnvoller, wenn die Nährstoffe über längere Zeit freigesetzt werden, wodurch das Gras längerfristig Nährstoffe zum Wachsen zur Verfügung hat. Seit einigen Jahren gibt es daher auch Kunstdünger ganz speziell nur für Pferdeweiden, wie z.B. Pavo FieldCare. Dieser enthält eine besondere Stickstoffverbindung, die sich langsam (über 2 bis 3 Monate) freisetzt.
Das Gras wächst hierdurch sehr gleichmäßig und ohne den unerwünschten Wachstumsschub. Außerdem enthält Pavo FieldCare auch Phosphat, Kalium, Magnesium, Schwefel und Natrium in einem speziell auf Pferdeweiden abgestimmtem Mengenverhältnis.
Achte beim Düngen von Weiden auf die Düngeverordnung und die Sperrfristen für Stickstoff- und Phosphordünung.
Stickstoff hat einen direkten Einfluss auf den Fruktangehalt im Gras. Sind die Weiden ausreichend gedüngt und die Pflanzen gut mit Stickstoff versorgt, können sie diesen für das Wachstum mit nutzen und lagern weniger Fruktane ein.
Phosphor ist besonders wichtig für das Wachstum der Wurzeln, wodurch die jungen Graspflanzen mehr Nährstoffe aus dem Boden entnehmen können. Unkräuter und unerwünschte Grassorten werden durch einen guten Phosphatgehalt zurückgedrängt. Daneben ist Phosphor für dein Pferd ein wichtiger Baustein für die Entwicklung des Knochengestells.
Magnesium ist ein essentieller Bestandteil für das Blattgrün. Da im Allgemeinen der Magnesiumgehalt im Boden eher niedrig ist, ist es für die Pflanze sehr aufwendig, die benötigte Menge im Blatt einzulagern. Für Pferde, die einen hohen Magnesiumbedarf haben, bedeutet dies, dass sie nicht genügend Magnesium über die Pflanzen aufnehmen können.
Zudem werden die Vorräte im Boden immer weniger, wenn nicht entsprechend gedüngt wird. Deshalb ist die Magnesiumgabe mittels eines Kunstdüngers auf einer Pferdeweide empfehlenswert.
Natrium fördert nicht das Graswachstum, macht das Gras aber besonders schmackhaft für Pferde. Außerdem haben Pferde im Sommer, wenn sie viel schwitzen, einen erhöhten Bedarf an Natrium (Salz). Durch die Ausgabe an Natrium auf den Weiden erhöhst du somit die Schmackhaftigkeit des Grases und führst deinem Pferd zusätzliches Salz zu.
Tipp: Auf einer Weide, die ebenfalls mit organischem Dünger (Jauche) gedüngt wird, benötigst du 200-250 kg/ha Pavo FieldCare. Ansonsten werden 300-400 kg/ha empfohlen.
Kalk streuen im Herbst
Auf den meisten untersuchten Pferdeweiden wurde festgestellt, dass der pH-Wert viel zu niedrig ist. Der Boden ist somit übersäuert. Dies liegt unter anderem an einer zu intensiven Nutzung ohne entsprechende Düngung, Umwelteinflüssen wie saurer Regen oder Gesteinsursprung des Bodens.
In einem zu sauren Boden ist es für eine Pflanze schwieriger, Nährstoffe aufzunehmen. Kalk hilft, den pH-Wert im Boden anzuheben, indem es als Base die sauren Bestandteile bindet und neutralisiert. Der beste Zeitpunkt hierfür ist der Herbst (September bis November). Durch das Streuen von Kalk im Herbst hat der Boden über den Winter Zeit zu regenerieren und seinen pH-Wert ins Gleichgewicht zu bringen.
Maßnahmen zur Pflege von ausgetrockneten Pferdeweiden
Kurzfristige Maßnahmen
Bei langen Dürrestrecken und anhaltender Hitze leiden auch Weideflächen extrem. Der ausgetrocknete Boden kann das Gras nicht mehr mit genügend Wasser versorgen. Das Gras vertrocknet, wird holzig und bietet deinem Pferd zudem nicht mehr genügend Nährstoffe.
Gerade in dieser Zeit ist es sehr wichtig, deinem Pferd neben der täglichen Mineralfuttergabe zusätzliches Raufutter anzubieten. Nur so kann dein Pferd genügend Rohfaser aufnehmen, was für eine gesunde Verdauung essentiell ist.
Neben Heu oder Heulage musst du gegebenenfalls auch Kraftfutter zufüttern, vor allem wenn dein Pferd Arbeit leistet oder zu dünn ist. Sorge bei Trockenheit und Hitze außerdem unbedingt für genügend Schattenplätze sowie ausreichend frischem Wasser auf der Weide und dem Paddock.
Bahnt sich eine längere Trockenperiode an, ist es empfehlenswert, deine Pferdeweide auch vor einer Überweidung zu schützen. Gerade wenn zu viele Pferde gemeinsam auf der Fläche stehen, kann dies der Grasnarbe schaden. Das Gras wird flächendeckend sehr kurz abgefressen, sodass die Gefahr besteht, dass dein Pferd nicht nur die Grashalme, sondern auch die Graswurzeln frisst. Stehen keine Umtriebsweiden zur Verfügung, kann die Reduktion der Weidezeit oder ein Sandauslauf mit Heuraufe eine zeitweise Alternative sein.
Ist deine Weide groß genug, kannst du Parzellen mit mobilen Weidezäunen oder ähnlichem abtrennen, um einzelne Stellen bewusst abgrasen zu lassen, so dass sich andere in der Zwischenzeit erholen können. Achte darauf, dass auch der abgetrennte Bereich groß genug für die jeweilige Pferdeanzahl ist.
Langfristige Maßnahmen
Hält die Trockenheit und die Hitze über einen sehr langen Zeitraum an, besteht die Gefahr, dass nicht nur die Graspflanzen, sondern auch deren Wurzeln austrocknen und absterben. Dies ist aber nicht immer der Fall. Graspflanzen fokussieren sich bei anhaltender Trockenheit hauptsächlich darauf, ihre Wurzeln am Leben zu erhalten. Selbst wenn deine Pferdeweide also oberhalb der Erde abgestorben scheint, ist es dennoch gut möglich, dass die Wurzeln völlig lebendig sind. Sind die Graswurzeln noch funktionsfähig, kann sich deine Weide bei ausreichender Bewässerung gut regenerieren.
Egal ob die Graspflanzen abgestorben sind oder nur geschädigt, in jedem Fall sollte die Weide im Herbst nachgesät werden, um auch im kommenden Jahr eine gute Futtergrundlage zu haben. Entscheide dich in diesem Fall aber unbedingt für Grassamen speziell für Pferdeweiden, um den besonderen Anspruch von Pferden gerecht zu werden.
Leider sind Giftpflanzen und unerwünschte Beikräuter viel resistenter gegen Hitze und Trockenheit als Kulturgras. Deshalb werden diese Pflanzen ihre Change nutzen und sich auf der Weide verbreiten. Kontrolliere deshalb deine Weide noch gründlicher, vor allem auf Giftpflanzen.
Tipp von unserem Raufutter-Analyselabor Eurofins Agro: Um herauszufinden, ob die Graswurzeln deiner trockenen Weide noch intakt sind, kannst du einfach ein Stück Graslandschaft inklusive Wurzeln von deiner Weide entnehmen und in einen Wassereimer legen, sodass die Wurzeln nach unten zeigen. Sind die Wurzeln noch voll funktionsfähig, erkennst du nach ca. 2 Tagen erste Veränderungen an den Wurzeln. So bekommst du ein klares Bild darüber, in welchem Zustand deine Pferdeweide wirklich ist.
Auch gut zu wissen: Sind Graswurzeln vollständig braun, ist dies oft ein Anzeichen dafür, dass sie abgestorben sind. Sind die Graswurzeln hingegen noch weiß, können sich die Pflanzen meist noch gut regenerieren.
Was du sonst noch beim Weidemanagement beachten solltest
Kontrolle und Pflege der Weideflächen
Vor allem im Frühjahr, aber auch während der Weidesaison müssen folgende Dinge kontrolliert und gegebenenfalls repariert werden.
- Einzäunung: Gerade bei der Einzäunung können nach dem Winter Reparaturen nötig sein. Spanne ggf. die Litze und Seile neu und überprüfe die Befestigungen an den Zaunpfählen. Morsche und kaputte Zaunpfähle müssen ausgetauscht werden. Ein defekter oder unzureichend befestigter Zaun kann im Ernstfall zu schweren Verletzungen und Unfällen führen.
- Stromführung: Überprüfe dein Weidezaungerät und die Stromführung auf der Weide. Schon kleine Grashalme oder Äste, die die Litze berühren, können für eine Stromableitung sorgen und somit die Einzäunung ineffektiv machen.
- Tränken/Wasserfässer: Bei wasserführenden Leitungen und Wasserfässern kann es über den Winter durch Frost zu Schäden kommen. Deshalb sollten vor dem Weideauftrieb die Tränken und Wasserfässer überprüft werden. Auch eine gründliche Reinigung ist wichtig, um Bakterien und Schimmelsporen zu beseitigen.
- Müll und andere Verletzungsquellen: Beseitige alles von der Weide, was in irgendeiner Weise für Pferde gefährlich sein kann. Müll, Sackbänder, Heunetze, Folien oder große Steine können schnell eine Verletzungsgefahr bergen. Auch Löcher und größere Unebenheiten in den Flächen sollten beseitigt werden.
- Pflanzenbestand: Hat die Weide den Sommer über durch Hitze oder Überweidung gelitten, sollte spätestens jetzt nachgesät werden. Giftpflanzen erkennst du meist erst etwas später im Jahr, jedoch kannst du auch schon im Frühjahr die Augen danach aufhalten.
Ist deine Weide nun vollständig vorbereitet, muss noch das Wetter mitspielen. Es sollte gerade zu Beginn der Weidezeit nicht zu nass auf den Flächen sein, um Trittschäden in der Grasnarbe zu vermeiden. Aber sobald die Weiden trocken sind und genügend Aufwuchs auf den Flächen steht, dürfen sich auch deine Pferde auf eine schöne und vor allem sichere Weidesaison freuen!