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Dr. Patricia Sitzenstock
5 November 2024 Lesezeit 10 Minuten

Hauterkrankungen bei Pferden: Ursachen, Symptome & Behandlung

Die Haut des Pferdes ist ein großes und wichtiges Organ, welches eine Vielzahl an Aufgaben übernimmt: Die Haut ist Aufprallschutz, Klimaanlage und Wärmedämmung. Sowohl im Winter als auch im Sommer wird die Haut so gut wie täglich beansprucht. Sie absorbiert die UV-Strahlung und speichert in ihren Depots Fett, um die kältesten Nächte zu überstehen.

Bei all diesen Aufgaben ist es kein Wunder, dass kaum eine Pferdehaut auf Dauer unversehrt bleibt. Zudem begünstigen einige Faktoren, dass die Haut zusätzlich mürbe wird, z.B. wenn Pferde immer eingedeckt werden und ihre Haut nie richtig „atmen“ kann oder die Ställe zu stark beheizt sind. Je mehr die Haut strapaziert wird, desto anfälliger ist sie für diverse Hautkrankheiten, wie Mauke oder Hautpilz.

1. Ekzeme bei Pferden

Ekzeme sind Hauterkrankungen, die durch eine Überreaktion des Organismus auf Umwelteinflüsse oder Unverträglichkeiten ausgelöst werden. Diese Art der Hauterkrankung wird in 2 verschiedene Arten unterteilt: Es gibt das Sommerekzem, welches in den wärmeren Monaten zwischen Frühjahr und Herbst auftritt sowie das Regenekzem, auch bekannt unter Dermatophilose, Regenräude oder Winterekzem, welches bevorzugt in der feuchteren Jahreszeit zwischen Herbst bis Frühjahr vorkommt.

Ekzeme treten bei jeglichen Pferderassen auf. Pferde, die eine empfindliche oder bereits vorgeschädigte Haut haben, sind für Ekzeme besonders anfällig. Dennoch gibt es einige Regionen, in denen Pferde öfter Symptome zeigen. Am Niederrhein gibt es beispielsweise viele stehende Gewässer, in denen sich Mückenlarven wohlfühlen. Die Stechmücken vermehren sich in einem feuchtwarmen Klima und können dann ein Sommerekzem bei Pferden auslösen. An der Nordsee wiederrum zeigen Pferde kaum Symptome. In nass-kalten Regionen oder Moorlandschaften leiden Pferde vermehrt an einem Regenekzem.

Ursachen von Sommer- und Regenekzemen bei Pferden

Die typische Ursache eines Sommerekzems ist eine allergische Reaktion auf den Stich einer Stechmücke. Wenn Mücken stechen, sondern sie ein spezielles Sekret ab. Dieses enthält Eiweißbausteine, auf die Pferde allergisch reagieren können. Dann bildet sich ein Sommerekzem auf der Haut des Pferdes. Das Sommerekzem ist nicht ansteckend.

Ein Regenekzem hat einen bakteriellen Ursprung. Das Bakterium Dermatophilus congolensis bildet sich vermehrt in einer nasskalten Umgebung. Durch Risse in der Haut des Pferdes oder durch eingeweichte, empfindliche Hautstellen nistet sich das Bakterium in die Hautschichten des Pferdes ein. Dort vermehrt es sich unter Luftabschluss, so dass sich Ekzeme auf der Haut des Pferdes bilden. Das Regenekzem kann an Pferde übertragen werden, die ein geschwächtes Immunsystem haben. Bei gesunden Pferden besteht keine Ansteckungsgefahr.

Symptome von Sommer- und Regenekzemen bei Pferden

Ein Sommerekzem äußert sich durch einen sehr starken Juckreiz. Betroffene Pferde schubbeln sich an diesen Stellen besonders intensiv. Kahle oder wunde Stellen sind die Folge, die Hautschutzbarriere wird gestört und entzündet sich.

Weitere typische Symptome von Sommerekzem:

  • Hautausschlag und/oder Pusteln an Hals, Mähne, Kruppe und Schweifansatz
  • Vermehrtes Scheuern und Schubbeln
  • Verkrustungen und Schuppenbildungen
  • Offene und blutige Stellen, oft ohne Fell
  • Nässende Wunden
  • Sekundärinfektionen, ausgelöst durch offene und verkrustete Wunden

Bei einem Regenekzem ist ein Juckreiz eher selten. Stattdessen haben Pferde an den betroffenen Stellen Schmerzen und möchten dort nicht angefasst werden. Ein Regenekzem tritt häufig an Beinen, Rücken, Hals und Kruppe auf.

Weitere typische Symptome von Regenekzem:

  • Pustelbildung an den betroffenen Stellen
  • Verkrustung der Pusteln
  • Geschwollene, verhärtete und gerötete Hautstellen
  • Kahle Stellen
  • Hitzebildung an betroffener Hautpartie
  • Berührungsempfindlichkeit
  • Fieber

Behandlung von Sommer- und Regenekzemen bei Pferden

Verständige bei den ersten Anzeichen auf Sommer- oder Regenekzem deinen Tierarzt und beginne sofort mit der Behandlung.

Behandlung von Sommerekzem:

  • Linderung des Juckreizes mit Shampoos und Cremes, z.B. Zinksalbe.
  • Nutze widerstandsfähige und atmungsaktive Ekzemerdecken mit dichten Nähten.
  • Sprühe die freien Körperstellen deines Pferdes mit natürlichen Anti-Mückenmitteln ein.
  • Schicke dein Pferd nicht früh morgens oder abends bei Sonnenuntergang auf die Weide, denn zu dieser Zeit sind Mücken vorwiegend aktiv.
  • Die Weide sollte nicht neben Gewässern liegen.
  • Entferne feuchte Misthaufen, in denen Mücken ihre Larven ablegen können.
  • Überprüfe die Stärke-, Zucker- sowie Eiweißzufuhr deines Pferdes, denn Ekzemerpferde dürfen nicht zu viel Energie bekommen.
  • Ergänzungen von Selen, Eisen, Kupfer und Zink kurbeln den Stoffwechsel an und stärken gleichzeitig das Immunsystem.

Weitere Tipps zur Fütterung bei einem Sommerekzem findest du in unserem Ratgeber.

Behandlung von Regenekzem:

  • Die Behandlung kann bis zu 6 Wochen Zeit in Anspruch nehmen.
  • Desinfiziere die Putzsachen und Decken deines Pferdes, lege dazu das Putzzeug z.B. bis zu 24 Stunden lang in Essigwasser ein.
  • Sei bei der Behandlung hygienisch und nutze am besten Einweghandschuhe.
  • Weiche die betroffenen Hautstellen mit einer warmen Seifenlauge aus Kernseife und Wasser ein und befreie die betroffenen Hautstellen sehr vorsichtig von den Krusten.
  • Für eine gute Heilung benötigen die Wunden genügend Luft und eine trockene Umgebung.
  • Verständige den Tierarzt, wenn die Wunden schwer oder gar nicht verheilen.
  • Halte dein Pferd auch in den Wintermonaten mit z.B. gut absorbierenden Abschwitzdecken nach anstrengenden Trainingseinheiten trocken oder trockne es unter dem Solarium.

2. Mauke bei Pferden

Mauke ist eine häufige und sehr gefürchtete Hauterkrankung bei Pferden. Die ansteckende Hautinfektion hat einen bakteriellen Ursprung und befällt den Fesselbereich, kann sich aber auf das gesamte Bein des Pferdes ausbreiten. Mauke tritt in der kalten und nassen Jahreszeit verstärkt auf.

Mauke kann jede Pferderasse treffen. Wenn dein Pferd im Frühjahr oder Herbst sein Fell wechselt, der Stoffwechsel auf Hochtouren läuft und die Immunabwehr geschwächt ist, tritt die Infektion verstärkt auf. Bei Pferden mit langem Behang an den Beinen ist das Risiko größer, da dieser schneller verschmutzt und einen guten Nährboden für Bakterien bietet. Auch Pferde mit nicht pigmentierten (hellen) Beinen sind etwas anfälliger für Mauke.

Ursachen von Mauke bei Pferden

In den Herbst- und Wintermonaten bleibt die Einstreu in der Box deines Pferdes länger feucht. Es bildet sich eine ammoniakhaltige Lauge, welche die Haut des Pferdes angreift. Dies fördert außerdem das Wachstum von Bakterien, Parasiten und anderen Schädlingen auf der Haut. Daraufhin kann Mauke im Fesselbereich entstehen.

Wenn dein Pferd auf einem trockenen und sauberen Boden steht und trotzdem Mauke entsteht, kann ein geschwächtes Immunsystem die Ursache für die Infektion sein. Stresssituationen wie z.B. ein Stallwechsel oder eine falsche Fütterung belasten ebenfalls das Immunsystem. Vor allem ein Zinkmangel begünstigt die Entstehung von Mauke bei Pferden.

Symptome von Mauke bei Pferden

Eine Mauke erkennst du bereits im Frühstadium an Hautrötungen im Fesselbereich. Oft tritt dieses erste Symptom mit kahlen, krustigen Stellen auf und der betroffene Fesselbereich wirkt geschwollen. Nimmt die Schwellung zu, leidet dein Pferd an Schmerzen, die unter Umständen zu Lahmheiten führen können.

Weitere typische Symptome von Mauke:

  • Wunde Hautstellen am Fesselbereich und an den Beinen
  • Starker Juckreiz
  • Bläschenbildung
  • Nässende Ekzeme
  • Schorfbildung an den betroffenen Hautstellen

Behandlung von Mauke bei Pferden

Bei einer fehlenden Behandlung kann die Mauke chronisch werden. Es ist enorm wichtig, deinen Tierarzt schon bei den ersten Anzeichen zu informieren. Je nach Schwere der Mauke kann auch eine Antibiotikabehandlung nötig werden. Nutze Pflegemittel sowie Putzzeug ausschließlich für das betroffene Pferd und reinige alles im Anschluss sehr gründlich.

Behandlung von Mauke:

  • Sorge bei den ersten Mauke-Symptomen für saubere und vor allem trockene Haltungsbedingungen, denn Schmutz fördert Mauke.
  • Halte den Fesselbereich deines Pferdes so trocken wie möglich, bis die Entzündung vollständig verheilt ist.
  • Miste die Box mehrmals täglich, um Feuchtigkeit und Schmutz zu vermeiden.
  • Hygiene und Sauberkeit sind bei Mauke sehr wichtig, aber übertriebene Reinlichkeit reizt die Haut deines Pferdes zusätzlich – sei deswegen nicht zu eifrig.
  • Wenn dein Pferd einen starken Fesselbehang besitzt, ist es sinnvoll diesen mit einer Schere vorsichtig zu stutzen.
  • Stärke als zusätzliche Vorbeugungsmaßnahme die Immunabwehr deines Pferdes mit Vitaminboostern.

Weitere Informationen über die optimale Fütterung bei Mauke findest du in unserem Ratgeber „Pferdefutter bei Mauke“.

3. Nesselfieber bei Pferden 

Nesselfieber ist eine der häufigsten Hautkrankheiten bei Pferden, welche auch unter dem Namen „Urticaria“ bekannt ist. Bestimmte Reize sorgen hier für die Bildung von Quaddeln auf der Pferdehaut. Der Verlauf des Nesselfiebers hängt oft besonders vom Auslöser der Krankheit ab. Für die richtige Behandlung spielt vor allem die Ursachenforschung eine große Rolle. Beim Nesselfieber handelt es sich um keine ansteckende Krankheit. 

Ursachen von Nesselfieber bei Pferden 

Die Ursachen von Nesselfieber sind sehr vielfältig, da sie als eine Reaktion des Immunsystem gelten. Generell wird Nesselfieber durch einen bestimmten Reiz ausgelöst. Mögliche Reize sind z.B.:

  • Insektenstiche
  • Schimmelpilzsporen
  • Chemikalien
  • Pollen
  • Zusatzstoffe
  • Giftige Stoffe, wie z.B. auch Giftpflanzen
  • Bestehende Infektionen
  • Etc.

Symptome von Nesselfieber bei Pferden 

Nesselfieber ist beim Pferd zwar sichtbar, jedoch bleibt die Haut an der Oberfläche unverletzt. Die Quaddeln auf der Pferdehaut sind rund, mit Flüssigkeit gefüllt und treten vor allem im Bereich des Halses, an den Schultern und dem Brustbereich auf. In manchen Fällen kommt es zur Bildung von Nesselstreifen, deren Quaddeln parallel zueinander verlaufen. In den der Regel leiden Pferde mit Nesselfieber nicht unter Juckreiz oder Schmerzen. Ist die Krankheit stärker ausgeprägt, können jedoch Fieber und Juckreiz auftreten.  

Behandlung von Nesselfieber bei Pferden 

Die unschönen Quaddeln verschwinden oftmals ganz von alleine wieder. Bemerkst du, dass diese über einen längeren Zeitraum nicht abklingen, kann dein Tierarzt mit bestimmten Cortisonpräparaten behilflich sein. Außerdem kannst du dein Pferd mit kaltem Wasser abduschen, um seine Symptome etwas zu lindern. Beachte hier allerdings, dass die Wassertemperatur nicht zu kalt ist.

Verständige deinen Tierarzt in jedem Fall, wenn dein Pferd am Kopf-, bzw. Halsbereich unter Quaddeln leidet. In diesem Fall kann eine Cortisoninjektion notwendig sein, um lebensbedrohliche Schwellungen zu vermeiden.

4. Hautpilz bei Pferden

Pilze gehören zu einer natürlichen Hautflora des Pferdes. Sie unterstützen verschiedene Körperfunktionen. Bei einer starken Vermehrung der Pilzsporen kann es jedoch zu einer Hautpilzerkrankung kommen, die sofort behandelt werden muss. Die Hautpilzerkrankung ist hochinfektiös und breitet sich gut und gerne im gesamten Stall aus.

Es gibt keine Risikopferdegruppen für eine Hautpilzinfektion, stattdessen ist jede Pferderasse gleichstark betroffen. Allerdings sind manche Pferde nur Überträger der Infektion und geben den Erreger an andere Pferde weiter. Dies ist von Pferd zu Pferd unterschiedlich. Besonders anfällig sind Pferde während des Fellwechsels, also im Frühjahr und Herbst, sowie Pferde mit geschwächtem Immunsystem.

Ursachen von Hautpilz bei Pferden

Die Ursachen für eine Hautpilzerkrankung finden sich häufig in der Haltung des Pferdes. Wenn es warm und feucht ist, fühlen sich Pilze wohl. Reife Hautpilze entwickeln Pilzsporen, die sich in der Haut einnisten und eine Infektion auslösen können. Diese Bedingungen treten in schlechtgelüfteten Ställen und unter Pferdedecken auf. Faktoren, wie ein geschwächtes Immunsystem durch eine mangelhafte Ernährung, Stress oder Krankheiten, begünstigen die Pilzinfektion. Gesunde Pferde haben mit den Pilzerregern meist keine Probleme.

Auch eine unzureichende Stallhygiene kann eine Ursache für eine Hautpilzerkrankung sein. Eine schmierige und fettige Pferdehaut bietet Pilzsporen einen ergiebigen Nährboden.

Symptome von Hautpilz bei Pferden

Kleine, kreisrunde und haarlose Stellen überall auf der Pferdehaut deuten auf eine Hautpilzerkrankung hin. Die Pilzinfektion wird im Anfangsstadium nicht immer gleich erkannt, da die ersten Symptome sehr unauffällig sind. Viele Pferdebesitzer erkennen die Hautpilzerkrankung erst dann, wenn sich das Fell an den betroffenen Stellen gleich büschelweise herausziehen lässt. Hautpilz setzt sich vermehrt an Hals, Kopf und Schulterregion fest. Allerdings kann auch der Kopf deines Pferdes von einer unangenehmen Pilzinfektion betroffen sein. Darüber hinaus kann sich der Hautpilz weiter auf die Sattel- sowie Gurtlage ausbreiten. Achte daher bereits auf kleine Veränderungen der Haut, um einen möglichen Pilz bei deinem Pferd frühzeitig zu erkennen. So besteht die Chance, eine folgenschwere Ausbreitung der Infektion zu stoppen und deinem Pferd größeres Leid zu ersparen. 

Weitere typische Symptome von Hautpilz:

  • Krusten- und Eiterbildung
  • Knotige Schwellungen
  • Aufplatzende Bläschen
  • Ein Juckreiz tritt nicht zwangsläufig und eher selten auf

Oft treten begleitend zur Pilzinfektion weitere Erkrankungen wie u.a. Mauke, Milbenbefall, Kotwasser sowie Atemwegsinfektionen auf.

Behandlung von Hautpilz bei Pferden

Die Behandlung von Hautpilz kann sehr langwierig sein und viel Geduld von dir fordern. Ziehe also bei den ersten Symptomen deinen Tierarzt zu Rate, denn eine Hautpilzerkrankung geht von alleine nicht mehr weg.

Behandlung von Hautpilz:

  • Verwendung von Lotionen vom Tierarzt, die einen keimtötenden Wirkstoff vorweisen und die Pilzsporen auf der Haut deines Pferdes abtöten.
  • Verwendung von Fungiziden, die den Pilzsporen den Nährboden entziehen, so dass sich diese nicht weiter auf der Haut ausbreiten und vermehren. Nutze bevorzugt natürliche Mittel wie Obstessig oder Teebaumöl. Wasche dein Pferd gründlich etwa 3 Wochen täglich mit der Mischung. Wichtig: Essig und Teebaumöl niemals unverdünnt anwenden!
    • Obstessig: Mische dazu einfach 1/3 Obstessig (z.B. Bio-Apfelessig) mit 2/3 Wasser.
    • Teebaumöl: Mische dazu 10 ml Öl auf 1 l Wasser.
  • Halte dein Putz- und Sattelzeug sauber und reinige es regelmäßig.
  • Teile dein Putz- und Sattelzeug nicht mit anderen Pferden, um die Ansteckungsgefahr zu minimieren.
  • Unterstütze die Abwehrkräfte deines Pferdes mit einem vollwertigen Mineralfutter.
  • Auch spezielle Futtermischungen mit Vitaminen und Kräutern unterstützen das Immunsystem deines Pferdes.

5. Parasitenbefall bei Pferden

Es ist nicht selten, dass Hautprobleme bei Pferden durch Parasiten wie Läuse, Milben und Haarlinge entstehen, die sich im Fell des Pferdes eingenistet haben. Die Parasiten ernähren sich von den Schweif- und Mähnenhaaren, Hautschuppen, Blut und von Gewebsflüssigkeit.

In langen Mähnen- und Schweifregionen halten sich die Parasiten gerne auf. Ein dichtes und langes Haarkleid wird von den Parasiten bevorzugt. Es besteht die Möglichkeit, dass sich der Parasitenbefall von der Mähnen- und Schweifregion auf den gesamten Pferdekörper ausbreitet.

Ursachen des Parasitenbefalls bei Pferden

Eine mangelhafte Pflege und Hygiene, feuchte Umgebung und eine Stallhaltung auf engem Raum mit viel Kontakt zu anderen Pferden begünstigen einen Parasitenbefall. Wenn dein Pferd bereits ein geschwächtes Immunsystem vorweist, haben die Parasiten leichtes Spiel, sich im Fell einzunisten. Besonders sehr junge und ältere Pferde sind häufiger Betroffen, da sie eine schwächere Abwehr haben.

Symptome des Parasitenbefalls bei Pferden

Scheuert dein Pferd sich sehr häufig am Schweif, an der Mähne oder an anderen Hautstellen? Dann lohnt es sich, es einmal gründlich auf Parasiten zu untersuchen. Einen Parasitenbefall erkennst du an weißen Nissen und bräunlichen Haarlingen im Fell. Die Parasiten zeigen sich meist bei Bewegung und Erwärmung deines Pferdes. Klopfe eine benutzte Bürste über einem weißen Tuch aus, wenn du die Vermutung hegst, dass dein Pferd von Parasiten befallen ist. Wenn sich deine Vermutung bestätigt, wirst du hellbraune und bewegliche Parasiten auf dem Tuch erkennen.

Weitere typische Symptome bei Parasitenbefall:

  • Sehr starker Juckreiz und häufiges Scheuern
  • Daraus resultierende Unruhe des Pferdes
  • Fellverlust an den betroffenen Stellen, offene Stellen auf der Haut
  • Krustenbildung
  • Sekundärinfektionen

Die Symptome sind mit denen des Sommerekzems vergleichbar. Der springende Punkt sind die beweglichen Parasiten, die mit bloßem Auge erkennbar sind.

Behandlung des Parasitenbefalls bei Pferden

Beginne so früh wie möglich mit der Behandlung der Scheuerstellen und der Bekämpfung der Parasiten, damit dein Pferd nicht unnötig gestresst wird. Außerdem verhinderst du so, dass sich die Parasiten auf den gesamten Pferdekörper ausbreiten.

Behandlung bei Parasitenbefall:

  • Entziehe den Parasiten den Nährboden mit speziellen Shampoos, die gleichzeitig desinfizierend wirken. Besonders akute Scheuerstellen sollten regelmäßig behandelt werden.
  • Verwende spezielle Bürsten, um Hautschuppen und Parasiten gründlich aus dem Fell zu kämmen.
  • Reinige dein Equipment wie Bürsten und Sattelzeug regelmäßig und beuge so einem Parasitenbefall mit einer gründlichen Hygiene vor.
  • Stärke das Immunsystem und die Abwehrkräfte deines Pferdes mit einem breiten Spektrum an Vitaminen.
  • Widerhole die Behandlung regelmäßig. Durch spezielle Waschmittel werden häufig nur die lebenden Parasiten entfernt. Deren Nissen bleiben jedoch im Fell zurück. Daher ist es unbedingt notwendig, dein Pferd erneut zu behandeln, sobald alle Larven geschlüpft sind, um die lästigen Parasiten vollständig loszuwerden. 

Gib außerdem auch deine Kleidung nach dem Kontakt mit einem parasitenbefallenen Pferd sofort in die Waschmaschine. Andernfalls besteht das Risiko, dass sich die Parasiten in der Kleidung festsetzen und ggfs. auf andere Pferde übertragen werden können. Besonders Milben können so mehrere Wochen überleben.

6. Hauttumore bei Pferden

Der bekannteste Hauttumor ist das Equine Sarkoid, eine tumoröse Hauterkrankung, die an verschiedenen Stellen am Pferdekörper auftreten kann. Besonders ärgerlich wird es, wenn der Tumor im Bereich der Gurtlage auftritt. Das Scheuern des Sattelgurtes über die Wucherungen des zumeist gutartigen Tumors ist für das Pferd sehr schmerzhaft.

Ältere Schimmel sind häufiger betroffen. Tendenziell können aber alle Rassen an einem Equine Sarkoiden leiden. Manche Pferde weisen eine genetisch veranlagte Resistenz auf.

Ursachen von Hauttumoren bei Pferden

Als Erreger des Equine Sarkoid gilt der Bovine Papillomavirus, welcher zu den Herpesviren gehört. Bis heute herrscht noch keine Einigkeit über die Art der Übertragung. Es wird aber angenommen, dass das Virus über kleine Verletzungen in der Haut oder über die Schleimhaut in den Pferdekörper gelangt.

Ernährungsbedingte Mangelerscheinungen und ein minderwertiges Hygienemanagement unterstützen den Ausbruch des Virus und die damit verbundene Entstehung des Equine Sarkoids.

Symptome von Hauttumoren bei Pferden

Bei einem Equine Sarkoid bilden sich unter der Haut des Pferdes viele Bindegewebeschwülste. Die Tumore sehen unterschiedlich aus, ähneln jedoch oft gewöhnlichen Warzen. Ein Sarkoid kann faustgroß werden.

Weitere typische Symptome von Hauttumoren:

  • Blutige Bereiche um und an den Wucherungen
  • Beim Aufbrechen der tumorösen Hautschicht tritt ein faulig riechendes Sekret aus
  • Starkes Tumorwachstum

Behandlung von Hauttumoren bei Pferden

Der Equine Sarkoide ist meist eine gutartige Wucherung, die dein Tierarzt unbedingt untersuchen muss. Er wird dir wichtige Tipps bezüglich der Behandlung geben. 

Behandlung von Hauttumoren:

  • Wenn der Tumor dein Pferd nicht beeinträchtig, können die betroffenen Stellen mit Salben behandelt werden. Diese Salben lassen einen Tumor natürlich nicht verschwinden.
  • Treten die Tumore aber an störenden Stellen auf und beeinträchtigen so die Lebensqualität des Pferdes, solltest du über eine tiermedizinische Behandlung nachdenken.
  • Es besteht die Gefahr, dass das Equine Sarkoid trotz Operation wiederkehrt

Jeder Fall eines Hauttumors muss individuell Behandelt werden.

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